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Nehmen wir einmal für die Länge dieses Artikels an, dass die dramatischen Weltuntergangsprophezeiungen der Grünen und ihrer Gefolgsleute annähernd stimmen. Dass also Hunderte Millionen, wenn nicht gar die ganze Menschheit vom Untergang bedroht sind, dass die Meere große Teile der Kontinente überschwemmen werden, dass die Methan- und CO2-Emissionen die Erde in eine Hitzekugel verwandeln werden, dass nur eine radikale, zu scharfen Einschnitten in den Wohlstand führende totale Umkehr uns noch retten kann. All das wird ja von dem bei Medien und Teenagern so starken Netzwerk der Klimapaniker behauptet, vor denen auch die UNO, die neue EU-Präsidentin und der jetzige Papst ihren populistischen Kotau machen. Was wäre da jetzt das Allerdringlichste, um das noch zu verhindern, bevor wir uns alle nur noch in weiße Leintücher hüllen und Richtung Friedhof wanken können?
Wenn die Prophezeiungen stimmen sollten, dann sind logischerweise all die unzähligen Nadelstiche lächerlich unzureichend, mit denen EU und Regierungen unter Einfluss der grünen Ideologie die Menschen zu quälen begonnen haben – vom Verbot der klassischen Glühbirnen über das Verbot funktionsstarker Staubsauger über die nun in Deutschland auf Verlangen der Grünen beschlossene drastische alljährliche Verteuerung von Benzin, Diesel und Gas bis zur Demolierung der auch für österreichische Arbeitsplätze so wichtigen deutschen Autoindustrie. Und man kann übrigens auch sicher sein, dass Österreichs bevorstehende Koalition schon an einer ähnlich langen Liste staatlicher Foltermaßnahmen arbeitet. Es sei denn, die ÖVP kommt im letzten Augenblick noch zur Vernunft.
An Stelle dieser weitgehend wirkungslosen Pseudomaßnahmen wären in erster Linie vier ganz andere, viel dramatischere Dinge notwendig, die wirklich gegen die angebliche Weltkatastrophe helfen würden, die die grüne Oberheilige Greta ja sogar schon für das Jahr 2030 verkündet:
Nur mit diesen Maßnahmen wäre wirklich Effekt zu erzielen. Alles andere, was da von Politikern beschwichtigend vorgeschlagen wird, – wie etwa die Forcierung der Forschung über Wasserstoff als Energieträger – ist viel zu vage und ungewiss, und würde jedenfalls viel zu spät kommen, um die Menschheit noch zu retten, bevor das Ende der Welt kommt.
Warum aber reden die Grünen zwar ständig vom bald bevorstehenden "Klimatod", nie jedoch von diesen vier Maßnahmen? Das hat sehr aufschlussreiche Gründe.
Bei der Rinderzucht ist es noch am ehesten denkbar, dass die Grünen demnächst tatsächlich ihr Verbot verlangen. Sind sie doch ohnedies die Partei der Vegetarier und Veganisten. Und für die gutverdienenden grünen Bobos (etwa die besonders dummen, aber zugleich besonders lautstarken Subventionskünstler) wird es ja ohnedies noch ein paar Jahre teure Steaks geben, also brauchen sich die Grünen vorerst noch wenig Sorgen zu machen, dass sie allzuschnell die Unterstützung der Schickeria der Reichen und Schönen verlieren. Die amerikanischen Prohibitionsjahre haben im Übrigen auch gezeigt, dass es für Gutverdienende immer geheime Wege geben wird, um an Verbotenes heranzukommen.
Dass zugleich ein großes Bauernsterben einsetzen wird, wenn die – vor allem für Österreichs Bergbauern wichtige – Veredelung von grünen Wiesen zu hochwertigem Fleisch nicht mehr erlaubt sein wird, braucht ja nicht Sorge der Grünen zu sein. Das sollte hingegen Parteien wie ÖVP oder CDU bekümmern. Die aber sind in letzter Zeit geistig zu Wasserträgern der Grünen degeneriert.
