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Pisa – und wo es wirklich hapert

Wie immer Mittelfeld: Das ist das Übliche und Freundlichste, was man über die österreichische Platzierung bei den nun veröffentlichten neuen Pisa-Tests sagen kann, die ja als oberstes Gottesurteil für das Bildungssystem gelten. Alles ein bisschen schlechter als beim letzten Mal – aber nicht nur bei den österreichischen, sondern auch bei den internationalen Ergebnissen. Die wirklichen Wahrheiten und Fakten werden freilich, wie immer, von der Politik unter den Tisch gewischt werden.

Deren wichtigste sind:

  1. An der Spitze bei Pisa liegen wieder die Ostasiaten, die ein überaus konsequent auslese- und leistungsorientiertes Schulsystem haben. Genau das ist aber hierzulande von der Politik als teuflisch verpönt worden.
  2. Das dramatischste an den österreichischen Ergebnissen ist der allein schon in diesem Jahrtausend österreichweit von 11 auf 20 Prozent gestiegene Anteil an Migrantenkindern. Im OECD-Schnitt aller Industrieländer beträgt dieser Anteil hingegen nur 13 Prozent.
  3. Es sind auch die Migrantenkinder, die den österreichischen Schnitt nach unten drücken. In allen gemessenen Gebieten beträgt der Abstand zu den autochthonen Kindern weit mehr als ein ganzes Schuljahr. Versucht man die Migrantenkinder herauszurechnen, so würde sich das Ranking der Alpenrepublik deutlich verbessern und fast zu Jubelveranstaltungen führen.
  4. Es gibt leider keine Aufschlüsselung, welche Herkunftsnationen unter den Migrantenkindern besser und welche schlechter abschneiden. Meine Einzelbeobachtungen dazu sind naturgemäß nicht wissenschaftlich und schon gar nicht politisch korrekt. Daher verschweige ich sie. Aber mit Sicherheit gibt es da signifikante Unterschiede.
  5. Viele Detailergebnisse deuten darauf hin, dass fast alles mit den Sprachdefiziten der Migranten zusammenhängt. Daher sollte dringend alles versucht werden, um diese Defizite zu reduzieren (was leider von den Linksparteien aus einer schwachsinnigen Political Correctness heraus sabotiert und von der Mitterlehner-ÖVP nie wirklich erkämpft wird). Wie konzentrierte Sprachklassen vor Wechsel in den Regelunterricht; wie Deutschpflicht auch in den Pausen; wie Lesepatenschaften und Sprachwettbewerbe für Migrantenkinder; wie intensive Propaganda in den Migranten-Communities dafür, dass unbedingt auch die Eltern (Mütter!) besser Deutsch lernen und mit den Kindern Deutsch zu reden versuchen und dass daheim auch primär deutschsprachiges statt türkisches Fernsehen laufen soll.
  6. Es gibt keinen einzigen Beweis, dass jener bildungspolitische Bereich, wo die Regierung jetzt wieder sehr viel Geld hineinstecken will, nämlich die massive Forcierung der Ganztagsschule, irgendetwas bringt in Hinblick auf bessere Gesamtergebnisse (lediglich bei einigen Migrantenkindern dürfte dies der Fall sein, was aber auf Kosten aller anderen geht). Die Gesamtschuloffensive ist in Wahrheit eine Maßnahme rein im Interesse von feministischer Ideologie, welche die Kinder aus dem Weg haben will, und Wirtschaft, welche nach (autochthonen) Frauen als qualifizierte Arbeitskräfte giert.
  7. Genausowenig hat es Beweise gegeben – oder gibt es –, dass die „Neue Mittelschule“ etwas positiv bewegen würde. Innerösterreichische Untersuchungen deuten sogar auf eine Verschlechterung hin. Die NMS hat nur viel gekostet. So wie es die Ganztagsschule tun wird.
  8. Es gibt bei Pisa die üblichen Differenzen zwischen Mädchen (Vorsprung im Lesen) und Buben (Vorsprung in Mathematik und Naturwissenschaft). Das sind längst bekannte Unterschiede, die sich auch seit jeher in der Wahl der Studienrichtungen und Berufe zeigen. Nur totalitäre Gesellschaftsmanipulatoren können versuchen, diese in Wahrheit die Gesellschaft bereichernden Unterschiede zwanghaft wegzubügeln.
  9. Was hingegen im österreichischen Schulsystem am dringendsten zu verbessern wäre, wäre eine viel intensivere Betreuung hochbegabter Kinder. Hier wäre das Elitedenken, das die politmediale Klasse sonst so präpotent vor sich her trägt, einmal wirklich am Platz. Denn das sind in der Regel die Kinder, die morgen die für den Wohlstand lebenswichtigen Erfindungen und Entwicklungen machen werden. Aber sie werden von Sozialisten klassenkämpferisch verachtet.
  10. Und auf allen Schulebenen ist der vielfach von der Obrigkeit ausgehende Druck Richtung Kuschelschule zu beenden, der fast überall zu einer Senkung der Leistungshürden geführt hat. Damit man möglichst viele „erfolgreiche“ Schulabsolventen hat, damit man die Migrantenkinder nicht „diskriminiert“. Wobei die Politik nicht begreift, dass gerade die Senkung der Anforderungen diese Kinder diskriminiert: Denn sie lernen dadurch nie, dass man sich anstrengen muss. Ja, auch wenn es die Hüter des politisch angeordneten Einheitsdenkens nicht gerne hören: Das müsste man als Kind mit einer anderen Muttersprache anfangs sogar doppelt.

PS: Unglaublich, aber wahr: Das Mittagsjournal berichtet zwar ausführlich über die Pisa-Ergebnisse, einschließlich vieler verbaler Luftblasen der Bildungsministerin. Ein Bereich wird jedoch mit keinem Wort erwähnt: Die Problemergebnisse der Migrantenkinder und deren Einfluss auf das österreichische Gesamtergebnis.

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