Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Vor 40 Jahren hat in aller Welt demonstrierender Aktivismus von Schülern und Studenten zum Sturz des Schahs von Persien geführt. Die nächsten persischen Generationen müssen die Folgen seither bitter büßen. Ihre Meinungsfreiheit wird unterdrückt; Mädchen und Frauen werden in von alten Männern verlangte Verhüllung gezwungen; die Machthaber halten den Weltrekord an aggressivem Antisemitismus; und sie haben das Land von Syrien bis Jemen, vom Libanon bis Gaza in Kriege verwickelt.
Eine triste Bilanz. Sie ähnelt den Folgen vieler Kinderkreuzzüge davor und danach. Diese werden dennoch weiterhin fast automatisch von den meisten Medien bejubelt. Ein nüchterner Blick müsste hingegen Aktionismus besonders skeptisch sehen, wenn er im Zeichen jugendlichen Aufbegehrens steht. Siehe etwa die im Terrorismus endende "Studentenrevolution" und ihre Mitschuld an der kommunistischen Eroberung Südvietnams. Siehe den einst als Jugendrevolution daherkommenden Nationalsozialismus. Siehe die letzten Tage des Adolf Hitler, als er fanatische Halbwüchsige persönlich in den Tod geschickt hat – während die Erwachsenen längst nur noch ans Überleben gedacht haben.
Junge Menschen sind begeisterungsbereit, neigen zu Aufbegehren, Fanatismus und Radikalismus, individuell wie kollektiv. Das ist nichts Neues. Das ist jedoch sicher kein Beweis, dass sie immer Recht hätten. Im Gegenteil: Ihre ungestüme Kraft braucht ein Gegengewicht durch Erfahrung und Vernunft.
Wenn Medien und Politiker hingegen meinen, eine Jugendbewegung wäre automatisch die richtige Zukunft, dann ist das schlicht dumm. Das beweist auch der heutige Blick auf die "68er": Die überzeugtesten Wertkonservativen und Neoliberalen, die ich kenne, sind in der Jugend Maoisten, Trotzkisten, Sozialisten gewesen. Sie blicken heute nur mit Verwunderung auf ihre damaligen Schwachsinnigkeiten und auf jene ihrer einstigen Genossen, die zu dumm waren dazuzulernen.
Wenn jetzt diese Lernunfähigen schon wieder die nächste Jugendbewegung anbeten, dann ist das schlicht lächerlich. Diese von einer 16-jährigen schwedischen Autistin angeführte Bewegung glaubt, durch wöchentliche Schulbesuchstreiks den Klimawandel zu bekämpfen.
Wäre das nicht eine durch und durch irrationale postpubertäre Kollektivwallung, dann müsste man die jungen Schulstreiker mit einer ganzen Reihe rationaler Fragen konfrontieren:
Dieser Text erschien in ähnlicher Form auch in der Wochenzeitung "Junge Freiheit".