Allein Google verbraucht so viel Strom wie San Francisco. Die Milliarden weltweit benutzter Handys, die weltweit rund um die Uhr laufenden und unbedingt der ständigen Kühlung bedürfenden Server, die globalen Leitungen, die auf jedem Schreibtisch stehenden Endgeräte: In keinem anderen Bereich wächst der Energiekonsum so steil und wird weiter steil wachsen. Dies wäre daher nur durch ein globales Verbot des gesamten Internets in den Griff zu bekommen.
Man braucht nicht viel Phantasie um zu erklären, warum die Grünen nicht einmal andeuten, dass die von ihnen großspurig verkündete absolute Klimaneutralität auch einen totalitären Zugriff aufs Internet bedeuten müsste. Dann könnten sie am Ende keine Straßenblockaden mehr organisieren, oder atemlos informieren, dass Greta Thunberg gerade am Boden eines Zuges sitzen muss (auch wenn sie in Wahrheit längst in der ersten Klasse reist …).
Das skurrile Verhalten von Greta Thunberg, die nur mit nicht gerade billigen Segelbooten den Atlantik überqueren wollte, weil Fliegen oder Kreuzfahrtschiffe für Klimapaniker ja besonders verpönte Fortbewegungsarten sind, gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was auch im Transport- und Verkehrsbereich auf die Menschheit zurückkommt, nämlich ein Zurück zu Christoph Kolumbus.
Da aber Grünwähler nach allen vorliegenden Daten die Menschen mit dem höchsten persönlichen Einkommen sind, wollen die grünen Politiker sie auch bezüglich des Fliegens nicht verschrecken und reden nicht davon. Tatsache ist, dass global noch nie so viele Menschen geflogen sind wie 2019. Und wer meint, dass man Fliegen und Kreuzfahrten ja nicht gleich ganz verbieten muss, sondern nur zu reduzieren braucht, der begreift schon wieder nicht, was die grüne Forderung einer Klimaneutralität wirklich bedeutet. Und der will überdies wieder zurück in jene Zeiten, wo sich nur gut Betuchte ein Flugzeug-Ticket leisten konnten, oder zu einer Regelung, bei der man ein Flugzeug nur noch mit einem Genehmigungsschein in der Hand betreten darf. Das wäre freilich so manchem Grünen durchaus nicht unangenehm. Denn für die Nomenklatura und Greenpeace-Funktionäre wird es ja wohl immer solche Bezugsscheine geben.
Am wirksamsten wäre jedoch der massenhafte Neubau von Atomkraftwerken als Ersatz aller bisherigen Kohle- und Gaskraftwerke sowie zur totalen Substitution von Kohle, Heizöl, Benzin und Diesel als Energiequelle etwa für Autos, Heizung oder Maschinen. Atomkraftwerke haben nicht nur eine exzellente CO2-Bilanz, sie bedeuten auch lokal eine viel geringere Umweltverschmutzung (die aufsteigenden Wolken, die viele Fernsehmanipulatoren als Beweis für die Verschmutzung durch AKW zeigen, sind reiner Wasserdampf wie Nebel). Von Frankreich bis China sind dementsprechend auch Hunderte AKW neu in Bau.
Nur in Deutschland und Österreich nicht. Dort sind sie überhaupt schon verboten oder müssen in wenigen Jahren zugesperrt werden. Diese beiden Länder sind aber nicht ganz zufällig jene Länder, wo die Grünen politisch am erfolgreichsten sind. Denn sie sind dort direkt aus der Antiatombewegung der 80er Jahre hervorgegangen. Deshalb sind sie dort militante Gegner der – sogar schon von Greta Thunberg gemachten – Erkenntnis, dass Atomkraftwerke absolut zwingend sind, wenn man den Klimatod der Erde verhindern will. Zugleich sind Deutschland, Österreich und Luxemburg auch die einzigen Länder, die in der EU gegen Atomkraftwerke kämpfen.
