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Ja, Herr Kardinal, an Aids leidende Menschen sind arm dran. Ja, als Christ soll man ihnen helfen, ob sie nun durch ihr eigenes Verhalten die Krankheit ausgelöst haben oder unschuldige Kinder oder Transfusionsempfänger sind. Das haben Sie richtig verstanden. Sonst aber haben Sie leider gar nichts verstanden. Genausowenig wie – in anderem Zusammenhang – die Oberhäupter der evangelischen Christen.
Christoph Schönborn, der Wiener Erzbischof, hat zusammen mit dem Life-Ball-Organisator Gery Keszler im Stephansdom jetzt eine Geld-Akquisitions-Veranstaltung zugunsten von Aids-Kranken in Südafrika durchgeführt. Die beiden sind nicht zum erstenmal mit gemeinsamen Großveranstaltungen im Dom aktiv. Aber noch immer wundert sich Schönborn, wie erbittert viele Katholiken darauf reagieren. Dieses Kardinals-Wundern ist freilich selbst sehr verwunderlich.
Denn ein geweihter Kirchenmann sollte eigentlich besser begreifen, was für Signale er damit aussendet. Denn es gibt unzählige humanitäre Katastrophen und Leidensdramen alleine in Afrika, bei denen der Bedarf an Hilfe mindestens die gleiche Dringlichkeit hat wie jener von Aids-Kranken in Südafrika. Ob es nun Malaria-Opfer, Verhungernde, Blinde, beschnittene Mädchen oder Opfer einer der vielen anderen Krankheiten sind. Aber für keine andere humanitäre Initiative – ob nun in Afrika oder sonstwo in der Welt – stellen Kardinal und Dompfarrer den weitaus wichtigsten Ort des Wieners, des österreichischen Katholizismus samt einem aufwendigen musikalischen Programm zur Verfügung.
Daher hätten die Gläubigen eigentlich Anspruch, erklärt zu bekommen: Warum ausgerechnet für die Aids-Kranken in Südafrika? Warum zusammen mit dem Life-Ball? Warum begreift Schönborn nicht, welche Signale er damit ausgesandt hat?
Es gibt kein einziges stichhaltiges Argument, das die Schönborn-Aktionen rechtfertigen könnte. Von all den in Wien kursierenden Erklärungen lautet die für ihn noch freundlichste: Er sei halt dem Charme des Life-Ball-Organisators erlegen, er habe wieder einmal irgendwie zeitgeistig "in" sein und in Seitenblicke-Kolumnen vorkommen wollen.
Solche Erklärungen können natürlich den Zorn der Katholiken nicht besänftigen, und schon gar nicht die Abwendung vieler Menschen von der Amtskirche rückgängig machen.
Aus der Kirche selbst hört man die Erklärung: Die Wiener Kirche könne ja nicht jedes humanitäre Hilfsprojekt auf der Welt unterstützen, daher habe man sich auf eines für südafrikanische Aids-Kranke konzentriert. Das ist ein an sich ja voll nachvollziehbarer Gedanke. Aber selbst wenn das wirklich der ganze Hintergrund der Dom-Veranstaltung gewesen sein sollte, hätte die Kirche das nie und nimmer zusammen mit dem Aids-Ball-Veranstalter Keszler machen dürfen, auch wenn dieser in der Wiener Medien- und Kulturszenen-Blase viele Freunde haben mag, auch wenn man ohne ihn weniger in Adabei-Spalten erwähnt worden wäre.
Denn der Aids-Ball ist eindeutig immer eine exhibitionistisch dominierte Veranstaltung gewesen, die Promiskuität und homosexuelle Aktivitäten propagiert, welche ja oft kausal für Aids sind. Dabei geht es neben Geschäftemacherei und Selbstvermarktung ganz eindeutig viel mehr um sexualideologische Stimmungsmache als um Hilfsaktionen.
