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Die Zustände in Österreichs Schulen – vor allem in denen in Wien – werden immer bedrückender. Diese Dramatik ist nur kurzfristig durch den Corona-Lockdown samt allen damit verbundenen Problemen sowie durch die Aufregung über die ungleichen Schwierigkeitsgrade der alljährlichen Mathematik-Maturathemen übertüncht worden. Die wahre Schul-Dramatik hingegen wird auf allen politischen Ebenen ignoriert: Denn sie ist vor allem eine direkte Folge der Massenmigration. Sie wird sich nach der nun begonnenen Sommerpause mit noch einmal verstärkter Wucht erneut zeigen. Und sie hat längst auch schon die sogenannten Höheren Schulen erfasst, ist also längst nicht mehr "bloß" ein Thema für Volks- und (einst: Neue) Mittelschulen.
Die wahre Dramatik ist schon heute auf vielen Ebenen zu sehen.
Eine ist die von den meisten Medien nur in Kurznotizen abgetane Tatsache, dass der Anteil von Schülern mit anderer Umgangssprache als Deutsch wie jedes Jahr auch jetzt wieder weiter gestiegen ist. Längst sind in Wien die Schüler mit Deutsch als erster Sprache in der Minderheit.
Damit sind auch die naiven Vorschläge von Politikern und anderen "Experten" endgültig zu müllen, man müsse halt nur für eine bessere Durchmischung in den Klassen sorgen, dann wäre das Problem gelöst. Welch Unsinn! Bei diesen Mengenverhältnissen kann man höchstens Jugendliche türkischer Abstammung mit solchen kurdischer mit solchen arabischer mit solchen somalischer mit solchen nigerianischer mit solchen serbischer mit solchen bosnischer mit solchen tschetschenischer Abstammung mischen.
Längst ist es in Wien schon so, dass jene Schulen als Geheimtipp gehandelt werden, in die man Kinder österreichischer und westeuropäischer Prägung noch schicken kann (wobei Polen, Ungarn und Kroaten zweifellos kulturell zur westeuropäischen Prägung gehören, und ebenso die aus Ostasien – was zeigt, dass es nicht um Geographie oder Rassismus geht). Da Schulen sich weigern, die Herkunfts-Struktur ihrer Schüler zu veröffentlichen, sind natürlich solche unter Eltern ausgetauschte Tipps umso wichtiger geworden.
Ich kenne Eltern, die sogar schon vor Schultoren spioniert haben, um zu beobachten, welche Kinder da herauskommen, wie viele Kopftücher davor warten, welche Sprache da gesprochen wird, wie viel Aggressivität man da beobachten kann. Manche Eltern beschaffen sich auch Listen mit den Namen der derzeitigen Schüler einer Schule. Das alles tun sie, um sich orientieren zu können, in welche Schulen sie ihre eigenen Kinder schicken sollen.
Es gibt nämlich auch in öffentlichen Schulen durchaus noch solche, bei denen deutsche Namen und eine gute Leistungsorientierung dominieren. Wie auch immer das manche Schuldirektoren schaffen. Sie schaffen es jedenfalls (in der Regel vermutlich durch konsequente Leistungsanforderungen).
Leider bieten auch die katholischen Privatschulen trotz des dort fälligen Schulgelds nicht mehr so wie früher generell die Gewissheit, dass die Kinder primär westeuropäisch, katholisch und deutschsprachig geprägte Mitschüler haben und dass sie leistungsorientiert im christlichen Weltbild erzogen werden. Für viele der (einstigen) Ordensschulen hat der Abstieg eindeutig genau zu dem Zeitpunkt begonnen, als man sie in breiter Form auch für nicht-katholische Schüler geöffnet hat.
Linkskatholische Funktionärstypen haben diesen schweren Identitätsverlust freilich bejubelt. Ohne sich um die Folgen zu kümmern: So erzählte mir etwa ein Oberstufenschüler einer katholischen Schule, dass in seiner Klasse die Gruppe der Serben den (durchaus selbstbewusst-nationalistischen und in keiner Weise katholischen) Ton angibt. So gibt es in einer katholischen Schule im siebenten Bezirk – auf Betreiben einer Klosterschwester! – bei der Maturafeier statt wie einst eine Messe eine "interreligiöse" Zeremonie des katholischen und islamischen Religionslehrers.
Es ist nicht nur völlig klar, dass in solchen Schulen keine christliche, keine österreichische, keine EU-Identität mehr vermittelt werden kann, und dass dort auch kein innerer Bezug zur Stadt und ihrer Geschichte geschaffen wird. Es ist vor allem ganz eindeutig, dass durch diese Entwicklung das Niveau des Unterrichts gesenkt wird.
