Es darf gelacht werden
30. Januar 2019 01:06
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 7:00
Über den ORF, über Frau Pam, über Frau Hammerschmid, über die Neos, über die Polizei, über "Migrationsforscher", über Herrn Draghi, über die Briten, über die Staatsanwälte, über Niki Lauda, über alle kann man herzlich lachen. Herzlichen Dank! Wenn schon das Wetter nicht heiter ist, so stimmt doch ihr uns heiter und lasst uns herzlich lachen – manchmal freilich mit schmerzverzerrtem Gesicht.
Die Beispiele im Einzelnen:
- Der ORF hat mit großem Trommelwirbel seinen Kandidaten für den heurigen "Song Contest" präsentiert, der ja einer der kulturellen Höhepunkte des Programms ist. Eines Programms, für das jeder Besitzer eines Fernsehapparats jährlich über 300 Euro zahlen muss. Diesmal ist es kein bärtiger Transvestit, sondern eine ganz normale, offenbar sangesbegabte Frau. Eine solche Auswahl muss wohl ein Irrtum sein. Das erkennt man auch daran, was die Dame jetzt in einem Interview gesagt hat: Sie habe gar keinen Fernseher. Das läuft schon wieder irgendwie blöd für den ORF. Die um sich greifende Fernseherlosigkeit ist für den Gebührensender nämlich nur dann gut, wenn es um den Medienminister geht.
- Pamela Rendi-Wagner, ihres Zeichens derzeit SPÖ-Vorsitzende, gab einem anderen Sender – oe24.at – gerade ein Interview. Sie wird dabei auf die erschreckende Zunahme der Frauenmorde und Vergewaltigungen angesprochen. Und hat einen Präventionsratschlag bereit: Neben Frauenberatungen braucht es auch Täterberatungen. Das war wirklich gut, Frau Pam! Dass man da nicht früher draufgekommen ist: Täterberatungen für Mörder und Vergewaltiger – How to do it! (und bitte in allen relevanten Sprachen).
- Sehr gut ist auch ihre Partei- und Geschlechtsgenossin Sonja Hammerschmid unterwegs. Sie wollte nach ihrer kurzen und nicht wirklich zum historischen Erfolg gewordenen Ministerkarriere jetzt Rektorin der Uni Salzburg werden. Doch die Salzburger haben sich erfrecht, sie nicht zu nehmen. Die Genossin hat sofort, klug wie sie ist, den einzig denkbaren Grund für eine solche Absage entdeckt – sie sei auf Grund ihres Geschlechts diskriminiert worden. Es kann ja in der Tat immer nur an einer finsteren Männerverschwörung liegen, wenn eine linke Frau einmal etwas nicht bekommt, was sie will.
- Das ist aber noch gar nichts gegen die Konkurrenz. Diese nennt sich (kürzer geht’s angesichts der großen Bedeutung nicht): "Die Wiener Landesgruppe von Neos – Das Neue Österreich und Liberales Forum". Nur zur Information: Dabei geht es nicht um die Wiedergeburt einer einstmals recht erfolgreichen Zeitung – das "Neue Österreich" bleibt Geschichte. Dabei geht es zweitens auch nicht um die Wiedergeburt einer einst wenig erfolgreichen Partei – die Schmidt-Haselsteiner-Fischer-Kreation ist nie gestorben, sondern lebt bei den Neos munter weiter. Es geht vielmehr um – so wörtlich: "eine/n ehrenamtliche/n Bezirkskoordinator_in (m/w/d)". Wer MWD für eine neue Automarke hält, irrt. Vielmehr suchen die Neos ein Wesen, das umsonst für sie hackelt, und es muss nicht einmal ein Mann oder eine Frau sein, sondern kann auch "divers" sein, die neue Modekreation der Verfassungsrichter. So viel man weiß, gibt es bisher ein einziges so deklariertes Wesen in Österreich, das weder ein "der" noch eine "die", sondern ein "das" sein will. Ob ausgerechnet dieses Wesen sich bei den Neos bewerben wird?
- Wer auch immer den pinken Haufen gratis zu koordinieren bereit ist, männlich, weiblich, sächlich, sollte diesem Haufen gleich ein paar Grundregeln der Kommunikation beibringen. Überschrift: Wie kommuniziere ich als Partei so, dass ich auch verstanden werde. Und wie kommuniziere ich auf deutsch: Das "m/w/d"-Wesen wird nämlich, wieder wörtlich, "für eine Dauer bis Anfang 2020" gesucht. Falls es Deutsch gelernt hat (ist zugegeben nicht als Voraussetzung genannt), würde das Wesen wissen, dass es entweder heißen müsste: "für eine Dauer von einem Jahr", oder: "für die Zeit bis". Aber offenbar ist dort auch die Sprache divers geworden.
- Nochmals Neos: Weil sie jetzt noch mehr auf locker machen wollen, aber keinen Baumumarmer mehr bei der Hand haben, haben sie den Tag der Jogging-Hose eingeführt. Ja, wirklich. Da kommen sie in Jogging-Hosen ins Büro. Wui, werden bald alle sagen: Die sind ja wirklich urlocker. Jetzt ziehen sie sich schon an wie jene, die in Wien nicht so früh aufstehen müssen, weil sie von der Mindestsicherung leben.
