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Europa, wo Hass und Neid regieren

Eine der übelsten Hetzkampagnen der letzten Wochen richtet sich gegen französische Unternehmer, weil sie große Summen für den Wiederaufbau von Notre-Dame spenden, der weitaus wichtigsten Kirche des Landes. Diese aggressive Kampagne ist beklemmend. Man muss sich besorgt fragen: In was für einem Europa leben wir, wo ein durchaus relevanter Teil der Bürger und erst recht Medien ein solches dummes Hass-Argument zu teilen vermögen? Statt sich zu freuen, dass die Kosten für den Wiederaufbau dieser durch was auch immer zerstörten Kathedrale inzwischen zu einem guten Teil gedeckt sind – ohne eine Sondersteuer wie etwa nach der deutschen Wiedervereinigung.

Das zeigt erstens ein gestörtes Verhältnis vieler Menschen zu einem der wichtigsten kulturellen – nicht bloß religiösen – Symbole nicht nur Frankreichs, sondern ganz Europas. Das zeigt zweitens aber auch ein total gebrochenes Verhältnis zu erfolgreichen Unternehmern. Egal, was diese tun: Aus einem Teil der Öffentlichkeit strömt ihnen blanker Hass entgegen. Und dieser Teil ist größer als nur der linksextremistische "Schwarze Block", der den anfangs bürgerlichen Protest der "Gelbwesten" inzwischen – ziemlich gewalttätig – übernommen hat.

Das muss uns Europäer überaus nachdenklich machen. Denn etwa in Nordamerika, aber auch in Ostasien ist ein solcher Hass völlig undenkbar. Dort sind erfolgreiche Unternehmer absolutes Vorbild und werden nicht von einem großen Teil der Öffentlichkeit beschimpft, weil sie nicht ihr Geld den Armen geben würden. Dabei ist ohnedies gerade in Frankreich das Niveau der staatlichen Wohlfahrt zugunsten der wirklich oder angeblich Armen schon jetzt sehr hoch – die nicht zuletzt aus den Steuern solcher Unternehmen finanziert wird.

Es ist kein Zufall, dass Nordamerika und Ostasien heute die weitaus erfolgreichsten Regionen des Erdballs sind, wo vor allem die zukunftsträchtigen Hightech-, Internet- und IT-Industrien aufblühen. Während Europa immer mehr an Bedeutung verliert. Während hier Unternehmer und erst recht junge Start-Up-Gründer immer öfter daran denken, nach Amerika zu übersiedeln – also genau jene, die Arbeitsplätze, Steuern und Wohlstand der Zukunft schaffen. Dort sind Steuern und Bürokratie viel niedriger. Dort fehlen vor allem Neid und Hass auf Erfolg und Unternehmertum.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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