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Die SPD macht es den Österreichern vor

Man macht den Parteimitgliedern ein bisschen Angst, dass man bei Neuwahlen noch tiefer stürzen würde. Und schon hat man eine klare Mehrheit für den Eintritt in eine Koalition, über die man noch vor wenigen Wochen geschworen hat: "Nie und Nimmer!" Eine interessante Taktik, die da die deutschen Sozialdemokraten eingesetzt haben. Sie ist etwa auch für die grünen und roten Gesinnungsgenossen in Österreich nachahmenswert.
Man macht ein bisschen Angst um die eigenen Pfründe und schon stimmt die immer auf ihre moralisch-gutmenschliche Überlegenheit pochende Basis allem zu.

Die österreichischen Grünen würden dann wohl mehrheitlich die Notwendigkeit unterstützen, dass Novomatic dringend eine hoch bezahlte Nachhaltigkeitsmanagerin braucht. Sonst würde sich ja auch niemand um die Nachhaltigkeit von Spielautomaten kümmern (was wohl heißt, dass Spieler möglichst nachhaltig an einen solchen geldverschlingenden Banditen gebunden werden).

Die österreichischen Roten werden, wenn man sie nur geschickt genug befragt, mehrheitlich sicher dafür stimmen, dass ihr langjähriger Parteichef (samt einer ebenfalls parteinahen großen Anwaltskanzlei) alle Großgauner der Weltpolitik reinwaschen und als anständige Menschen erscheinen lassen soll; haben doch die deutschen Roten dieses bei dem Türken Erdogan schon längst getan. Wasche wasche weiß, bis du rot bist.

Bei Wiens roter und grüner Basis würde wohl gemeinsam eine große Mehrheit dafür stimmen, dass man ohne die Genehmigung von Betonhochhäusern an den schönsten Plätzen Wiens zu wenig Geld in der Kassa hätte, um bei den nächsten Wahlen noch Chancen zu haben. Sonst könnte man ja dem eigenen "Anstand" nicht zum Machterhalt verhelfen.

Das wird alles möglich, wenn man statt der Gesamtheit der Bürger nur die Parteimitglieder über nationale Abstimmungen entscheiden lässt. Bekanntlich eine besonders edle und uneigennützige Auswahl aus der Menschheit.

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