Die verlogene Welt der Medien
04. April 2019 01:25
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 7:00
Die Bürger verlieren in rapidem Tempo ihr Vertrauen in die Medien und in das Bild, das diese von der Realität zu vermitteln behaupten. Das zeigen viele Umfragen und Mediaanalysen. Das beweist eine Fülle aktueller Beispiele. Dabei geht es wohlgemerkt nicht um die Kommentare, sondern um jene Ebene, wo angeblich Fakten berichtet werden – oder nicht berichtet werden. Es wird dabei in einem Ausmaß einseitig verschwiegen, manipuliert und verzerrt, dass in der Summe das Wort von Lügenmedien durchaus berechtigt ist (auch wenn Fernsehen oder Papiermedien mit spitzen Fingern immer nur auf die im Internet zweifellos ebenfalls kursierenden Lügen zeigen). Zu den jüngsten Beweisen zählen etwa die Berichterstattung über Terroranschläge, über die Identitären, über Langläufer, rund um Peter Pilz, Jean Ziegler, den Verfassungsschutz oder Thilo Sarrazin.
In den eigentlich zur Bemühung um Objektivität verpflichteten "Öffentlich-Rechtlichen" geschieht das ganz besonders intensiv, aber keineswegs nur dort:
- Da hat der Massenmord an 50 Muslimen in neuseeländischen Moscheen wochenlang viele Medien dominiert. Man vergleiche diese Berichterstattung mit jener über einen Anschlag auf eine katholische Kirche auf den Philippinen. Dieser hat ein paar Tage davor stattgefunden und 30 Todesopfer gefordert. Die meisten Österreicher werden aber gar nicht vergleichen können, sie werden sich gar nicht an irgendeinen Bericht erinnern, denn es wurde so gut wie gar nicht über die Philippinen berichtet.
Mit solchen – hundertfach passierenden – Verzerrungen versucht man das Weltbild der Bürger zu manipulieren und den Eindruck zu erwecken, dass rechtsextremer Terror mindestens so intensiv und arg sei wie der islamistische. Mit Erfolg. Denn Neuseeland hat auch die österreichische Mitte-Rechts-Regierung zum Schnappatmen gebracht, während ich zu den Philippinen keine einzige heimische Reaktion gefunden habe.
Obwohl die Philippinen ein paar tausend Kilometer näher liegen.
Obwohl aus den Philippinen weit mehr Menschen in Österreich leben (so hat Fußballstar Alaba eine von dort stammende Mutter).
Obwohl der neuseeländische Anschlag nach allem, was man weiß, die Tat eines Einzeltäters gewesen ist, während die Anschläge auf Kirchen eine ganze Serie darstellen, also alles andere als Taten eines Einzeltäters sind.
Obwohl in Österreich noch – noch – deutlich mehr Katholiken leben als Moslems.
- Im zwangsgebührenfinanzierten orf.at, habe ich zu dem philippinischen Anschlag eine Meldung gefunden. Aber was wird dort als Grund für den Anschlag genannt? Es wurde von "religiösen Differenzen" geschwafelt! Was wohl eine besonders miese Verzerrung der Realität ist. Das ist ungefähr so, wie wenn man den zweiten Weltkrieg als deutsch-polnischen Grenz-Disput bezeichnen würde.
- Da werden von praktisch allen Medien die sogenannten Identitären als Verbrecherbande hingestellt, die schlimmer als Nazis und Mafia zusammen sein muss. Dabei wird völlig verschwiegen, dass diese Identitären haargenau dasselbe praktizieren wie die von fast allen Medien in den Himmel gelobten Greenpeace-Aktivisten, etwa Transparente auf fremden Häusern entrollen, oder Veranstaltungen Andersgesinnter zu stören. Solche am Rande der Strafbarkeit entlangschrammenden Aktionen kann (und sollte!) man sicher kritisieren und auch verurteilen. Aber es geht absolut nicht an, den Aktionismus bei den einen zu preisen und den anderen als Jahrhundertverbrechen hinzustellen. Außer man will nicht berichten, sondern ist agitatorischer Parteigänger und Propagandist.
