Die vielen guten und schönen Nachrichten
25. Dezember 2017 02:21
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 8:30
Oft ist unser Interesse, unsere Aufmerksamkeit sehr einseitig gesteuert, gleichgültig ob man links oder rechts steht: Man konzentriert sich immer viel zu stark nur auf das Problematische, auf das Negative. Dabei passiert eigentlich unglaublich viel Erfreuliches, viel Lehrreiches, viel Mutiges in der Welt. An einige Beispiele sei man am schönsten Fest des Jahres erinnert.
Dabei sei mit ganz globalen Fakten begonnen und geendet. Dazwischen erfolgt ein Streifzug durch Österreich und viele andere Länder.
- Mit Ausnahme ganz weniger Länder, die von linksgerichteten Diktatoren Richtung Abgrund pilotiert worden sind, gibt es weltweit seit Jahrzehnten eine Steigerung von Lebensstandard, Lebenserwartung und allgemeinem Wohlstand. Es gibt viel weniger Hunger, es gibt viel weniger Tote durch Krieg und politische Gewalt. Die wichtigsten Ursachen dieser Verbesserungen sind: die Fortschritte in Wissenschaft, Medizin und Landwirtschaft, die in fast allen Ländern aufblühende freie Marktwirtschaft, ein dank der Globalisierung boomender Welthandel. Dazu gehört aber auch für Europa mit Ausnahme Russlands die Tatsache, dass kein Land, kein Volk mehr daran denkt, Nachbarländer zu überfallen, Gebiete zu erobern, um selbst größer zu werden. Wie sehr war gerade das noch besonders in Europa am Beginn des 20. Jahrhunderts anders – und hat ins Unheil geführt! Wenn nicht wieder verheerende totalitäre Ideologien – wie Kommunismus, Islamismus, Nationalsozialismus oder dumpfe grüne Wirtschafts- und Technikfeindschaft – die Oberhand gewinnen, dann könnte die Menschheit langfristig in guter Richtung unterwegs sein. Zwar wird der gegenwärtige globale Konjunkturboom bald wieder einmal durch ein Tief abgelöst werden – aber Tiefs kommen und gehen.
- Sogar das uns so oft Sorgen machende Nachbarland Italien konnte in den letzten Tagen mit zwei positiven Nachrichten erfreuen. Die eine kommt aus Mailand. Dort dürfen künftig Straßenbahnen in der Nähe von Santa Maria delle Grazie nur noch sehr langsam fahren. Der Grund: Leonardos berühmtes "Letztes Abendmahl" soll nicht durch Vibrationen leiden. Das bestätigt einmal mehr, was für ein tolles Kulturvolk doch die Italiener sind (ganz ohne Hochhäuser im historischen Stadtzentrum). Die zweite gute Nachricht: In Rom hatte man seit Wochen kein anderes Thema als den hässlichsten Weihnachtsbaum der Geschichte. Wieso man auch einen solchen positiv sehen kann? Es ist ein starkes Indiz, dass die Dinge in Italien doch nicht so schlimm wie geglaubt stehen können, wenn ein hässlicher Baum wochenlang das weitaus wichtigste Thema der Nation ist. Einen solchen kann man ertragen. Und entsorgen.
- Mit Begeisterung erfüllt mich immer wieder die sichere Selbstverständlichkeit, mit der Länder wie Polen oder Ungarn die nationale Identität pflegen . Dieses Nationalgefühl stellt für niemanden eine Bedrohung dar, gibt aber gerade diesen Ländern erstaunliche Kraft zum Wachstum und Staatsaufbau und war auch schon davor die entscheidende Stärke, die letztlich auch den Kommunismus niedergezwungen hat. Mit großer Gewissheit lässt sich daher prophezeien, dass an der Stärke der nationalen Identität dieser Länder auch alle Versuche der Brüsseler Bürokratie zerschellen werden, Länder noch mehr an die Leine zu legen. Ganz im Gegenteil: Diese Versuche könnten viel eher die EU selber tödlich erschüttern, die ohnedies durch viele schwere Fehler in den letzten Jahren schwer ins Wanken geraten ist.
- Ebenso erfreulich ist, dass auch Österreich wieder – nach genau hundert Jahren – seine mitteleuropäische Identität wiederzuentdecken beginnt. Das zeigt sich von den guten Beziehungen des Sebastian Kurz mit den Ländern dieses Raums bis zur Tatsache, dass die neue Außenministerin ihre erste Reise nach Bratislava macht, also in die zu Wien am nächsten liegende Hauptstadt eines anderen Landes, die bisher aber nie sonderlich beachtet worden ist. Da wächst zusammen, was zusammengehört (Liebe deutsche Nachbarn, wir mögen ja im Prinzip auch euch und freuen uns, die gleiche oder zumindest eine ähnliche Sprache zu sprechen – aber ihr könnt es einfach nicht lassen, euch zum Vormund anderer Völker machen zu wollen. Und das mögen wir nicht so).