An eine solche Veranstaltung sollte die Kirche nicht einmal anstreifen, wenn sie nicht alles kübeln will, was sie seit 2000 Jahren lehrt. Schon gar nicht hätte sie zulassen dürfen, dass der Exhibitionismus in der Wiener Bischofskirche Einkehr hält. Noch viel weniger hätte sie das nach den schlimmen letzten Jahren tun dürfen, als in der Kirche viele – wirkliche wie auch nur behauptete – Missbrauchsskandale aufgebrochen sind, bei denen sehr oft unmündige Buben das Opfer waren.
Schönborn hätte auch von seinem Gegenüber im Wiener Rathaus lernen können. Dort ist der neue Bürgermeister nämlich auf massiven Abstand zum Life-Ball gegangen. Er hat gespürt, dass das bei den Menschen nicht so gut ankommt wie in der Bobo-Szene und bei Journalisten. Er tut das vielleicht insgeheim auch deshalb, weil ihm bewusst ist, dass der Kinder-Missbrauchsskandal der Gemeinde Wien noch viel schlimmer war als alles, was man der Kirche vorwirft.
Zumindest problematisch ist die Schönborn-Aktion übrigens auch deshalb, weil Südafrika eines der relativ reichen Länder Afrikas ist. Das erhebt zusätzlich die Frage: Warum ausgerechnet dort?
Was aber wirklich besonders verstört: Wir leben in der Phase der zahlenmäßig größten Christenverfolgungen der Weltgeschichte. Dennoch hört man reichlich wenig von Hilfsaktionen etwa der Erzdiözese Wien für die verfolgten Christen in sehr vielen islamischen Ländern, aber auch in China, Indien oder Nordkorea. Man verbrüdert sich lieber mit schwulen Aktivisten.
Aber freilich: Auch der jetzige Papst hat wenig übrig für die verfolgten Christen. Er veranstaltet lieber – wie gerade jetzt wieder – Hilfsaktionen zum Import von Moslems. Auch wenn die politische Correctness es unter den Tisch kehrt: Jene, die aus Syrien geflohen sind, sind nämlich in überdurchschnittlich hohem Ausmaß islamistisch geprägt.
Haben solche Moslems doch den größten Druck, Syrien zu verlassen, nachdem der "Islamische Staat", der Al-Kaida-Ableger Al Nusra und die anderen Islamisten den Syrienkrieg de facto verloren haben (zusammen mit den leider ebenfalls besiegten, aber zahlenmäßig nicht sehr relevanten Kämpfern für eine Demokratisierung Syriens). Hingegen können Christen, Jesiden, Alewiten, Atheisten nach Jahren der massiven Verfolgung durch IS&Co zunehmend aufatmen. Sie können im Machtbereich des syrischen Machthabers Assad wie auch im kurdischen Autonomiegebiet durchaus sicher leben. Die Menschen haben bei Assad zwar Null demokratische Rechte, aber es gibt dort keine wahnsinnigen Islamisten, die sie umbringen oder versklaven wollen.
Als Christ blickt man bisweilen Hoffnung suchend auf andere Kirchen. So glauben schon seit einem halben Jahrtausend viele Menschen, dass die evangelische Kirche die Fehler der römisch-katholischen vermeiden würde. Welch Irrtum, wie sich derzeit gerade im Lande Martin Luthers zeigt.
Denn die "Evangelische Kirche in Deutschland" entsendet jetzt selbst ein "Rettungsschiff" ins Mittelmeer, das wie alle anderen dort tätigen Schiffe linksradikaler NGOs für neuen Import von Afrikanern nach Europa sorgen wird. Oder um es noch klarer zu sagen: Das die Gewinne der nordafrikanischen Schlepper noch mehr erhöhen wird, weil diese künftig von noch mehr Migranten Geld für die Überfahrt nach Europa kassieren können, weil ihnen jetzt noch ein "Rettungsschiff" mehr zu Diensten steht, zu dem sie ihre vollgepferchten Schlauchboote schicken können.
PS: Auch in Österreich dürften ja neuerdings die Zeiten der Vernunft vorbei sein, in denen ein Sebastian Kurz noch mutig die Tätigkeit dieser Schlepperhilfs-Schiffe als "Wahnsinn" gegeißelt hatte. In einer Koalition mit den Grünen hätte er ja sofort einen Koalitionskrach, würde er solches zu sagen wagen.