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Der BVT-Untersuchungsausschuss ist zur großen Schlappe der Linken geworden. Deshalb haben sie in den letzten Stunden eine verzweifelte Gegenoffensive versucht, sind dabei jedoch nur noch immer tiefer in den Topf der Peinlichkeit hineingeraten. Der ORF und einige befreundete Journalisten versuchen jedoch intensiv, ihnen durch Herstellung von möglichst großer Verwirrung wieder herauszuhelfen.
Eine österreichische Farce in zwölf Etappen:
Dieses Entlastungsmanöver ist besonders entlarvend. Denn es zeigt, dass der "Falter" für sich das Recht in Anspruch nimmt, interne Aktenvermerke zu veröffentlichen (die wohl zweifellos aus den vertraulichen Unterlagen des U-Ausschusses stammen); ferner einem Beamten unter Berufung auf dieses Papier übelste Dinge (also de facto Kollaboration mit Rechtsextremisten) vorzuwerfen zu können; auf den nach allen journalistischen Grundsätzen fälligen Gegencheck zu verzichten; selbst zwar einen Teil des SMS-Verkehrs mit dem Innenministerium zu veröffentlichen; sich aber umgekehrt aufzupudeln, wenn daraufhin das Innenministerium den gesamten Verkehr veröffentlicht, der beweist, dass es keinen Gegencheck gegeben hat, dass der Beschuldigte nie mit den Vorwürfen konfrontiert worden ist.
Beschämend ist vor allem die Berichterstattung des theoretisch zur Objektivität verpflichteten ORF über all das: Nirgendwo wird der eigentliche zentrale Aspekt klar gemacht, also die totale Niederlage der linken Verschwörungstheoretiker im U-Ausschuss, obwohl dieser Ausschuss die weitaus größte Aktion der ganzen Opposition seit einem Jahr ist. Statt dessen wird die ganze Affäre so dargestellt, wie wenn die seltsame Datenschutz-Argumentation das wichtigste Thema wäre. Der ORF als Pressesprecher des "Falter" – denn schon auf der Startseite von orf.at ist das zentrale Thema: "Innenministerium veröffentlicht "Falter"-Mails". Womit sich der Gebührenfunk zur Speerspitze einer absurden Ablenkungsaktion gemacht hat.
Oder heißt Datenschutz in diesem Land wirklich, Linke dürfen alles, auch alles veröffentlichen, was ihnen ins Konzept passt, was von den eigenen Schlappen und Verschwörungstheorien ablenkt? Aber wenn sich Angegriffene wehren und den gesamten SMS-Verkehr veröffentlichen, der eine ganz andere Wahrheit ans Licht bringt, dann verletzt das den Datenschutz?
PS: Selbstredend, dass sich auch die ZIB des Fernsehens über die angebliche Datenschutz-Verletzung gegenüber einem Mann erregt, der selbst einen Teil seiner Korrespondenz veröffentlicht hat. Aber dem Fernsehen ist offenbar schon ein bisschen unwohler dabei als den Online-Menschen. Es versteckt das Ganze daher – um gleich andere Sauereien zu begehen. Etwa durch breite Berichterstattung über eine Attacke einer Gebietskrankenkassen-Genossin auf das Finanzministerium (weil dieses die doppelten Kontrollen von Unternehmen zusammenlegen will), während die ausführliche Gegendarstellung des Finanzministeriums auf die dürre Information reduziert wird, dass man dort alles dementiere, was man zuvor berichtet hat. Etwa durch den Bericht über das Bundesasylamt, dem Amtsmissbrauch vorgeworfen wird, ohne dass dieses zu Wort kommen würde. Zumindest in diesem Punkt war übrigens, so sei der Objektivität halber ausdrücklich hinzugefügt, das ORF-Radio deutlich fairer.