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Alles was in Deutschland passiert, kommt – mit Verspätung – nach Österreich. Das hat man bei jedem linken Schwachsinn seit 1968 gesehen. Das hat man bei jedem rechten Schwachsinn in den 30er Jahren gesehen. Jetzt beginnt sich ein neualter Schwachsinn im Bereich der Städte und Wohnungen auszubreiten.
Tatsache ist, dass in Deutschland auch in Österreich die Mietpreise für Wohnungen seit etlichen Jahren steil steigen. Tatsache ist, dass Rote wie Grüne nie über die Ursachen nachdenken. Sie haben an Stelle der Diagnose immer ein einfaches Therapiekonzept: die Planwirtschaft. Im konkreten Fall im Bereich der Wohnungen heißt das – derzeit vor allem in Berlin – Regulieren, Limitieren und Enteignen.
Dabei haben planwirtschaftliche Maßnahmen zur Erreichung konkreter Ziele noch nie funktioniert. Aber sie sind halt enorm verführerisch für schlichte Gemüter, die nicht bis zwei zu zählen bereit sind, die nicht aus der Erfahrung zu lernen bereit sind. Wenn etwas Unangenehmes auftritt, verbieten wir es halt einfach, und dann ist das Problem gelöst.
Das Unangenehme sind die steil steigenden Mietzinse für anzumietende Wohnungen, sowohl in deutschen wie in österreichischen Städten. Die Ursachen dieses Anstiegs kümmern linke Kommunen jedoch nicht. Denn sie sind ja zum guten Teil durch die meist linken Stadtverwaltungen und durch die Gesetzgeber selbst ausgelöst, durch deren ständiges Einmischen:
Die zwingende Folge all dessen ist das Knapper- und Teurerwerden der relativ wenigen überhaupt noch auf den Markt kommenden Wohnungen. Das Problem wurde in den letzten Jahren vor allem in Deutschland durch große Wohnbaufirmen gemildert, die Miets- oder Eigentumshäuser gebaut oder alte Häuser saniert und dann wieder auf den Markt gebracht haben. Naturgemäß wollten Immobilienfirmen – und die Leute, die bei ihnen Geld angelegt haben – damit Geld verdienen. Sonst täten sie es ja nicht.
Seit einiger Zeit hat jedoch vor allem in Berlin eine massive Klassenkampf-Hetze gegen die Wohnungs-Konzerne begonnen, die nun zu konkreten politischen Maßnahmen der dort regierenden Linksparteien führen dürfte: Erstens ist ein Mietpreisdeckel in Vorbereitung, der in vorhandene Verträge eingreift. Zweitens tragen sich die Linksparteien mit Plänen, große Wohnbaukonzerne überhaupt zu enteignen.
Wunderbar, denkt sich da der simple Durchschnittsbürger und Sozialist. Wer hat schon Sympathien mit großen Konzernen? Der diesen Plänen zujubelnde Bürger vergisst nur völlig die zwangsläufig kommenden Folgen solcher Maßnahmen:
Es kann überhaupt kein Zweifel bestehen: Die Folgen dieser in die völlig falsche Richtung gehenden Eingriffe in den Wohnungsmarkt führen mit absoluter Sicherheit zu einer noch weitergehenden Verknappung von Wohnraum. Jene Menschen, die schon eine Wohnung haben, werden davon profitieren. Jene Menschen hingegen, die noch eine Wohnung suchen – also meist die Jungen, die eine Familie gründen wollen – werden bitter bestraft. Mit anderen Worten: Linke Politik bestraft die Ärmeren am meisten.
Sozial? Gerecht? Ist doch egal. Es geht nur um hemmungslosen Populismus, der am Wahltag Zinsen bringen soll. Wenn man jedoch die Dinge komplett durchdenkt, sieht man (auch hier) mit voller Klarheit: Sozialismus funktioniert nicht einmal auf dem Papier.
Dass eine solche Wohnungspolitik versagen muss, hat man ja auch schon in Osteuropa gesehen: Im Kommunismus war wegen genau dieser Politik die Wohnungsnot noch viel katastrophaler. Junge Leute mussten in manchen Ländern oft zehn Jahre bis zur "Zuteilung" – Ja, so hieß das – einer neuen Wohnung warten, und das war praktisch immer in einem hässlichen Plattenbau. Und mangels privater Hauseigentümer verfielen auch die bestehenden Häuser, sodass bei der Wende 1989 viele Häuser in einem katastrophalen Zustand waren, haben sie doch die letzte Renovierung vor 1914 erlebt.
Gewiss, diese Politik findet man derzeit nur in Berlin. Aber irgendwann werden linksradikale Genossen in Österreich mit Sicherheit entdecken: Super, das machen wir auch!