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Es sind nicht nur die ganz großen Dramen, die einen besorgt machen. Vielmehr sind auch viele kleine Dummheiten und Ärgernisse immer wieder Anlass zu Zorn oder Ärger. Sie machen aber auch irgendwie klar, warum die politische Klasse bei den großen Dingen erst recht scheitern muss, wie etwa beim Thema Völkerwanderung, wenn sie schon bei den kleinen Dingen so dumm agiert.
Da ist etwa der Herr Loacker von den Neos (unlängst erst voreilig von mir gelobt). Der Abgeordnete hat bewusst unter falscher Adresse seinen Hauptwohnsitz angemeldet – nur um zu zeigen, dass das geht, obwohl es verboten ist. Diese Logik ist krank, lieber Mann! Ich bin sogar überzeugt, dass Sie sehr Vieles können, was verboten ist, jemanden umbringen zum Beispiel. Ich ersuche Sie daher, uns das nicht auch noch zeigen zu wollen. Besonders absurd ist dabei ja auch, dass es ausgerechnet ein "Liberaler" ist, der durch diese Aktion beweisen will, es wären noch viel strengere Kontrollen nötig. Aber "liberal" bedeutet ja heutzutage ohnedies immer öfter das genaue Gegenteil von liberal.
Da ist der Herr Karas: Er weiß jetzt schon, dass Russland die EU-Wahlen beeinflussen wird, und versucht das mit den abstrusesten Verschwörungstheorien zu beweisen: Sowohl das Brexit-Referendum wie die katalonische Unabhängigkeitsbewegung seien Folge russischer Einflussnahme, sagte er allen Ernstes. Es ist mäßig intelligent, wenn man die Welt so sieht: Wir machen eh keine Fehler, an unseren Problemen sind die Russen schuld. Solches Denken erklärt aber auch, weshalb die EU-Mächtigen völlig falsch auf die Vorgänge in Großbritannien und Katalonien reagiert haben und weiterhin reagieren. Und nicht nur auf diese. Oder sucht Herr Karas schon jetzt einen Schuldigen, wenn die EU-Wahl nicht so laufen sollte wie erwartet? Daher verdächtigt er lieber jetzt schon die "Usual Suspects".
Da hat ein deutsches Gericht dem Privatverein "Umwelthilfe" Einsicht in die Akten des deutschen Verkehrsministeriums verschafft. An sich ist ja volle Informationsfreiheit ein absolut positives Ziel – aber eben eine volle und nicht ein individuelles Privileg für einen grünen Verein, den ihm ein offensichtlich ideologisch nahestehender Richter zuschanzt, während alle anderen Bürger weiterhin dumm sterben müssen. Das ist auch dann ein unerträgliches Privileg, wenn es nicht ausgerechnet diese – ganz "zufällig" lange von Toyota, dem Hybrid-Konkurrenten der europäischen Autoindustrie, gesponserte – "Umwelthilfe" wäre. Diese hat in den letzten Monaten in zahlreichen Städten bei Richtern ein Fahrverbot für Dieselautos und damit schwersten Schaden für die deutsche und damit automatisch auch österreichische Autoindustrie durchgesetzt. Diese sorgt allein in Österreich für Zehntausende Arbeitsplätze.
Die (von keinem Wahlergebnis getragene) rotgrüne Dominanz in Deutschland hat auch noch auf anderem Gebiet zu einem schweren Schaden für die europäische Industrie und die Kooperation unter den EU-Staaten geführt: Die deutschen Sozialdemokraten blockieren mit einem Veto den schon vereinbarten Export einer großen Zahl der von Frankreich, Großbritannien und Deutschland gemeinsam produzierten Eurofighter nach Saudiarabien. Damit ist Europa als internationaler Rüstungsproduzent endgültig als unverlässlich gebrandmarkt und wohl auf Dauer weg vom Fenster. So wie es die österreichischen Sozialisten schon in der Periode Kreisky in Hinblick auf die heimische (Panzer-)Produktion geschafft hatten. Das hat hier damals eine zum Teil letale Krise der staatsnahen Industrie bewirkt. Das hat aber nur zu einem einzigen Ziel geführt, dass jetzt halt auch die Deutschen für ganz Europa erreichen werden: Staaten, die Rüstungsgüter kaufen wollen, wenden sich woanders hin und verhandeln nur noch mit jenen Produzenten, die bereitwillig auf Kunden warten! Die gibt es in den USA, in Russland, in China, und neuerdings auch in Indien oder Brasilien. Die Eurofighter sind gut, aber im Unterschied zu sozialistischen Illusionen keineswegs das einzige käuflich erwerbbare Kampfflugzeug. Wir sehen: Europa macht sich von der (nur in Europa ernst genommenen) "Klimarettung" über die (sehr europaspezifische) "Migrantenrettung" bis zur "Friedensrettung" immer mehr selber kaputt. Europas illusionsgeladene Wünschdirwas-Politik sorgt anderswo nur noch für Gelächter, in Europa zunehmend für großen Schaden.
