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Caritas&Co: Wo wirklich U-Ausschüsse nötig sind

Auf meinen gestrigen Bericht über die Caritas hat mir nun ein schockierter Zivildiener folgendes Gedächtnis-Protokoll zukommen lassen. Dieses zeigt anhand vieler von ihm aufnotierter Fälle ein erschreckendes Bild darüber, wie es bei der sogenannten Obdachlosenhilfe der Caritas zugehen dürfte; wie sehr Behörden und Ämter ständig ohne Nachprüfung offenbar unzählige falsche Angaben akzeptieren; wie leicht es ist, mit Tricks die Voraussetzungen der Mindestsicherung zu erlangen; wie leichtfertig offenbar mit Spenden und Steuergeld umgegangen wird; wie oft Obdachlose nicht wirklich obdachlos sind; wie oft den Polizeibehörden die Kooperation verweigert wird, wenn diese etwa einen Raub aufzuklären versuchen; und wie oft fingierte Postadressen zur Verfügung gestellt werden, damit "Klienten" die volle Mindestsicherung bekommen. Natürlich ist diesen Vorwürfen vorerst die volle formalrechtliche Distanzierung als "mutmaßlich" hinzuzufügen. 

Gewiss sind das alles nur Beobachtungen aus der Froschperspektive eines Zivildieners, und manches betrifft nur unwichtige Nebensächlichkeiten. Aber gerade einem Zivildiener mit den jungen und unbefangenen Augen eines kritischen Außenstehenden fällt viel Skandalöses auf. Naturgemäß kann ich schon zum Schutz der Identität das jungen Mannes keine näheren Angaben über ihn machen.

Gewiss sind die Caritas-internen Beobachtungen letztlich nicht verifizierbar. Aber zumindest das geschilderte Verhalten von AMS, Melde- und Sozialämtern grenzt an glatten Amtsmissbrauch - sollte es zutreffen. Aber auch das Ausstellen falscher Meldeadressen scheint eindeutig strafrechtlich relevant.

Im Detail lassen sich zwar die konkreten Fälle nicht überprüfen. Aber jedenfalls erscheint der gesamte Komplex ob seiner gewaltigen Dimensionen zehnmal mehr eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses würdig als die Themen jener beiden Ausschüsse, die da seit Monaten dem Parlament eine Scheinbeschäftigung verschaffen. Schon die Überprüfung der nach Angaben des Zivildieners - mutmaßlich - nicht korrekt arbeitenden Ämter, Behörden und subventionierten Obdachlosenhilfen würde mindestens ein halbes Jahr in Anspruch nehmen.

 

 

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