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Die Dummheit der Araber

Der amerikanische Friedensplan für den israelisch-palästinensischen Konflikt wird trotz der großspurigen Worte von Donald Trump wohl scheitern. So wie seit mehr als 70 Jahren alle Friedenspläne gescheitert sind, ob sie nun von der UNO, den Amerikanern oder sonstigen Vermittlern ausgegangen sind. Sie scheitern immer am gleichen Faktor: an den Arabern, an ihrem Judenhass, ihrer Kompromissunfähigkeit, ihrer Unversöhnlichkeit, wohl auch an der ständigen Aufstachelung durch radikale Imame und Mullahs. Vor allem aber an ihrer Dummheit.

Wären die Palästinenser klüger, dann hätten sie nämlich längst entdeckt, dass die internationalen Friedenspläne von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer schlechter für sie geworden sind. Je früher sie zugegriffen hätten, umso besser wären sie ausgestiegen, umso mehr Land und umso mehr Rechte hätten sie für einen Palästinenserstaat bekommen. Aber die diversen Palästinenserführungen und ihre Freunde und Aufhetzer in anderen islamischen Ländern hatten von Anfang an ja nicht einmal die Existenz eines Judenstaates akzeptieren wollen.

Sie träumen stattdessen insgeheim immer noch so wie seit mehr als 70 Jahren davon, die Juden ins Meer zu treiben. Und sie werden zugleich immer wieder von außen aufgehetzt, einst vom sozialistisch-panarabischen Nationalisten Nasser aus Ägypten, dann von der Sowjetunion und den von ihr finanzierten deutschen 68er Linksterroristen (siehe etwa die Kooperationen der Baader-Meinhof-Bande mit der PLO), heute von den schiitischen Steinzeit-Mullahs aus dem Iran. Auch die westeuropäische Linke mit ihrem kaum versteckten Antisemitismus hat im Grund jede konstruktive Lösung verhindert. Fast ebenso schädlich war die Politik der UNO in den letzten Jahrzehnten.

Dennoch haben die Israelis in dieser Zeit sich und ihren Staat mehr und mehr gefestigt und ausgebaut: Zuerst haben sie das ganze Staatsgebiet in den Vor-1967-Grenzen unter Kontrolle gebracht und nicht nur die vom ursprünglichen UNO-Plan ihnen zugesprochenen Flecken in diesem Gebiet. Dann haben sie Westbank, Sinai und Gazastreifen erobert. Dann haben sie Hunderttausende Juden in der Westbank ansiedeln lassen. Dann haben sie eine kaum überwindliche Trennmauer gegenüber den palästinensischen Siedlungsgebieten errichtet, aber nicht entlang der alten Vor-1967-Grenze, sondern tief im palästinensischen Gebiet.

Und jetzt spricht ihnen der Trump-Plan auch die Kontrolle über 97 Prozent der jüdischen Westbank-Siedlungen und über das gesamte Jordantal zu, das die Westbank von Jordanien trennt. Gemäß diesem Plan bekommen die Palästinenser hingegen nur noch ein leopardenfell-artiges Flecken-Sammelsurium zwischen den jüdischen Siedlungen und zusätzlich – das ist neu – nicht näher definierte Kompensationen durch bisher israelische Gebiete. Dabei geht es offenbar um arabisch besiedelte Dörfer in Israel.

Gleichzeitig zeichnet sich schon eine noch schlechtere Zukunft für die Palästinenser ab. Denn laut Trump-Plan muss Israel jetzt vier Jahre lang auf den Bau weiterer Siedlungen auf dieser Westbank verzichten. Das heißt aber umgekehrt: Nach diesen vier Jahren werden weitere israelische Siedlungen mit amerikanischem Segen entstehen. Mit oder ohne neuen Plan. Und die palästinensischen Flecken werden dann noch kleiner.

Diese Perspektive zeigt, dass der amerikanische Plan nicht ganz so dumm ist, wie die europäischen Medien tun, die prinzipiell alles, was vom derzeitigen amerikanischen Präsidenten ausgeht, als idiotisch hinstellen. Es wurde ein Anreiz für die Palästinenser geschaffen, binnen vier Jahren zu einem Kompromiss zu kommen, wenn sie ihre Position nicht noch weiter verschlechtern wollen.

Daher wäre es sehr weise, würden die Palästinenser wenigstens jetzt trotz ihrer emotionalen Empörung positiv auf den jüngsten Plan reagieren, noch einige Veränderungen herausverhandeln und ihn dann akzeptieren. Dabei könnten sie mit Sicherheit auch sehr viel Geld aus Washington und Jerusalem als Belohnung für eine friedensorientierte Kompromisspolitik herausholen.