- Sehr bitter wird das Lachen, wenn es um die die jüngste Aktion der Wiener Polizei geht. Da hat eine dreiköpfige Bande einen Mann mit dem Erstechen bedroht und brutal ausgeraubt. Jetzt sucht die Polizei die Täter mittels Fotos der Video-Überwachung der U-Bahn. Was soll da seltsam sein? Ist doch lobenswert, was die Polizei da tut – oder? Na ja, nicht ganz. Denn der Überfall war schon im September, aber die Polizei beginnt erst Ende Jänner ernsthaft zu suchen. Was die Erfolgschancen ja nicht sonderlich erhöhen dürfte. Die Ursachen der leichten Verzögerung bleiben freilich im Dunkeln. Wollte die Polizei den Räubern vielleicht einen fairen Vorsprung geben, wie es Kinder bei "Räuber und Gendarm" ja auch tun? Hat die Polizei erst andere Aktenzahlen abarbeiten müssen? Oder hat sie erst die famosen Datenschützer um Erlaubnis zur Veröffentlichung der Fotos fragen müssen? Oder hat sie erst alle linken Richter und Grundrechtsschützer fragen müssen, ob man damit nicht vielleicht eine bestimmte Bevölkerungsgruppe diskriminiert? Oder hat die Polizei die Überwachungskameras erst zum Entwickeln zu Kodak geschickt? Das wäre freilich irgendwie blöd gewesen. Denn abgesehen davon, dass die Kameras digital arbeiten (ja wirklich, das tun sie, noch bevor die Politik "die Digitalisierung" beschlossen hat), gibt’s da noch ein zweites Problem: Kodak ist schon vor ein paar Jahren pleite gegangen ...
- Da hat der "Standard" eine "Migrationsforscherin" gefunden, die noch nicht interviewt worden war. Gratulation. Amüsant ist freilich ihr Satz: "Menschen aus Syrien und dem Irak haben solide bis hohe Bildungsniveaus". Damit sind wir wieder auf die Schmähs des Jahres 2015 zurückgeworfen worden, die ganz ähnlich gelautet haben. Komisch nur, dass diese Menschen dann nie das können, was man mit ihrem "Bildungsniveau" eigentlich können müsste. Das wirft mehrere Fragen auf: Wann werden die "Experten" und "Forscher" draufkommen, dass die diversen Selbstauskünfte der Migranten vielleicht nicht ganz zum Nennwert zu nehmen sind? Wann werden die "Forscher" entdecken, dass Syrien in Zeiten vor dem Krieg an dem bei den Linken sonst so beliebten Pisa-Test teilgenommen hat, und dass sich da Seltsames gezeigt hat? Damals ist nämlich das Niveau der 14-jährigen Pflichtschulabsolventen in Syrien um vier Jahre hinter dem Niveau in Österreich hergehinkt. Sie sind also alles andere als eine bildungsmäßige Bereicherung. Oder meinen die "Experten" gar, dass es sich durch den Krieg inzwischen verbessert hätte?
- Fast ein ganzes Jahrzehnt hat die "Europäische Zentralbank" die Sparer des Euroraumes gepflanzt, indem sie ihnen ständig in Aussicht gestellt hat: Übers Jahr wird alles wieder besser, da hören wir mit dem billionenfachen Gelddrucken auf, und es gibt wieder Zinsen. Jetzt geht der italienische EZB-Chef Draghi in Bälde in Pension – und nie sind diese Versprechen eingelöst worden. Kein Wunder: Denn jetzt droht nach Jahren des Booms wirklich ein neuer Abschwung; denn die Wiedereinführung von Zinsen hätte vor allem Italien, aber auch Frankreich ordentlich weh getan. Da war Draghi halt der Meinung: Dann sollen lieber die Sparer anderswo bluten, bevor die Italiener bluten müssen. Amüsant ist daran freilich nur eines: Es soll noch immer Menschen geben, die der EZB irgendetwas glauben; und die annehmen, die völlig verzerrte EZB-Gelddruckpolitik könne irgendwie ohne großen Clash zur Normalität zurückgeführt werden. Früher sind solche Menschen, die so etwas glauben, beim Psychiater gelandet. Heute …
- In die Liste des Amüsanten gehören natürlich alle Vorgänge rund um den Brexit. Denn dort haben sich alle lächerlich gemacht. Die jetzige Regierung UND die frühere UND das Unterhaus UND die EU. Sie glauben alle immer noch, dass das alte Sprichwort unrichtig ist: "You can't have your cake and eat it."
- Auch die Staatsanwälte im Buwog-Prozess sind Anlass für ein bitteres Lachen: Ihnen wurde von einigen Rechtsanwälten vorgeworfen, einige Protokolle von Zeugeneinvernahmen zu lange zurückgehalten und dadurch Amtsmissbrauch begangen zu haben. Keine Ahnung, ob das stimmt. Jedenfalls haben die Staatsanwälte sofort ein Verfahren wegen Verleumdung gegen die Rechtsanwälte begonnen. Da muss man sich schon bitter-amüsiert fragen: Stehen Staatsanwälte über dem Gesetz? Besteht nicht jedenfalls der Amtsmissbrauch darin, in eigener Sache sofort brutal mit Verleumdungsklagen vorgehen zu wollen, während der völlig gleiche Sachverhalt ignoriert wird, sobald andere das Opfer sind? Denn sonst müsste etwa ein Peter Pilz schon zahllose Verleumdungsverurteilungen am Hals haben, der unzählige Strafanzeigen eingebracht hat, wo aber nie ein strafbares Verhalten zu finden war.
- Wirklich witzig ist Niki Lauda. Er ist ein einziger Schelmenroman. Ständig lässt er auf offener Bühne Menschen spurlos verschwinden. Ständig gründet er mit Hilfe und auf Kosten anderer Fluglinien, um sie dann rasch wieder vom Himmel zu holen. Damit könnte er glatt im Zirkus auftreten ...
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