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Es war so wie im Kommunismus, wo jeder Student Vorlesungen über Marxismus-Leninismus belegen musste. Die vergangenen Tage waren auch mit dem Nationalsozialismus vergleichbar, wo bei Dissertationen ein Hitler-Zitat an den Beginn gestellt werden musste, und war es noch so unpassend. In vergleichbarer Intensität wurden wir jetzt wieder in allen Medien tagelang durch eine massive feministische Gehirnwäsche terrorisiert. Das Gleiche passiert auch an den zahlreichen übers Jahr verstreuten Equal-Pay-Tagen. Offenbar haben die Medien noch nicht genügend Leser- und Seher-Verluste erlitten. Zugleich macht freilich das von der Arbeiterkammer erkämpfte Karfreitagsurteil klar: Sowohl im Bereich etlicher frauenbevorzugender Regelungen wie auch in anderen Rechtsmaterien wird dieses Urteil spannende Konsequenzen haben. Die Arbeiterkammer und Genossen nicht sonderlich freuen werden.
Klar ist jedenfalls: Die Karfreitags-Judikatur ist inhaltlich in allen Konsequenzen eindeutig. Und sie ist rechtlich verbindlich. Auch wenn man sie inhaltlich für falsch findet. Und auch wenn sie jedenfalls eine weitere ärgerliche und dem Ansehen Europas gar nicht förderliche Einmischung von EU-Institutionen in eine rein nationale Frage ist.
Aber seither sind alle Länder Europas verpflichtet, die Gleichbehandlung noch viel genauer zu nehmen, als sie bisher gesehen wurde. Es sei denn, der Europäische Gerichtshof ändert nochmals seine Judikatur – was vorerst kaum zu erwarten ist. Das heißt: Unsachliche Bevorzugungen einer Bevölkerungsgruppe durch den Staat sind eine Verletzung des Gleichheitsgebots und daher immer unzulässig. Dabei kann es keinen Unterschied geben, ob eine Ungleichbehandlung durch Religion, Geschlecht oder Haarfarbe begründet wird.
Der Europäische Gerichtshof hat es ja nicht einmal als ausreichende Begründung für eine Ungleichbehandlung (die im Fall der Protestanten im zusätzlichen Feiertag am Karfreitag bestanden hat) angesehen, dass eine Bevölkerungsgruppe in der Vergangenheit arg diskriminiert worden ist und dass die Bevorzugung eine späte Kompensation darstellt. Sind Protestanten in Österreich doch bis tief ins 18. Jahrhundert hinein in vielerlei Hinsicht gedemütigt worden: Sie mussten zum Katholizismus übertreten, wenn sie im Staatsdienst Karriere machen wollten. Tausende von ihnen wurden sogar – ganz besonders schlimm – wie Verbrecher an den äußersten und arg unterentwickelten Rand der Monarchie zwangsverschickt, etwa nach Siebenbürgen (= Transsylvanien, jenseits der Wälder).
Daher kann es auch kein valides Argument zur Rechtfertigung irgendwelcher Bevorzugungen von Frauen sein, dass Frauen erst 13 Jahre später als die Männer das allgemeine Wahlrecht erhalten haben. Diese 13 Jahre sind im Vergleich zu den Protestanten eine harmlose Dskriminierung.
Im Lichte dieser Entscheidung ist nun eine Fülle von Regelungen kritisch zu überprüfen, die von der Politik aus Populismus getroffen worden sind, um eine Gruppe zu bevorzugen. Ob das nun Angehörige einzelner Religionen sind oder etwa Frauen. Auf deren vielfältige Bevorzugung hat ja gerade der Frauentag – wenn auch mit gegenteiliger Intention – hingewiesen.
Einige Beispiele:
Noch einmal zurück zum Feminismus und all dem Schwachsinn, der in den letzten Tagen dazu wieder konzentriert in vielen Medien zu lesen und hören war. Es würde zwar den Rahmen sprengen, alle schon erfolgten Widerlegungen des Genderismus neuerlich aufzuzählen. Fakten haben ja die kampffeministische Front in Medien und Politik ohnedies nie irritiert.
Dies trifft etwa bei der ständig behaupteten gigantischen ungleichen Bezahlung zu. Faktum ist:
Alle Unterschiede in der Entlohnung sind seit langem aus allen Kollektivverträgen eliminiert. Die immer wieder zitierten Statistiken, die geringere Durchschnittsverdienste der Frauen zeigen, haben mehrere Ursachen, die aber zum Gutteil in der freien Entscheidung der Menschen wurzeln, und die alles nichts mit der ständig unterstellten Bösartigkeit der Männer oder Geringschätzung für Frauen zu tun haben. Die wichtigsten dieser Ursachen:
Was wirklich für viele ältere Frauen schlimm ist – und da ist der Gesetzgeber zum zweiten Mal neben dem Frauenpensionsalter gefordert –, ist die niedrigere Durchschnittspension. Deren Hauptursache ist die auf Grund des Kinder-Aufziehens kürzere Lebensarbeitszeit. Die einzigen wirksamen Maßnahmen dagegen wären:
Einen ersten ganz wichtigen, weil bahnbrechenden Schritt zur teilweisen Anrechnung von Erziehungszeiten hat die Regierung Schüssel gesetzt. Da das aber ein schwarz-blaues Verdienst war, wird es von der linken Feministinnenfront total abgelehnt.
Allerdings gehört diese Anrechnung noch ausgebaut. Denn sie gilt zum einen nicht für die Vergangenheit (also die älteren Frauen). Und zum anderen werden Mehrkinderfamilien diskriminiert, denn die Anrechnung gilt nur vier Jahre nach Geburt des letzten Kindes – eine Mutter mit drei und mehr Kindern kann aber da oft noch nicht wieder arbeiten.
Aber um diese im Interesse vieler Frauen wirklich wichtigen Reformen kümmern sich interessanterweise die politischen Feministinnen nie. Sie sind weit mehr an Aufsichtsratssitzen und Uni-Professuren (für sich selber) interessiert als an der Situation der Mütter.
So zerfällt ein feministisches Argument nach dem anderen. Ein Rohrkrepierer ist natürlich auch der in den letzten Monaten aufgezwirbelte Slogan von der gefährlichen Männergewalt. Denn auch alle Frauen wissen, dass die schlimme Zunahme von Gewalt – insbesondere durch Messer – einzig eine Folge der Massenmigration ist, und dass die autochthonen Männer im Schnitt sogar immer harmloser werden (auch als Folge der Überalterung).
PS: Eine lobenswerte Ausnahme von der eingangs getadelten Medien-Gehirnwäsche in Sachen Feminismus stellt je ein Gastkommentar in der "Presse" (ein Text der großartigen Birgit Kelle) und im "Standard" (der auch in diesem Tagebuch veröffentlichte Aufruf von Wissenschaftern gegen das Gendern) dar.
PPS: Keine einzige Zeitung hat hingegen die sensationelle Studie angesprochen, die zeigt, dass international Gender-Professoren (zu 99 Prozent Frauen) weit mehr verdienen als jene für Mathematik. Was angesichts der Wichtigkeit von Naturwissenschaft und der Unwissenschaftlichkeit des gesamten Genderismus absolut unfassbar ist.
PPPS: Nochmals zum Karfreitags-Vorstoß der Arbeiterkammer. Der hat nämlich noch eine absolut amüsante Folge: Auch der österreichische Generalkollektivvertrag – die heiligste Kuh der Sozialpartner – ist wohl klar EU-widrig und wird daher bald in Luxemburg vor die Richter kommen.