Die totale Dialogverweigerung der letzten zwei Generationen (mit scheinbarer Ausnahme einiger Jahre unter Jassir Arafat, der aber letztlich auch nie wirklich zu einer Lösung bereit war) hat den Arabern jedenfalls überhaupt nichts gebracht. Nur eine ständige Verschlechterung ihrer politischen, wirtschaftlichen und militärischen Situation.

Es wäre für die Palästinenser noch aus einem weiteren Grund weise, das zu tun: Die islamische Seite steht im Gegensatz zur Vergangenheit keineswegs mehr geschlossen hinter ihnen. Saudi-Arabien und die kleineren Golfstaaten unterstützen sogar eindeutig den amerikanischen Plan. Das aber sind die weitaus finanzstärksten Länder in der islamischen Welt!

Gleichzeitig steht der stärkste Unterstützer der radikalen Palästinenser mit dem Rücken zur Wand: Iran ist wirtschaftlich als Folge der amerikanischen Sanktionen schwer angeschlagen. Zugleich ist die Feindschaft am Arabisch/Persischen Golf so eskaliert, dass die sunnitische Seite (eben Saudi-Arabien und die Scheichtümer) immer gegen jene Seite stehen wird, die iranisch-schiitisch unterstützt wird.

Noch eine Gefahr sollte ein Akzeptieren des Plans sehr ratsam für die Palästinenser machen: Seit Menachem Begin gibt es in Israel starke Stimmen, die unter Berufung auf die Zeiten vor Vertreibung der Juden durch das alte Rom für eine komplette Annexion der gesamten Westbank eintreten. Wenn sich diese Kräfte endgültig durchsetzen sollten – und das tun sie zunehmend, wie die Rechtsverschiebung der israelischen Wähler zeigt, – dann wird den Palästinensern nicht einmal mehr ein Leopardenflecken bleiben.

Im Grund bleiben den Palästinensern nur zwei Möglichkeiten, sollten sie nicht doch noch positiv auf den Trump-Plan reagieren:

  1. Sie könnten sich über die gegenwärtigen, relativ harmlosen Raketenbeschüsse aus dem Gaza-Streifen und dem Libanon auf Israel hinaus in einen neuen selbstvernichtenden Krieg stürzen, bei dem sie aber ziemlich alleine bleiben würden. Selbst der Iran hat über Rhetorik und Waffenlieferungen hinaus keine Lust auf Krieg, weil das Land verarmt ist und weil die israelischen Geschoße sehr genau die Häuser der iranischen Mullahs und Revolutionsgarden-Offiziere treffen würden. Die zu erwartenden wütenden Hass-Demonstrationen nach den Freitagsgebeten in zahllosen Moscheen rund um die Welt werden den Palästinensern hingegen gar nicht helfen.
  2. Die andere Alternative besteht darin, sich noch viele weitere Jahrzehnte wie ein trotzig-pubertäres Kind dem eigenen ohnmächtigen Zorn hinzugeben.

Daher ist es unglaublicher Schwachsinn, dass jetzt die Europäer nicht all ihre – wenngleich geringen – Überredungskünste dazu einsetzen, die Araber massiv zu einem Einsteigen auf den Trump-Plan zu drängen. Aber vor allem in Deutschland und bei den Linksparteien ist der Antiamerikanismus viel zu stark, als dass dort die Stimme der Vernunft eine Chance hätte. Die Europäer reden lieber substanzlos-diplomatisch, aber mit erkennbar antiamerikanischem Unterton herum, statt sich mit aller Kraft für die vielleicht letzte Chance einzusetzen, bei der es noch einen eigenen Staat für die (seit Bruno Kreisky ja Europa so wichtigen) Palästinenser geben könnte.

Und die Moral?

Jenseits der interessengeleiteten Frage "Was ist klug?" gibt es aber auch die moralische Frage: Ist die ständige Zurückdrängung der Palästinenser nicht zutiefst ungerecht? Aber auch aus dieser Perspektive kann man den Arabern nicht recht geben.

Denn stets waren es sie und nicht die Juden, die Kriege ausgelöst haben, die in ihrem Hass auf die Juden angegriffen haben:

  • Schon in osmanischer (türkischer) und vor allem dann in britischer Zeit während der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es antijüdische Angriffe der Moslems (deswegen war ja auch den Nazis der Großmufti von Jerusalem so sympathisch).
  • 1947 akzeptierten die Juden den Teilungsplan der UNO für das britische Mandatsgebiet Palästina (der als Spiegelbild zum jetzigen Trump-Plan damals den Juden bloß ein Leopardenfell zugestanden hat). Die Araber lehnten ihn ab.
  • 1948 nach der Gründung des Staates Israel griffen die Araber sofort an. In einem langen erbitterten Krieg konnten sich die Israelis nicht nur wehren, sondern auch ein deutlich größeres Gebiet erobern.
  • 1967 sperrten die Araber die für Israel lebenswichtige Straße von Tiran, was den Sechstagekrieg entzündete. Am Ende der sechs Tage kontrollierte Israel den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem.
  • 1973: Neuerlicher arabischer Überfall (Yom-Kippur-Krieg), neuerlicher Sieg Israels, wenn auch nicht mehr so glanzvoll wie 1967.
  • Ab 1987 mehrere Wellen der "Intifada", also von arabischen Terror- und Selbstmordattacken gegen israelische Ziele, die zur Errichtung der Mauer geführt haben.