- Diese verlogene Doppelbödigkeit der Medien zeigt sich auch noch an einem anderen aktuellen Vergleich. Während die Identitären bei ihrer Agitation gegen Islamismus, gegen den "Großen Austausch" betont gewaltfrei auftreten, und sehr oft schon selber Ziel von linken Gewaltaktionen geworden sind, wurde jetzt vom roten Wiener Rathaus hingegen ein Referent geholt, gefeiert und teuer aus Steuergeldern bezahlt, der wörtlich sagt: "Ohne Gewalt geht es sicher nicht." Aber bei einem Marxisten wie diesem Jean Ziegler geht das alles durch.
Ich habe kein einziges Medium gefunden, das gesagt hätte: Eigentlich haben sich die Identitären im Rahmen des Rechtsstaatskompatiblen bewegt, aber Menschen, die zur Gewalt aufrufen, tun das ganz sicher nicht mehr.
- Da haben in der Vorwoche gleich zwei Volksbegehren stattgefunden (eines gegen Ceta, eine für die Einführung einer echten direkten Demokratie). Da sie aber absolut ohne jede Berichterstattung stattgefunden haben, war auch die Teilnahme jämmerlich niedrig. Die allermeisten Österreicher haben nicht einmal etwas erfahren davon, während sie bei anderen Volksbegehren mit Hunderten Meldungen überschüttet und anagitiert werden.
Die Medien und insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk benutzen ihre Gatekeeper-Rolle in geschlossener Formation, um immer nur über jene Volksbegehren zu berichten, die von linken Gruppen getragen werden. Wie es etwa die in Wahrheit völlig marginale Frage gewesen ist, ob es einige Gasthäuser geben kann, in deren Hinterzimmern geraucht werden darf.
Dabei war der Kampf gegen Ceta lange sowohl grüne wie rote (und auch blaue) Parole. Und auch die direkte Demokratie war einst grüne Forderung. Aber wenn das Gleiche von einer nicht-linken Splitterpartei kommt, wird es totgeschwiegen.
Ich persönlich bin zwar froh, dass es Ceta gibt. Der grün-rot-blaue Widerstand dagegen ist absolut dumm, schadet den Konsumenten und dient dem Eigeninteresse einiger europäischer Konzerne. Aber das ändert nichts daran, dass das ein solches einseitiges Totschweigen durch die Medien zutiefst undemokratisch und ein weiterer Missbrauch der Rolle als "Vierte Gewalt" oder gar als "öffentlich-rechtlicher Zwangsgebührenkassierer" ist.
- Da ist durch eine Zeugenaussage des BVT-Chefs Gridling bekannt geworden, dass der Verfassungsschutz (BVT) keinen vollen Zugang zum internationalen Austausch der Geheimdienste hat. Das wird – zu Recht – medial groß berichtet. Aber skandalöserweise wird das fast überall im Sinne des grotesken Spins des Verschwörungstheoretikers Peter Pilz berichtet. Die Gridling-Aussage wird in diesen Berichten als der endgültige Beweise dargestellt, wie sehr es Österreich schade, dass Herbert Kickl Innenminister und damit Vorgesetzter des BVT ist.
Dabei hat Gridling in seiner Aussage etwas völlig anderes berichtet: Die Hausdurchsuchung der Staatsanwaltschaft im BVT, bei der von geheimdienstfremden Menschen mengenweise geheimes Material mitgenommen worden ist, hat – zu Recht – bei ausländischen Partnern zu Irritationen geführt, aber noch nicht zu einem Ausschluss Österreichs von Geheiminformationen. Das hat dann erst später die Veröffentlichung eines Papiers, das durch diese internationale Kooperation nach Österreich gekommen war, im Wochenblatt "Falter" bewirkt.