Nirgendwo wird über das Absurdeste am absurditäten-reichen Brexit-Drama gesprochen. Sondern maximal bisweilen über die Fehler der EU, aber vor allem über die Unfähigkeit der in die unterschiedlichsten Richtungen ziehenden britischen Parlamentariergruppen, eine Mehrheit für eine der denkmöglichen Varianten zu finden (die da sind: Akzeptieren des mit der EU verhandelten Vertrags; Ausscheiden ohne Vertrag; neues Referendum, um doch in der EU zu bleiben; Ausscheiden, aber engere Bindung an die EU als bisher verhandelt durch eine Zollunion). Das wirklich Absurdeste aber ist das Verhalten der nordirischen Katholiken: Sie wählen regelmäßig Abgeordnete ihrer Partei Sinn-Féin ins britische Unterhaus, von denen sie aber von vornherein wissen, dass sie das Parlament boykottieren werden, weil sie den Anschluss Nordirlands an die Republik im Süden wollen und London als Besatzungsmacht ansehen. Das wäre ja noch verständlich. Nicht verständlich ist aber, dass diese sieben Abgeordneten nicht einmal bei den Brexit-Abstimmungen ihren Boykott unterbrechen, obwohl eindeutig die Irland-Frage das zentrale Hindernis ist. Sie müssten eigentlich jedes Interesse haben, einen harten Brexit zu verhindern, der nämlich das Aufziehen einer strengen Grenze mit Kontrollen auf der irischen Insel bedeuten würde. Allein: Sinn-Féin bleibt beim Boykott und ist dadurch mitschuld, dass vielleicht genau deswegen am Ende das passiert, was die nordirischen Katholiken am wenigsten wollen können. Ziemlich pervers.
Die amerikanische Schauspieler-Szene hat seit einiger Zeit bekanntlich entdeckt, dass man nicht nur mit den üblichen Scheidungs-, Alkolhol- und Rauschgift-Affären in die Medien kommt, sondern auch durch linke Gutmensch-Sprüche. Mit den üblichen Phrasen: gegen Trump, für Massenmigration, für Schwule, für den Islam, gegen die Weißen usw. Jetzt ist freilich diese Szene sehr unfreiwillig durch mehrere ganz anders geartete Skandale in die Öffentlichkeit geraten: Hollywood-Stars haben reihenweise Funktionäre von Elite-Universitäten bestochen, damit ihre Sprösslinge dort einen Platz bekommen. Und der schwule schwarzafrikanische Schauspieler Jussie Smollett hat sogar einen schweren rassistischen wie auch schwulenfeindlichen Überfall auf sich selbst erfunden. Nur um mediale Sympathie und Berichterstattung zu bekommen, nur um öffentlich gegen Rassismus und Schwulenfeindlichkeit stänkern zu können. Solche Dinge werden freilich von den heimischen Mainstream-Medien nicht berichtet …
Da hat China den Chef der globalen Polizeibehörde Interpol festgenommen und klagt ihn der Korruption an. Rumänien wiederum lässt die vom EU-Parlament nominierte EU-Generalstaatsanwältin einfach nicht mehr ausreisen und klagt sie der Korruption an. Zweimal haargenau der gleiche Skandal. Natürlich kann man nie hundertprozentig ausschließen, dass die nun Angeklagten sich vielleicht wirklich etwas zuschulden kommen haben lassen. Aber zu tausend Prozent sicher ist, dass China wie Rumänien schwerst korrupte Regime sind. Und dass es eine Riesenprovokation ist, wenn man jetzt solche Länder ungestraft so brutal gegen Kriminalitätsbekämpfer vorgehen lässt. Was aber macht unsere liebe EU? Reihum sinkt sie gerade in tiefem Kotau vor dem chinesischen Diktator Xi Jinping zu Boden (zuletzt tat das etwa das Machtdreieck Merkel-Macron-Juncker gleich kollektiv). Und nicht einmal des skandalösen Verhaltens des eigenen Mitglieds Rumänien wird man Herr. Statt dessen geht die bisherige EU-Mehrheit gegen Ungarn vor, weil es die Verfassung ändert, ohne die grüne "Zivilgesellschaft" um Erlaubnis gefragt zu haben. Was klarmacht: In der gegenwärtigen EU sieht man die Splitter in den Augen rechts regierter Länder, aber die Balken in sozialistisch regierten Ländern ignoriert man.
Da gab es den doppelten Absturz von Boeing-Maschinen, ganz offensichtlich wegen des selben Software-Fehlers. Dabei ist nicht das bisweilige Vorkommen eines Software-Fehlers so schockierend, denn insgesamt ist das Fliegen gerade durch die Elektronik im Langfristvergleich deutlich sicherer geworden. Schockierend sind zwei andere Dinge: Erstens, dass nicht sofort von Behörden und Flugzeugfirma reagiert worden ist, als die ersten Piloten über einschlägige Probleme berichtet haben. Und zweitens, dass die Piloten in den konkreten Situationen jeweils erst im Handbuch zu suchen begonnen haben, obwohl sie binnen Sekunden reagieren hätten müssen. Das ist für jeden Fluggast beängstigend: Denn eigentlich müsste man annehmen, dass die hochtrainierten und gutbezahlten Piloten gedrillt sind, das ganze Handbuch auswendig zu können. Und nicht so wie unsereins erst mühsam in der Gebrauchsanleitung eines neuen Geräts nachforschen zu müssen.