Das sind nur die wichtigsten Höhepunkte des blutigen Ringens zwischen Israel und der palästinensischen Welt, bei dem man auch den Libanon- und den Irak-Krieg erwähnen müsste.

Daneben gab es aber auch mehrere Friedensversuche. Wobei der zwischen Israel und Ägypten auch gelang und bis heute hält. Ägypten bekam den Sinai zurück und regelmäßig viel Geld, vor allem aus den USA. Es verhält sich seither völlig korrekt. Auch Jordanien hat sich aus der Aggressionsfront zurückgezogen.

Hingegen war die Rückgabe des Gaza-Streifens durch Israel an die Palästinenser völlig vergebens, ja kontraproduktiv, ebenso der Rückzug der Israelis aus dem Südlibanon. Statt Frieden entstand dort zweimal eine neue Basis für ständige Raketenangriffe auf Israel.

Es kann überhaupt keinen Zweifel am Gesamturteil geben, dass die Araber stets die Aggressoren und die Israelis die Angegriffenen gewesen sind. Zusätzlich ist bei der moralischen Bewertung zu beachten, dass sich die Araber auf Grund ihrer großen Menschen- und Landmassen noch viele Niederlagen leisten können, das kleine Israel hingegen keine einzige, wenn es überleben will.

Es ist einem angegriffenen Land in dieser Gesamtsituation also keinesfalls vorzuwerfen, wenn es nach dem Krieg einen Teil des Territoriums, von dem aus es angegriffen worden ist, besetzt hält oder nach Jahrzehnten vergeblicher Friedenssuche auch annektiert. Jede Gesellschaft, jedes Land hat das moralische Recht auf Selbstverteidigung und Schutz gegen künftige Angriffe.

Natürlich ist es an sich oft klug und weise, wenn das angegriffene Land trotz des erlittenen Unrechts einen großzügigen Frieden anbietet. Das haben die Israelis ja auch mehrfach, insbesondere durch den zweifachen Rückzug, versucht. Aber das hat sich mit der Ausnahme Ägyptens als völlig ergebnislos erwiesen.

Wenn die Araber jetzt neuerlich einen Friedensschluss ablehnen, wenn sie weiterhin lieber trotzig-empört bleiben, statt einen wenn auch unter ihren Erwartungen bleibenden eigenen Palästinenserstaat zu erhalten, dann wird man Israel mittelfristig auch nicht wirklich verurteilen können, wenn es letztlich das ganze Westufer annektiert. Aus seinem Recht auf Sicherheit heraus und wegen der Tatsache, dass der Status quo in diesem Gebiet kein nachhaltiger sein kann, wenn die Gegenseite prinzipiell alles ablehnt.

Die Vernunft und die Moral sprechen also eine klare Sprache. Schade für die Araber, dass sie diese nicht verstehen, sondern nur die Sprache des Hasses und des Zorns über die vielen Demütigungen durch die ständigen Niederlagen.

Wo ihnen Allah doch genau das Gegenteil versprochen hat …

PS: Der Zeitpunkt der Verkündigung des Planes war natürlich kein Zufall. Sowohl der US-Präsident wie der israelische Premier sind im eigenen Land von Opposition und einzelnen Staatsanwälten mit zum Teil läppischen Vorwürfen massiv unter Druck geraten. Da wollten sie politisch in die Offensive gehen und ablenken. Was aber nichts an der Richtigkeit der Grundidee ändert.

PPS: Ein spannender, wenn auch kühner Vergleich entsteht, wenn man an die Deutschen nach beiden Weltkriegen denkt: Beide Male sind sie territorial und in ihren Rechten schwer und in einem vor den Kriegen jeweils undenkbar gewesenen Ausmaß beschnitten worden. Nach 1918 haben sie den "Diktatfrieden" nie akzeptiert, ihn nur unter angesetzter Pistole unterschrieben. Nach 1945 hat die Bundesrepublik die Konsequenzen der Niederlage hingegen weitgehend akzeptiert und sogar binnen weniger Jahre eine innige Freundschaft mit dem ewigen Erbfeind Frankreich aufgebaut, dem Kriegsgegner der Deutschen und Österreicher über viele Jahrhunderte. Von dieser Freundschaft und dem Akzeptieren der Niederlage haben alle Westeuropäer und vor allem die Deutschen selbst enorm profitiert. Die Palästinenser hingegen stecken noch immer tief in einem 1918-artigen Trauma.

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