Das trifft insbesondere, aber keineswegs nur auf den Deutsch-Unterricht zu, wo die Anforderungen sukzessive gesenkt worden sind. Mehrere Lehrer haben mir das bestätigt, und auch viele Eltern haben das schon beobachtet. Die Lehrer stehen unter Druck, Ausländer (mit und ohne Staatsbürgerschaft) milder zu benoten. Lehrer, die über ein Minimal-Ausmaß hinaus negative Noten vergeben, bekommen sofort Probleme mit ihren Direktoren, die verlangen, dass sie nicht so streng sind. Die Direktoren stehen wiederum unter Druck des Stadtschulrats, der ihnen vermittelt, dass sie und ihre Schule schlecht eingestuft würden, wenn da überdurchschnittlich viele durchfallen.
Nur wenige sind willens und imstande, solchem Druck standzuhalten. Man fügt sich achselzuckend. Hat doch noch nie ein Lehrer Konsequenzen bekommen, weil er zu mild war, weil die Schüler zu wenig lernen. Stattdessen gibt es immer wieder Maßnahmen gegen zu strenge Lehrer.
Als Vergleich fällt mir gerne ein langjähriger Kollege ein, der als achtjähriger Bub aus Ungarn nach Österreich geflüchtet war, und der bis dahin kein Wort Deutsch gekonnt hatte. Er hat aber die – dem Ungarischen nicht gerade verwandte – Sprache so gut, ja perfekt gelernt, dass ich immer großen Wert darauf gelegt habe, dass er es ist, der meine aus dem Ausland durchgegebenen Reportagen "einrichtet", also lektoriert, setz- und druckfertig macht. Er ist in seinen Schuljahren mit Sicherheit nicht geschont worden, als er plötzlich in einer österreichischen Schule gesessen ist und eine fremde Sprache lernen musste. Gerade deshalb hat er sie perfekt gelernt.
Das lehrt: Man tut den Ausländerkindern in Wahrheit gar nichts Gutes, wenn man für sie die Hürden niedriger setzt. Die autochthonen Kinder – sofern es solche in Ausländerklassen überhaupt noch gibt – merken natürlich solche offensichtlichen Ungerechtigkeiten. Sie fühlen sich entweder diskriminiert oder nehmen die Schule nicht mehr ernst.
Noch empörender ist etwas, was mir dieser Tage eine Mutter erzählt hat. Ihre Tochter war in der Unterstufe eines einst renommierten öffentlichen Bundesgymnasiums im zweiten Wiener Bezirk fast die einzige autochthone Österreicherin. Möglicherweise war das die Ursache, dass sie immer wieder von Klassen-"Kollegen" geschlagen worden ist, auch ins Gesicht. Aber weder der (weibliche) Klassenvorstand noch der (weibliche) Direktor sind eingeschritten. Denn Motto vieler Lehrer ist ja: "Sich nur keinen Ärger einhandeln!"
Aktiv wurden sie allerdings, als das attackierte Mädchen als Reaktion mehrmals Dinge wie "Das kannst bei dir daheim machen" geschrien hat. Da erwachten die Lehrer auf einmal – und haben die Mutter wegen "Ausländerfeindlichkeit" der Schülerin in die Direktion vorgeladen und eine Meldung an den Stadtschulrat angekündigt (was die Linke natürlich bejubeln kann, weil man die Zahl der entdeckten "Rechtsextremisten" wieder erhöhen kann).
Bilanz: Das Mädchen hat die Schule gewechselt. Ihre Familie muss nun Schulgeld bezahlen. Lehrerin und Direktorin sind ungehindert weiter aktiv.
Politische Bilanz: All diese Dinge haben eine Zeitlang Sebastian Kurz sehr interessiert, als er für Integration zuständig war. Aber er war der erste und letzte Politiker, der das getan hat. Heute interessiert das überhaupt niemanden mehr. Außer die Opfer. Eine mutige Wiener Lehrerin, die über die Zustände in Wiener Schulen ein Buch geschrieben hat, und daraufhin ins Bildungsministerium geholt worden war, ist dort inzwischen wieder weggemobbt worden, weil sie unbequem war. Und im Wiener Rathaus zeigen sich die rotgrünen Genossen immer wieder sogar stolz darauf, dass es so viele Ausländer in der Stadt und in den Schulen gibt. Innerlich hoffen sie dabei wohl vor allem, dass da eine neue Wählermehrheit für sie heranwächst ….
PS: Was scheinbar nichts mit der Entwicklung in den Schulen zu tun hat, aber sehr viel mit der Ausländerpolitik der Linksparteien, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Wien ein ähnliches Schicksal wie der ebenfalls rotgrün (mit einem doppelten rot) regierten Stadt Berlin droht. Hans-Georg Maaßen, der langjährige Chef des deutschen Verfassungsschutzes, hat das deutlich gemacht: "Die ständige Kritik an der Polizei und sogenannte Anti-Diskriminierungs-Gesetze wie in Berlin werden dazu führen, dass zukünftig schwerpunktmäßig nur noch Einheimische kontrolliert werden. Jedes Mitglied einer Minderheit könnte sonst sofort den Vorwurf der Diskriminierung erheben und dem Polizisten schaden."