- Auch in nordeuropäischen Ländern zeigt sich regelmäßig ein schönes, starkes und positiv wirksames Nationalbewusstsein. So feiert Finnland seinen hundertsten Geburtstag (nach langer russischer Fremdherrschaft) demonstrativ selbstbewusst. Es kondensierte in den Worten des Staatspräsidenten: "Die finnische Identität ist ein starkes Gefühl." Ein wunderbarer Satz! Dieses Nationalbewusstsein gibt einem kleinen Volk unglaublich viel Kraft. Und richtet sich gegen absolut niemanden. Was gäbe ich dafür, irgendwann einmal auch von einem österreichischen Bundespräsidenten so schöne Worte zu hören!
- So sehr in vielen anderen Gebieten die Überregulierung durch die EU zu tadeln ist, so erfreulich ist es, dass die EU-Kommission jetzt die Verwendung von sechs gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa erlaubt hat. Zwar ist insbesondere in Österreich "dank" der linken NGOs, der Kronenzeitung und damit auch der meisten Parteien die Angst vor solchen Pflanzen groß. Aber irgendwelche Nachweise, dass solche Pflanzen bedenklicher wären als andere, sind auch in langen Gerichtsverfahren und intensiven wissenschaftlichen Untersuchungen nie gelungen. Genausowenig wie bei Glyphosat. Das Problem sind vielmehr genau die Ängste vor allem Neuen. Sie gleichen dem Glauben gar nicht so weniger Menschen, dass die Erde eine Scheibe wäre; dass nie jemand auf dem Mond gelandet wäre; dass die Juden den Krieg angefangen hätten; dass der Staat besser als die Bürger wirtschaften könne; dass Astrologie die Zukunft vorhersagen könne; oder dass im Radioapparat kleine grüne Männchen versteckt wären, um von dort zu musizieren. Vorerst aber hält Europa der Greenpeace-Panikmache stand.
- Großer Grund zum Jubel ist, dass der Krieg in Syrien weitgehend zu Ende gegangen ist – was eigentlich auch zu einer baldigen Rücksendung der Kriegsflüchtlinge führen sollte. Weniger erfreulich ist freilich, dass im Jemen ein ähnlicher Krieg – typischerweise ebenfalls mit Moslems auf beiden Seiten – wild aufgeflammt ist.
- Positiv zu vermerken ist endlich auch einmal eine Nachricht aus Griechenland. Dort wurde jetzt eine sehr intelligente Methode entwickelt, um den Steuerbetrug durch Schwarzgeschäfte zu reduzieren: Pro Monat werden an jeweils 1000 Griechen jeweils 1000 Euro ausbezahlt, die ihre Rechnungen mit Kredit- oder Zahlkarten bezahlt haben. Das hat zu einer deutlichen Steigerung der Umsatzsteuereinnahmen geführt.
- Anlass zum Jubel ist, dass die konservativen und katholischen Österreicher den linksradikalen Kurs der Caritas und vieler sich gutmenschlich tarnender NGOs nicht mehr tatenlos schlucken. Sie haben im ablaufenden Jahr erstmals weniger gespendet als im Jahr davor (Linke spenden sowieso immer nur wenig). Die Wiener Caritas gibt zu, allein in einem Jahr "mehrere" Hunderttausend Euro weniger bekommen zu haben. Das zeigt: Die Menschen beginnen sich zu wehren. Das ist ein gutes Zeichen bürgergesellschaftlichen Engagements. Und wenn Caritas-Chef Landau die Einführung der Homo-Ehe laut bejubelt und absurde Anschuldigungen gegen die neue Regierung formuliert, dann sinkt die Spendenbereitschaft wohl weiter. Das hat zwar auch schlechte Seiten für die wirklich armen Österreicher, das ist aber halt das einzige Mittel der Bürger und Katholiken, um vielleicht die Bischöfe doch noch zu einer Auswechslung der Caritas-Bosse zu bringen. Und außerhalb der immer bedenklicher werdenden NGO-Szene spenden die Menschen durchaus eifrig weiter.
- Ausgerechnet aus Norwegen kommt die Entscheidung eines Obergerichts, die Kündigung einer Ärztin sei zu Unrecht erfolgt. Sie hatte sich geweigert, an Abtreibungen teilzunehmen. Sie deswegen zu kündigen sei eine Verletzung der Grundrechte dieser Ärztin, stellte nun das Rekursgericht fest.
