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Drei Sieger

Dass es in Tirol fast lauter Sieger geben würde, war schon vor der Landtagswahl klar gewesen. Sind doch durch das Verglühen der Sternschnuppe Stronach (und einiger anderer) viele Prozentpunkte zu holen gewesen. Lediglich zwei Listen haben dennoch nur ein Minus vor dem Ergebnis: die der Grünen und minimal auch die Mini-Liste Fritz.

Das fast zwei Prozentpunkte ausmachende Minus der Grünen bringt eine klare Botschaft: Jene Partei, die sich am lautesten für die Völkerwanderung exponiert hat, wird auch bei ansonsten günstigen Rahmenbedingungen abgestraft. Da hilft keine Panikmache in Sachen Klimaerwärmung mehr, keine breite Unterstützung durch die Medienlandschaft, in der ja die Grünen fast eine absolute Mehrheit haben, keine wöchentliche Entdeckung uralter Liederbücher mit Hilfe einer ähnlich denkenden Staatsanwaltschaft. Jetzt  haben sie auch noch den Klubstatus im Wiener Bundesrat verloren. Was die Turnübungen von ORF&Co noch grotesker machen wird, über die Grünen überproportional viel (und natürlich nur Positives) zu berichten. Jetzt ist der letzte formale Vorwand dafür verloren gegangen.

Alle anderen Parteien können sich freuen. Schwarz und Blau zweifellos am meisten, weil ihnen auch eine hasserfüllte Medienlandschaft nicht schaden hat können, und weil auch die Anlaufschwierigkeiten der Bundesregierung keinen Niederschlag gefunden haben. Ob der satte Zugewinn der Schwarzen mehr auf das Konto des bei allen Umfragen in kosmische Höhen abhebenden Bundeskanzlers Kurz oder des doppelt so alten Landeschefs Platter geht, kann objektiverweise nicht wirklich geklärt werden. Sagen wir so: Geschadet hat keiner der beiden.

Für die Freiheitlichen bleibt als einzige Bitternis in einem wirklich schönen Erfolg: Sie haben die SPÖ nicht überholen können. Das ist letztlich ein ähnliches Ergebnis wie im Bund, nur fand der Wettbewerb zwischen den beiden in Tirol um zwei Etagen weiter unten statt.

Dass diese SPÖ unter einem Christian Kern alles andere als eine Bedrohung für die schwarzblaue Regierung ist, kann mittlerweile auch auf längere Frist als abgesichert gelten. Zwischen den Flügeln zerrissen, hat sie lediglich in den beiden Bundesländern Kärnten und Burgenland Persönlichkeiten, die als solche attraktiv sind. Ansonsten weiß man sonst eigentlich überhaupt nicht, welche SPÖ man wählt, deren Bundesobmann von paranoiden Ängsten vor der Unterwanderung Österreichs durch Geheimbünde geplagt wird.

Die ÖVP kann es sich nun auf einem satten Mandatsstand aussuchen, mit wem sie regieren will – oder wer es billiger gibt. Realistischerweise hat sie freilich nur die Auswahl zwischen Rot und Blau. Denn weiterhin mit den grünen Wahlverlierern zu kooperieren, wäre nun doch zu blamabel.

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