Man weiß zwar nicht auf welchem Weg das passiert ist (stammt es aus den Materialien des Parlamentsausschusses? Hat es die Opposition über den Sicherheitsrat in die Hände bekommen und weitergespielt? Oder ist das Papier gar von einem BVT-internen Maulwurf direkt an den "Falter" gegangen?). Aber man kann mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen, dass Kickl ein Blatt wie den linksradikalen "Falter" bedient hätte. Das war mit Sicherheit ein grüner oder roter Partisan im Dienste des "Falters". Und dass der ORF und andere Medien einfach die Rolle des von ihnen geliebten "Falters" hinunterspielen und das Pilz-Spiel mitspielen, ist nur noch widerliche Desinformation.
- Ein ganz anderer Skandal ist die neue Praxis von einigen ORF-Redakteuren, wie Tarek Leitner, dem Freund des Christian Kern, anstelle der grammatikalisch richtigen Personenbezeichnung jetzt immer die weibliche Form zu verwenden. Das ist ein Teil des linken Kampffeminismus, der den früheren Klassenkampf ersetzen und der die Bürger mit brutaler Gewalt umerziehen will. Das führt aber nicht nur zu Verwirrung und Verständnisproblemen unter den Zuhörern, die nun rätseln müssen, ob sich die Aussagen vielleicht wirklich nur auf Frauen bezogen haben. (Freilich: Die Zuhörer sind den ORF-Redakteuren schon seit langem wurscht). Das ist aber auch eine frontale Konfrontation mit den Wünschen und dem Sprachverständnis der ganz großen Mehrheit, die nach einer neuen Umfrage zu 60 bis 75 Prozent gegen die "genderneutrale" Sprache sind, die Leitner den Menschen ins Ohr drücken will. Die nicht von den Medien umerzogen werden wollen, die weiter einfach österreichisches Hochdeutsch hören wollen, und nicht linkes Kampffeministisch.
- Da ist – zu Recht – ein Polizist verurteilt worden, weil er ein Video weitergegeben hat, das einen Sportler zeigt, wie er sich als verbotenes Doping Eigenblut spritzt. Wer nicht verurteilt worden ist, ist der ORF, der dieses Video ausgestrahlt hat. Dabei war das besonders widerlich: nicht nur als Beihilfe zum Amtsmissbrauch, sondern weil der ORF dadurch den mittelalterlichen Pranger reaktiviert hat. Mörder werden heute zwar in ihrer Anonymität geschützt; ein junger Bursch, der ein weit harmloseres Delikt gesetzt hat, wird hingegen unglaublich bloßgestellt.
- Noch einmal Doping: da sagen mir zumindest Menschen, die sich in diesen Sportarten gut auskennen, dass es absolut keinen Radfahrer oder Langläufer gibt, der nicht dopen würden. Dieses Wissen muss wohl auch beim ORF vorhanden sein. Daher ist es mies und verlogen, Athleten dieser Sportarten in den Himmel zu heben, solange ihnen nichts nachgewiesen wird. Sobald das aber erfolgt ist, werden sie zu Schwerverbrechern.
- Da zeigt sich die verlogene Einseitigkeit vor allem der öffentlich-rechtlichen Medien auch beim Umgang mit Büchern. Eigene Werke von Mitarbeitern öffentlich-rechtlicher Medien bekommen jede Menge Gratiswerbung. Ununterbrochen werden auch sonst völlig langweilige, schwache Bücher beworben. Das meistgekaufte Sachbuch des vergangenen Jahres hingegen, das Islam-Buch von Thilo Sarrazin, die "Feindliche Übernahme", wird einfach totgeschwiegen. Da man Sarrazin keinen einzigen Fehler nachweisen kann, erwähnt man ihn und seine Bücher einfach nicht.
Aber nein, sie lügen doch nicht. Sie sind nur zutiefst verlogen.
zur Übersicht