Das ist einer der verlogensten Aspekte der europäischen Politik überhaupt. Denn alle drei Länder importieren jetzt schon jede Menge Atomstrom aus der Nachbarschaft (vor allem aus Frankreich, Belgien und Tschechien).
Das ist nun freilich auch ein fatales Dilemma für die Grünen. Während es bei den anderen Punkten (Verbot von Rindfleisch, Fliegen und Internet) "nur" um Dinge geht, die die Wählerschaft der Grünen in den Promillebereich zu reduzieren droht, gehört der Antiatom-Fanatismus der österreichischen und deutschen Grünen überhaupt zum innersten genetischen Kern ihrer Identität.
Dabei ist der Vergleich völlig eindeutig: Bei der Klimapanik geht es um das angebliche Ende der Menschheit rund um den Erdball, bei Atomkraftwerken hingegen maximal um durchaus überschaubare, lokal eingegrenzte Gefahren, wie auch die bisherige AKW-Entwicklung zeigt. Ist doch die Zahl der bei sämtlichen AKW-Unfällen rund um den Erdball ums Leben gekommenen Menschen deutlich geringer als die Zahl der Verkehrstoten eines einzigen Jahres.
Daher müsste jeder Vergleich alle Klimapaniker eigentlich zum Schluss führen, dass der Bau von AKWs als weit geringeres Risiko vorzuziehen ist. Dazu kommt, dass Technik und Physik in Sachen AKW-Sicherheit in den letzten Jahrzehnten dramatische Fortschritte gemacht haben, dass die einst groß betonten Endlager-Probleme durch Recycling weitgehend reduziert sind, dass die im Entwicklungsstadium befindlichen Fusionsreaktoren nicht einmal mehr theoretisch explodieren können und keine Abfallprodukte hinterlassen.
Eine dritte Alternative gibt es aber nicht, zumindest nicht für die nächsten Jahrzehnte. Der ständig propagierte Bau von Windmühlen und Solaranlagen verursacht hingegen selbst wieder ganz neue Umweltschäden (vom massenhaften Vogelsterben bis zu schwerer Lärmbelästigung für die Nachbarschaft). Windmühlen und Solaranlagen produzieren Strom außerdem völlig witterungsabhängig. Sie fallen bei wochenlanger Windstille im herbstlichen Nebel total aus. Was zu einem großräumigen Blackout führen wird, samt katastrophalen Folgen mit vielen Toten, Verletzten, Verbrechen und Unternehmenspleiten.
Die bei Grünen zu spürende Gleichgültigkeit gegenüber einem solchen großflächigen Blackout ist daher widerlicher Zynismus. Denn dabei würde die Zahl der Todesopfer unter einer ins Mittelalter zurückgestoßenen Gesellschaft bei weitem jede potenzielle Folge eines Atomunfalls übersteigen (der ja immer nur auf wenige Quadratkilometer reduziert bleibt, wie Tschernobyl gezeigt hat).
Eigentlich müssten halbwegs intelligente Grüne all das natürlich längst wissen. Warum denken sie dennoch nicht daran, öffentlich diese vier Strategien zur Verhinderung des angeblich drohenden Klimatodes zu unterstützen? Die Antwort ist ganz eindeutig:
Zu all dem kommt, dass außerhalb EU-Europas die Klimapaniker überhaupt keine Chance haben, sich durchzusetzen. Das aber macht jede noch so selbstzerstörerische Klimamaßnahme der EU wirkungslos, sind die EU-Länder doch nur für ein Zehntel der CO2-Emissionen verantwortlich, bleibt also die Zerstörung des europäischen Wohlstands völlig wirkungslos, selbst wenn die Klima-Behauptungen der Grünen stimmen sollten.