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Drasenhofen siegt über Mödling. Aber nicht in einem Fußballspiel, sondern in einer durchaus ernsten Kontroverse, die symptomatisch für den Konflikt zwischen der großen Mehrheit der österreichischen Bürger und der schrumpfenden, aber medial und politisch enorm schlagkräftigen Willkommensfront ist. Das Ergebnis des Fernduells der beiden Gemeinden bedeutet auch einen vollen Sieg für die Caritas, die drei Linksparteien sowie die zugehörigen Medien von "Falter" bis ORF. Und eine weitere schwere Niederlage für die Bürger Österreichs und die Kirchenbeitragszahler.
Es geht um die Unterbringung einiger Dutzend besonders problematischer und aggressiver jugendlicher Asylwerber (mit großteils schon rechtskräftiger Asylablehnung, weshalb ihnen mit dem 18. Lebensjahr die Abschiebung droht). Diese sind zum Teil vorbestraft und haben zum anderen Teil eine schwere Belastung und Bedrohung für wohlverhaltende Asylwerber in anderen Heimen dargestellt, aber auch für die Bürger der jeweiligen Umgebung. Diese Jugendlichen hat der zuständige Landesrat daher im Drasenhofener Flüchtlingsquartier gesammelt untergebracht, wo sie nur noch in Begleitung das Heim verlassen dürfen.
Gegen dieses Unterbringung haben Caritas und der Drasenhofener Bürgermeister eine Kampagne gestartet. Die Jugendanwaltschaft hat darauf ein negatives Gutachten erstellt, in dem skurrile Vorwürfe gegen Drasenhofen zusammengetragen worden sind, wie etwa der "Skandal" verschmutzter Toiletten (wobei bezeichnenderweise der Frage nicht nachgegangen worden ist, wer denn wohl die Toiletten verschmutzt und nicht gereinigt hat …), oder wie die Tatsache, dass eine Seite des Quartiers mit Stacheldraht umgeben ist. Der aber keineswegs einige davon abgehalten hat, auf einer anderen Seite durch ein Fenster zu steigen und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.
Die Motive der Kampagne gegen das Heim (das früher ein allgemeines Asylantenquartier gewesen ist!) sind jeweils sehr unterschiedlich – in Wahrheit total gegensätzlich: Die Bürger von Drasenhofen haben panische Angst vor den dorthin transferierten Problemjugendlichen. Die Caritas hingegen ist wohl auch aus durchaus finanziellen Gründen an einer Retournierung der jungen Menschen interessiert. Sie bekommt nämlich unfassbare 2800 Euro pro Jugendlichem und Monat aus Steuergeldern auf die Hand, sobald diese in Caritas-Heimen untergebracht sind. Mindestens.
Besonders provozierend ist für die Bürger, was der oberste Caritas-Politkommissar (er war übrigens schon Helfershelfer bei der einstigen Votivkirchen-Besetzung) jetzt zur Rechtfertigung seiner Aktion gesagt hat: Das seien "keine Schwerverbrecher". Wovor fürchten sich dann bloß die Drasenhofener? Eh keine Schwerverbrecher. Also bloß leichte. Oder denken die Weinviertler an den alten Erfahrungssatz: Was nicht ist, kann ja noch werden?
Wer unter dem Druck dieser Kampagne binnen weniger Tage eingeknickt ist, war jedenfalls die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Wieder einmal. Die Frau war ja auch 2015/16 als Innenministerin (auf Wunsch der Herren Faymann und Mitterlehner sowie der Frau aus Berlin) hauptverantwortlich dafür, dass damals jeder illegale Migrant nach Österreich einmarschieren konnte, der wollte.
Sie ordnete in ihrer – juristisch den Landesräten übergeordneten – Position an, dass alle Jugendlichen der Caritas übergeben und nach Mödling/Großenzersdorf und in andere Heime transferiert werden. Kryptisch fügte sie hinzu: Das gelte, bis das Quartier in Drasenhofen einen für Flüchtlinge "geeigneten Rahmen" bildet.
Das ist derzeit der extrem frustrierende Stand. Er wirft aber einige schmerzhafte Fragen auf, denen sich vor allem die Landeshauptfrau stellen muss, wenn sie die – zugegeben noch ziemlich entfernten – nächsten Wahlen gewinnen will. Denen sich aber auch der gesamtösterreichische Gesetzgeber stellen muss, der ja viele der jetzt durch Drasenhofen voll aufgebrochenen Probleme verursacht, aber seither verdrängt hat. Beziehungsweise nach unten abgeschoben hat, wo sich hilflose Bürgermeister und Landesräte damit herumschlagen müssen.
PS: Dem Wiener Kardinal Schönborn ist aus aktuellem Anlass gleich noch eine Frage zu stellen: Begreift er nicht, welche Provokation es für die meisten Katholiken ist, wenn er eine demonstrative Solidaritäts- und Sammelaktion für die in hohem Ausmaß schwulen-affine Krankheit Aids durchführt, nie aber für die Opfer anderer, noch viel öfter zuschlagenden Krankheiten, von den in Österreich wütenden Krebs- und Kreislauf-Krankheiten bis zu den global wütenden Krankheiten wie der Malaria? Warum sind ihm die Opfer dieser Krankheiten wurscht? Und warum kriegen die Aids -(=Schwulen-)Aktivisten gleich den Stephansdom?