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Was mag das nur sein? Es quakt wie eine Ente, es watschelt wie eine Ente, es schwimmt wie eine Ente, es sieht aus wie eine Ente. Aber wenn ich sage, es sei eine Ente, laufe ich Gefahr, als Verbreiter von Fake News gegeißelt zu werden. Und dennoch bleibe ich dabei: Ich sehe in den letzten Tagen immer öfter eine Ente – auch wenn man es kaum öffentlich zu sagen wagt.
Um genau zu sein: In Wahrheit sehe ich keine Ente, sondern wie in einem Albtraum ein erstaunliches Remake von vielem, was unsere Vorfahren in den Jahren 1939 bis 1945 miterlebt haben.
In diesen Jahren ist auch nicht gequakt und nicht gewatschelt worden. Da wurde marschiert. Da waren ganz andere Töne zu hören. Die mich lebhaft an das erinnern, was wir mit großer Beklemmung 80 Jahre später hören und sehen:
Nun gewiss, vieles ist auch ganz anders als damals. Es gibt keine Luftangriffe – gestern habe ich mich sogar maßlos gefreut, als ich nach Tagen erstmals wieder ein Flugzeug über der toten Stadt gehört habe. Es gibt keine Lebensmittelmarken – selbst Klopapier, Spaghetti und Mehl sind wieder in den Regalen.
Nun gewiss, ich hätte die Gegenwart auch mit der Realität der kommunistischen Diktaturen vergleichen können, bei denen vieles ja ganz wie bei den Nazis war. Die Kommunisten haben ihre Diktaturen halt – in einem absurden Pleonasmus – "Volksdemokratien" genannt, obwohl sie keine Demokratien waren und das Volk unterjocht war.
Nun gewiss, es geht gar nicht darum, dass jedes Detail gleichsetzbar wäre. Aber der vergleichende Blick in die Vergangenheit ist erschreckend genug.
Es sei auch in keiner Weise die sich derzeit rasend schnell ausbreitende Verschwörungstheorie geteilt, dass das alles irgendein fieser Bösewicht im Hintergrund absichtlich inszeniert hätte. So ist es ganz sicher nicht.
Vielmehr hat sich vieles, was da jetzt so erschreckend der schlimmsten Periode der österreichischen Geschichte ähnelt (oder der ebenso schlimmen Geschichte des übrigen mittelosteuropäischen Raumes), hat sich einfach so ergeben. Es wurde ohne langfristigen Plan von einem Tag auf den nächsten agiert. Eine "Maßnahme" führte zur nächsten. Ein Land machte dem anderen problematische Dinge nach.
Aber am Ende werden sehr viele Machthaber auf den verführerisch süßen Geschmack der Entdeckung gekommen sein, wie leicht man doch über Grundrechte und die Freiheit der Bürger drüberfahren kann. Wie leicht man die Bürger dazu bringen kann, der eigenen Entrechtung jubelnd zuzustimmen. Wie wenig tief Demokratie und Rechtsstaat in Wahrheit in den Menschen verankert sind. Viele europäische Machthaber werden entdeckt haben, welchen perfekten Vorwand eine Krisendramatisierung bietet. Und wie einfach eine solche Dramatisierung ist. Die Instrumente liegen ja schon bereit:
Weder bei "Corona", noch bei der "Klimarettung" noch beim "Kampf gegen Rechts" dürfen Rechtsstaat und Demokratie hinderlich sein. Geht es da doch um viel wichtigere Dinge …
Man erinnere sich nur, wie sämtliche Medien Deutschlands (und auch viele Österreichs) sogar die Tat eines geistesgestörten Mörders zu Hanau genau in diese Richtung uminterpretiert haben, dass man jetzt wirklich gegen alle Rechten durchgreifen müsse. Hanau wurde sogar dazu genutzt, um eine demokratisch und rechtsstaatlich völlig korrekte Ministerpräsidentenwahl zu Thüringen nachträglich auszuhebeln (so wie ja auch die Nazis alle gewählten Landesregierungen mit läppischen Vorwänden blitzschnell "gesäubert" haben).
