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Im innerösterreichischen Asylanten- und Islamisten-Krieg versuchen derzeit gleich zwei verschiedene Seiten intensive Erpressungen. Und beide dürften etlichen Erfolg damit haben – wobei nur offen ist, ob man sich über diesen Erfolg freuen oder ärgern sollte. In Salzburg wird eine Art Kirchenasyl zugunsten eines pakistanischen Moslems versucht, um dessen Dableiben zu erpressen. Auf der anderen Seite setzt die Bundesregierung die Erpressung, dass die Bundesländer vom Bund Geld für den Ausbau der Kindergärten nur dann bekommen, wenn sie im Gegenzug das vom Bund verlangte Kopftuchverbot verhängen (Kindergärten gehören zur Kompetenz der Bundesländer).
Klar ist, dass es in beiden Fällen nicht um eine strafrechtlich relevante Erpressung geht. Und wahrscheinlich ist, dass die Erpressung in beiden Fällen durchkommt. Was aber keineswegs heißt, dass das auch in beiden Fällen gut wäre.
Beim Salzburger Fall läuft ein altbekanntes Spiel des Pro-Migrations-Milieus. Dieses versucht mit dramatischer medialer Präsentation eines Einzelfalls das staatliche System zu knacken. Und es hat dabei erneut ein enges Bündnis mit der links gewordenen Amtskirche geknüpft.
Es geht um einen jungen Pakistani, der sich in ein vermeintliches "Kirchenasyl" geflüchtet hat, um sein Bleiben in Österreich zu erzwingen. Freilich: Ein solches Kirchenasyl gibt es rechtlich schon seit vielen Generationen nicht mehr, auch wenn manche noch immer daran glauben, dass ein Rechtsbrecher im Leo, also vor dem Zugriff von Behörden und Polizei geschützt wäre, wenn er sich in einer Kirche versteckt. So etwas gibt es nur in Botschaftsgebäuden nach dem Diplomatenrecht. Siehe etwa den Fall des WikiLeaks-Aktivisten Assange, der sich seit sechs Jahren in der Botschaft Ekuadors in London versteckt, der jedoch sofort verhaftet würde, wenn er die Botschaft verlässt.
Die Salzburger Helfer des pakistanischen Moslems rechnen mit der Scheu der Polizei, auf ein Kirchengelände einzudringen. Offen ist, ob die Behörden diese Scheu irgendwann überwinden. Oder ob sich die Salzburger Kirche selbst dazu aufraffen kann, den Mann zum Verlassen des Kirchengeländes aufzufordern. So wie einst ähnliche Kirchenbesetzer nach langen Wochen schließlich doch zum Verlassen der Wiener Votivkirche gedrängt worden sind, als die kirchlichen Amtsträger endlich begriffen haben, dass die Tolerierung der Besetzung die Gläubigen immer mehr empört.
Unabhängig davon, wie die Salzburger Aktion weitergehen wird, sollte die Kirche intensiv nachdenken, ob sie bisher richtig gehandelt hat. Diese Frage ist gleich aus mehreren Gründen ganz eindeutig mit Nein zu beantworten.
Und wie ist der Vorstoß des Salzburger Landeshauptmanns Haslauer zu bewerten, der sich vorsichtig – und sofort von den Welcome-Refugees-Medien überinterpretiert – an die Seite des Pakistanis gestellt hat? Er hat vorgeschlagen zu prüfen, ob nicht eine Ausweitung der Rot-Weiß-Rot-Card auf alle solchen Fälle sinnvoll wäre.
Haslauer hat damit grundsätzlich Recht: Denn es ist wohl wirklich unsinnig, Menschen, die Österreich für seine Zukunft dringend brauchen könnte, ständig bloß deshalb abzuschieben, weil sie keinen gültigen Aufenthaltstitel haben. Solche Menschen sind unter den nach Österreich gekommenen Migranten ohnedies sehr selten.
Dennoch darf eine Dableiben-Lösung in diesem Fall keinesfalls in Frage kommen. Aus einer ganzen Reihe von Gründen:
Und wie sieht es mit der zweiten Erpressung aus, mit jener der Bundesregierung? Sie will den Bundesländern nur dann Geld für den Kindergartenausbau geben, wenn diese im Gegenzug verbindlich ein Verbot von Kopftüchern in Kindergärten verhängen (es geht dabei übrigens nicht um den laufenden Betrieb der Kindergärten, wie die SPÖ-Propaganda behauptet. Der ist nämlich jedenfalls Landessache, beziehungsweise von den Eltern zu finanzieren, sondern eben um den Ausbau).