- Schweden, eines der letzten links regierten Länder Europas, ist schizophren: Auf der einen Seite wird dort gesellschaftspolitisch linksradikale und feministische Politik gemacht, bis hin zur neuerdings verlangten Unterschrift vor dem Geschlechtsverkehr. Andererseits haben die Schweden in Sachen Flüchtlingsbegeisterung eine 180-Grad-Kehre hingekriegt. Sehr zum Unterschied von Deutschland. Wirtschafts- und sozialpolitisch ist das Land überhaupt sensationell klug und zukunftsorientert: Jetzt hat es beschlossen, das Pensionseintrittsalter binnen weniger Jahre um drei Jahre anzuheben. Dabei gehen die Schweden jetzt schon um drei bis vier Jahre nach dem Durchschnittsösterreicher in Rente. Das maximale Pensionsantrittsalter – das für die Pensionshöhe entscheidend ist – wird sogar von 67 auf 69 Jahre angehoben.
- Überraschend und positiv war in den vergangenen Wochen weiters, dass das IOC nicht umgefallen ist. Das internationale Olympische Komitee ist nämlich dabei geblieben, dass Russland wegen des vom Staat in breitestem Umfang organisierten Dopings von den nächsten Olympischen Spielen ausgeschlossen bleibt. Normal sind wir ja von den Sportverbänden anderes gewöhnt: Sie reden nach außen viel von "Respekt" und Korrektheit, versuchen aber regelmäßig, das gigantische Ausmaß an Korruption, Doping, Betrug, Fan-Gewalt, aber auch Körperschädigung durch den Spitzensport weitestgehend unter den Teppich zu kehren. Die Russen sind zwar keineswegs die einzigen, die sich da schuldig gemacht haben. Aber in keinem anderen Land wurde das Doping so direkt und so massiv durch den Staat selbst organisiert und angeordnet. Vielleicht zeigt das Vorgehen gegen Russland nun doch abschreckende Wirkung für die Zukunft.
- Lobenswert vorbildlich hat sich eine Richterin in Malta verhalten. Sie hat sich für befangen erklärt, ein Verfahren gegen die mutmaßlichen Mörder einer regierungskritischen Bloggerin zu leiten, weil sie einst mit der Schwester der getöteten Journalistin gemeinsam zur Schule gegangen war. Ihre Begründung: "Jeder Richter, der auch nur den Verdacht der Befangenheit erwecken könnte, muss zurücktreten." Warum nur fehlt diese ehrenhafte saubere Einstellung in Österreich der Richterin im Buwog-Prozess und dem Präsidenten des Wiener Landesgerichts? Ich würde den beiden glatt ein Ticket nach Malta spendieren, damit sie lernen können, wie sich ein Richter wirklich zu verhalten hat.
- Immer wieder für Gelächter gibt die SPÖ Anlass: Wie hat sie doch kritisiert, dass die ÖVP als "Liste Kurz" antritt und nicht als "ÖVP". Und was tut sie nun selbst in Niederösterreich? Sie tritt als "Liste Franz Schnabl" an. Schnabl ist jener Mann, der als hoher Polizeioffizier(!) im Jahr 2000 an Antiregierungs-Demonstrationen teilgenommen hat. Und schon damals hat man über ihn lachen können: Hat er doch behauptet, er sei nur dort gewesen, um seine Tochter abzuholen ...
- Die schönste weihnachtliche Nachricht ist das Ergebnis eines amerikanischen Forschungsprojekts. Diesem zufolge werden neun Monate nach Weihnachten deutlich mehr Kinder geboren. Wir lernen: Weihnachten ist auch im Wortsinn ein Fest der Familie.
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachtstage.
PS: Und was ist der größte politische – und auch erfüllbare – Wunsch fürs Jahr 2018? Das wäre zweifellos, dass sich die EU zu einer neuen Formel durchringen könnte, welche die Briten doch noch in der EU halten würde. Dies würde auch jedes Problem der Schweiz gegenüber reduzieren. Diese Formel müsste im Rückzug der EU auf dem bestehen, was sie wirklich bis etwa 2000 so brillant erfolgreich gemacht hat: Das ist eine Wirtschafts- und Handelsgemeinschaft. Das ist mit anderen Worten ein voll ausgebauter und völlig freier Binnenmarkt minus der Personenfreizügigkeit und minus der ständigen Überregulierung von der Glühbirne bis zu den Universitäten, von der nationalen Justiz bis zur Migrantenaufnahme. Das ist möglich, wenn man nur will.
zur Übersicht