Man könnte sich auch daran erinnern, wie die Finanzkrise 2008 mehr als ein Jahrzehnt lang als Vorwand genutzt worden ist, um die Marktwirtschaft auszuhebeln und Sparer zu enteignen. Wie man zwölf Jahre lang nicht mehr das – eventuell(!) nach 2008 kurzfristig richtige – Eingreifen der Staaten und vor allem der EU und EZB in die Wirtschaft und gesamte Finanzwelt zurückgenommen hat. Wie man ganz eindeutig den Krisenmodus bewusst perpetuiert hat.
Aber nicht nur die Erfahrungen der jüngeren und ferneren Vergangenheit machen tief besorgt, sondern auch das, was man bei den ständigen Auftritten der österreichischen Regierung so schmerzlich vermisst. Die auftretenden Regierungsmitglieder zeigen nämlich keine Sekunde, dass sie begreifen, geschweige denn bedauern, was sie alles langfristig dem Rechtsstaat, den Grundrechten, der Demokratie, dem Wohlstand antun.
Sie zeigen Null schlechtes Gewissen. Sie zeigen Null Ambition, jede einzelne Zwangsmaßnahme intensivst zu prüfen, ob sie wirklich notwendig ist, ob man sie wirklich auf das minimal Notwendige reduziert hat. Stattdessen produzieren mediokre Beamte und Minister gleichsam aus dem Handgelenk totalitäre Erlässe. Stattdessen hat man blitzschnell – und ganz offensichtlich auch lustvoll, wenn man die Herren Kogler oder Nehammer bei jedem ihrer Auftritte beobachtet, – ein ganzes Land in einen Polizeistaat verwandelt und die Wirtschaft mehr zertrümmert, als es irgendeine der normalen Konjunktur-Rezessionen jemals vermocht hätte.
Dabei hätte ich selber alles vom Lockdown bis zur Maskenpflicht (ja im Gegensatz zu den Mainstream-Medien sogar bis hin zur verpflichtenden Handy-App) vorübergehend(!) hingenommen, wenn die Perspektive für unsere Bürgerrechte insgesamt eine eindeutig positive wäre (von der Meinungsfreiheit bis zur Reduktion der Überregulierung). Wenn dabei die politische Macht gezeigt hätte, wie schmerzlich es für sie ist, was sie da tut. Was sie da den Grund- und Freiheitsrechten der Österreicher antut. Wie brutal sie mit dem Rechtsstaat umgeht. Und wie sehr sie die Wirtschaft beschädigt.
Aber keiner der Herren zeigt diesbezüglich irgendein Schmerzbewusstsein (und die Frauen der Regierung sowieso nicht – deren Horizont reicht offensichtlich nicht über Feminismus-Schablonen hinaus). Stattdessen wird verächtlich über "juristische Spitzfindigkeiten" geredet. Stattdessen wird hemmungslos von der Regierungsspitze Unrichtiges verbreitet (etwa in Hinblick auf die angebliche "Spaziergeh"-Regelung). Stattdessen wird uns ständig mit viel Selbstbewusstsein vermittelt, dass alles richtig sei, was man gemacht habe.
Auch wenn alle Maßnahmen medizinisch zur Seuchenbekämpfung absolut richtig gewesen sein sollten (obwohl es erstaunlich viele Ärzte gibt, die das Vorgehen auch rein medizinisch für übertrieben halten): Regierung und Parlament haben überhaupt nicht überzeugt, dass bei ihnen unsere künftige Wohlfahrt, unsere Freiheitsrechte, unsere liberale Demokratie in guten Händen sind. Dass sie wenigstens wissen, wie fundamental wichtig diese Dinge wären.
Es ist ja doch eine Ente.