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Sie treiben es immer bunter

ORF, SPÖ, CIA, Oxfam, Mercedes, Trudeau, Caritas und der Papst: Eine Ungeheuerlichkeit jagt die nächste.

An der Spitze der Ungeheuerlichkeiten steht wieder einmal der ORF. Weil in Tirol Wahlkampf ist, wird dem freiheitlichen Spitzenkandidaten durch eine widerliche Fake-News-Manipulation ans Bein gepinkelt (freilich, man kann die Jauchekübel ja nicht immer nur mit Hilfe des "Falter" ausschütten). Der ORF zeigte einen 86-jährigen Altnazi im Gespräch mit dem Tiroler Spitzenkandidaten der FPÖ ganz üble antisemitische Sprüche klopfen. Der FPÖ-Mann schien diesen zuzustimmen. Und erst als die Freiheitlichen wild protestierten, zeigte der ORF einen Tag später, wie in jener Szene Sekunden später der Spitzenkandidat und ein anderer Freiheitlicher den Alten zurechtgewiesen haben. Womit sich in Wahrheit genau das Gegenteil des vom ORF zuerst Dargestellten abgespielt hat. Zurückgetreten ist im ORF aber auch deswegen niemand.

Nicht nur zu den moralischen, sondern auch juristischen Unsauberkeiten gehört das, was sich da zwischen der SPÖ und Stefan Petzner, dem langjährigen "Partner" Jörg Haiders, abgespielt hat: Petzner sollte im letzten Wahlkampf für die SPÖ arbeiten – was angesichts seiner Geschichte an sich schon pikant genug ist und wohl auch ins SPÖ-Kapitel "Dirty Campaigning" gehören sollte. Diese Zusammenarbeit ist dann doch nicht zustandegekommen, hat aber bei Petzner Stornokosten ausgelöst. Dieser hat deshalb eine Rechnung für ein angebliches "Coaching-Seminar" (das es nie gegeben hat) an die SPÖ-Mietervereinigung geschickt. Deren Chef: der damalige SPÖ-Geschäftsführer Niedermühlbichler. Klingt ziemlich blöd: Erstens weil das ganz nach Umgehung der gesetzlichen Wahlkampfkostenbegrenzung riecht; und zweitens weil solcherart die SPÖ versucht haben dürfte, ihre Kosten auf die kleinen Mieter abzuwälzen, die Mitglied jener Vereinigung sind. Aber die Rechnung war jetzt nur ein bloßer "Irrläufer", der eh nie bezahlt worden ist. Irre gelaufen.

Dass die amerikanische CIA oft mit extrem bedenklichen Methoden arbeitet, ist bekannt. Relativ neu ist, dass der US-Geheimdienst solche Methoden auch im Kampf gegen den eigenen Präsidenten einsetzt. Die CIA hat nämlich einem dubiosen Russen 100.000 Dollar gegeben, der ihr Material gegen Donald Trump versprochen hat. Der Mann erwies sich freilich als Betrüger, und die Unterlagen als wertlos. Blöd gelaufen. Aber der eigentliche Skandal ist, dass nach dem FBI nun auch die CIA erwiesenermaßen als Kampfinstrument von Parteigängern der Demokraten gegen Trump missbraucht worden ist. Der Tiefe Staat ist auch in den USA sehr tief …

Oxfam ist seit langem bekannt als lauter Verbreiter linksradikaler Sprüche des ewig gleichen Generalmottos: Die Reichen würden immer reicher, die Armen immer ärmer. Zweierlei ist hingegen erst seit ein paar Stunden bekannt: Erstens, Oxfam-Mitarbeiter haben bei einem Einsatz auf Kosten dieser NGO in Haiti wilde Orgien mit Prostituierten gefeiert (ob die jugendlich waren, ist nicht zu klären); und zweitens, Oxfam wird vom britischen Steuerzahler subventioniert. Das muss man erst begreifen: Eine konservative Regierung zahlt Steuergeld an eine linksradikale NGO …

Die Caritas schäumt und will klagen: Ein Kärntner Faschings-Kabarett hat sich erlaubt, sich über die Caritas lustig zu machen. Diese würde "Flüchtlingen" iPhone-20-Smartphones geben. Stimmt doch gar nicht! Es gibt doch gar keine iPhones 20! Die iPhones sind meines Wissens erst bei 10 angelangt. Das wirkliche Delikt ist freilich, dass die Kärntner das alleroberste Gebot des Gutmensch-Katechismus gebrochen haben. Kulturszene und Kabaretts dürfen immer nur über Rechte, Bürgerliche, Christen, Konservative, Neoliberale herziehen, aber niemals über Linke. Da hört sich doch alles auf!

Ein ganz anderes Verbot hat Mercedes gebrochen. Es hat in einem Werbesujet den Dalai Lama zitiert, und zwar mit dem Spruch: "Betrachte die Lage aus allen Richtungen, dann wirst Du offener sein." Mehr haben die Stuttgartner Autobauer nicht gebraucht, so laut hat daraufhin die Führung in Peking getobt (und damit den chinesischen Absatz der Nobelmarke in Frage gestellt). Jetzt hat sich der Mercedes-Chef persönlich hingesetzt und einen Brief geschrieben: Er bedaure "zutiefst das Leid, das der fahrlässige und taktlose Fehler dem chinesischen Volk zugefügt" habe. Niemand kann zwar erklären, was an dem Spruch taktlos sein soll (für die chinesischen Diktatoren ist es freilich schon die bloße Erwähnung des Dalai Lama). Aber wir wissen jetzt, dass Autoverkäufer noch viel charakterloser sind, als wir uns eh gedacht haben.

Apropos China: Der von manchen für einen Kryptokommunisten gehaltene Papst will sich mit diesem China versöhnen und die vom Staat eingesetzten Bischöfe anerkennen, welche die Kirche bisher strikt abgelehnt hat. Das ist nun freilich nicht mehr lustig, sondern eine tödliche Ungeheuerlichkeit: Denn zahllose chinesische Katholiken haben in den letzten Jahrzehnten Verfolgung bis hin zum Tod auf sich genommen, weil sie in der papsttreuen Untergrundkirche geblieben und nicht zur Staatskirche gewechselt sind. Jetzt soll das alles plötzlich überflüssig gewesen sein? Aber vielleicht überlegt es sich der Papst ohnedies noch einmal – es könnte ihm ja jemand sagen, dass die chinesischen Machthaber nicht nur kommunistisch-totalitär, sondern auch zutiefst kapitalistisch sind. Und das ist ja für ihn nun wirklich ein Megaverbrechen …

Der linke kanadische Regierungschef Trudeau – einer der letzten seiner Art – hat sich bei einer Diskussionsveranstaltung erregt, weil jemand das uralte englische Wort "mankind" (Menschheit) verwendet hat. Man solle statt dessen "peoplekind" sagen, also "Leuteheit". Wir lernen: Linke sind nicht nur grenzenlos infam – siehe die obigen Beispiele – sondern auch grenzenlos dumm. Andererseits: Haben wir das nicht ohnedies immer schon gewusst?

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