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Am Fall Lauda kann man viel lernen

Der Hinweis "Hab' ich‘s nicht gesagt" sollte nicht überstrapaziert werden. Aber in Sachen Niki Lauda drängt er sich allzu massiv auf.

Denn damals im Jänner haben von der Regierung bis zu den Medien alle im Chor über die "österreichische Lösung" für die Pleiten-Fluglinie "Niki" gejubelt. Damals war das Tagebuch sehr einsam, als es total skeptisch geblieben ist – sehr im Gegensatz zu diesem Chor und all den medialen Luftfahrt-"Experten", die sich vom Ex-Rennfahrer das Blaue vom Himmel heruntererzählen haben lassen, dass er nach mehrmaligem Scheitern angeblich zum dritten Mal eine Fluglinie aufbauen wolle.

Jetzt ist es heraußen: Lauda verklopft die von ihm gerade erst erworbene Fluglinie um einen stolzen Gewinn weiter – an Ryanair, den größten europäischen Hai im Billflugsektor. Lauda hatte nie die Absicht, wirklich eine eigenständige Fluglinie aufzubauen. Lauda hatte sogar die erworbenen Flugzeuge nur mit Plastikfolien überzogen, gar nicht umlackieren lassen. Lauda war einzig an den sogenannten "Slots" in der Pleitenmasse interessiert, den selten, daher teuer gewordenen Lande- und Startrechten auf attraktiven Flughäfen, die sich gut versilbern lassen.

Der Gewinn sei dem cleveren Mann gegönnt. Aber die Regierung sollte sich wenigstens in Zukunft hüten, den alten sozialistischen Fehler zu wiederholen, "Industriepolitik" zu betreiben. Das geht immer schief. Das wird immer von einzelnen Unternehmen (oder Gewerkschaften) missbraucht.

Man denke nur, wie oft die SPÖ einst die Staatsbanken gezwungen hat, marode, aber gewerkschaftsstarke Industriekonzerne zu "retten", bis dann auch sämtliche einst großen und stolzen Staatsbanken selbst krank und heute bloße Außenstellen einer selbst knieschwachen italienischen Bank geworden sind. Man denke nur, wie sehr die politischen Eingriffe die einst blühende AUA kaputt gemacht und den Steuerzahler viel Geld gekostet haben. Diese Eingriffe waren mehrfach von den "Sozialpartnern" verschuldet worden, hatten aber insbesondere schon mit der einstigen "Rettung" einer – Lauda Air zu Lasten der AUA durch einen SPÖ-Verkehrsminister namens Streicher begonnen!

Eine kluge Wirtschaftspolitik sollte statt dessen völlig neutral allen Unternehmen gleiche und vor allem gleich günstige Standortchancen bieten. Sie sollte sich endlich aus konkreten Firmenentscheidungen heraushalten und diese dem Markt und den ja längst existierenden Insolvenzgerichten und Wettbewerbsbehörden überlassen. Sie sollte wissen, dass es die dümmste und langfristig schädlichste Wirtschaftspolitik ist, wenn man Insolvenzen artifiziell verhindern will.

Nur so schafft man die besten nachhaltigen Rahmenbedingungen für Konsumenten, Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. Dafür muss man halt in Kauf nehmen, dass sich dann vielleicht weniger Unternehmer und Gewerkschafter schmierig an die Politik heranmachen.

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