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Die Mieten sind zu hoch, vor allem bei privaten Wohnungen. Pünktlich wie die Uhr haben „Statistik Austria“ und Arbeiterkammer als verlässliche Parteisoldaten auch zum jetzigen Wahlkampf die altbekannte Schreckensmeldung der Linken verbreitet. So wie sie es auch schon bei früheren Wahlen getan haben. Das gibt der SPÖ wieder die Gelegenheit, sich darüber zu empören und gemeinsam mit der Arbeiterkammer und ähnlich denkenden Medien nach noch restriktiveren Mietzinsbindungen zu rufen. Hingegen nutzt sie auch heuer nicht den Anlass, endlich selbst nachzudenken und sich mit wirtschaftlichen Zusammenhängen vertraut zu machen. Schade.
Statt dessen rufen SPÖ-nahe Journalisten schon danach, dass man leerstehende Wohnungen doch beschlagnahmen und zwangsvermieten sollte. In deutschen Städten haben sozialdemokratische Stadtverwaltungen schon mit solchen De-Facto-Enteignungen begonnen.
Die Kriegs- und Nachkriegsjahre lassen grüßen.
Was in linke Gehirne hingegen nicht hineinwill, ist das wirtschaftliche Naturgesetz, das durch kein staatliches Gesetz aushebelbar ist: Wenn man ein Gut verknappt, wird es teurer. Punkt.
Und wenn man das Teurerwerden durch Preisregelungen und Ähnliches verhindert, dann passiert immer Folgendes:
Eigentlich müsste das auch ein sozialistisches Hirn verstehen. Es müsste bei einiger Intelligenz seit langem sehen und begreifen, was los ist:
Man sieht es bei den Büro-Immobilien: Dort regiert viel mehr als beim Wohnbau der Markt. Dort fallen daher trotz der gegenwärtigen leichten Konjunktur die Preise. Eben weil es keine Preis- und sonstigen Bindungen gibt. Dort ist genug gebaut worden, sodass es die Bauherren billiger geben müssen.
Was wäre also zu tun (abgesehen von der Notwendigkeit einer viel restriktiveren Asyl- und Abschiebe-Praxis)?
Jeder Ökonom weiß: Das wird zwar aufs erste die Neumieten steigen lassen, aber aufs zweite langfristig deutlich herunterbringen und zugleich für ausreichenden Wohnraum sorgen. Während keine staatliche Mietenbindung diese beiden Ziele erreichen kann.
Eine starke gesetzliche Reduktion oder auch ein Einfrieren der Mietzinse kann langfristig nur zu Folgen wie im einstigen Ostblock führen, wo man das auch getan hat: Die Mietzinse waren minimal; die Wohnhäuser verfielen und verrotteten; es entstand viel zu wenig neuer Wohnraum; junge Familien, die keine Wohnung hatten, mussten mehr als zehn Jahre warten, bis sie eine Kleinwohnung in einem Plattenbau bekamen.
Genau dorthin kommen wir, wenn sich die Arbeiterkammer durchsetzen sollte. Angesichts des erschreckend niedrigen wirtschaftlichen Verständnisses der oft noch immer an den Goldesel Wohlfahrtsstaat glaubenden Österreicher ist das durchaus möglich.