Auch wenn es bei beiden Teilen der vorgeschlagenen Bund-Länder-Vereinbarung um Kindergärten geht, hängen beide Teile nicht wirklich kausal zusammen. Dennoch ist die Vorgangsweise der Regierung nicht nur schlau, sondern auch legitim und sinnvoll.
Die SPÖ traut sich diesen Widerstand freilich nicht offen zu formulieren. Erstens weil sie weiß, dass 70 bis 80 Prozent der Österreicher für ein Kopftuchverbot sind. Und zweitens, weil auch zwei Landesorganisationen der Partei für eine viel härtere Politik gegen Migration und Islamisierung sind.
Daher versucht die Bundesspitze ihren Widerstand in Pseudo-Argumenten zu verstecken wie: Die Regierung wolle mit dem Kopftuchverbot nur von anderem ablenken, etwa von der Flexibilisierung der Arbeitszeit.
Aber woher kommt der Widerstand der Kern-SPÖ wirklich gegen alles, was die Regierung tut? Warum verhält sie sich viel destruktiver als sämtliche Oppositionsparteien der Vergangenheit es getan haben? Populär macht ein solcher Generalwiderstand ja nicht gerade.
Das alles ergibt vorerst eine Politik des totalen und generellen Njets. In der konkreten Kopftuchfrage verbaut sich die SPÖ freilich mit dieser Linie die eigentlich notwendige und berechtigte inhaltliche Kritik am Vorschlag der Regierung, Kopftücher bis zum Ende der Volksschule zu verbieten. diesem Vorschlag wären nämlich durchaus zwei kritische Fragen entgegenzuhalten, aber eben aus ganz anderer Richtung:
Beide Argumentationen wären viel logischer und zwingender als das jetzige Herumreden der SPÖ bei allen Migrations/Islamisierungs-Themen. Würde die SPÖ diese Argumentationen zu übernehmen wagen, verlöre sie zwar einige ihrer islamischen Wähler, sie würde aber bei allen anderen erstmals wieder dazugewinnen. So aber muss sie sich hilflos erpressen lassen: Geld oder Kopftuch. Und wird am Ende sowohl als käuflich wie auch als grundsatzlos dastehen.
Eine Erpressung ganz anderer Art läuft jetzt in Deutschland: Dort wird von den Linksparteien und den angeschlossenen Medien mit großer Emotion jetzt ein Ende der Abschiebungen nach Afghanistan (samt Rücktritt von Innenminister Seehofer) gefordert, weil sich einer der aus Deutschland abgeschobenen Afghanen umgebracht hat. Würde die deutsche Regierung freilich dieser Erpressung nachgeben, dann bräche das ganze Staatsgefüge endgültig zusammen. Dann bräuchte sich beispielsweise nur ein verurteilter Verbrecher umzubringen und die Strafjustiz dürfte folgerichtig überhaupt niemanden verurteilen.
Und überdies: Auch der afghanische Selbstmörder war in seinen Deutschland-Jahren mehrmals schwer straffällig geworden. Er war rechtskräftig verurteilt worden wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Diebstahls und Drogenbesitzes. Darüber hinaus lagen vor der Abschiebung weitere Strafanzeigen gegen ihn vor wegen Raubs, Diebstahls, gefährlicher Körperverletzung und Drogenbesitzes.
Und wegen dieses Mannes wollen die Linken die ohnedies nur sehr mühsam laufenden Abschiebungen ganz stoppen! Dabei schieben die meisten SPD-regierten Bundesländer ohnedies nur verurteilte Straftäter nach Afghanistan ab …
PS: Dass Innenminister Seehofer seit längerem nicht gerade geschickt öffentlich auftritt und daher rücktrittsreif ist, ist eine ganz andere Frage.
PPS: Die wirklich gravierende Dramatik rund um den Selbstmord: Es ist absoluter Wahnsinn, dass es auf Grund der deutschen Verfahrensabläufe volle acht Jahre gedauert hat, bis dieser Typ abgeschoben worden ist. Wenn das nicht dramatisch gesetzlich geändert wird, dann ist es bald völlig egal, wer Innenminister ist. Dann ist Deutschland endgültig zur Lachnummer geworden.
PPPS: Eine ganz anders geartete öffentliche Erpressung ist hingegen in den letzten Tagen voll in die Hose gegangen und das ist mehr als gut so: Das waren die Drohungen von SPÖ und Gewerkschaft mit einem Streik wegen des Beschlusses von ein bisschen mehr Freizügigkeit bei der Einteilung der Arbeitszeit. Nicht einmal die ÖBB-Privilegienbeamten waren zu mehr bereit, als an einigen Dienststellen drei Stunden die Arbeit ausfallen zu lassen.