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Es ist nur noch schmerzhaft, wieder einmal das ganze leere Herumgerede nach einem gescheiterten EU-Sondergipfel zu hören. Offenbar sind diese Treffen noch schlimmer geworden, seit die Briten mit ihrer nüchternen Rationalität fehlen, seit die drei größten verbleibenden Nationen allesamt von schwer angeschlagenen Politikern „geführt“ werden, und seit auch bei den kleinen lediglich die vier Visegrad-Staaten so etwas wie eine klare Vision haben.
160 Millionen und 200 europäische Helfer für die bulgarische Grenzsicherung: Das ist nach allem, was zu erfahren war, das einzige Ergebnis des Gipfels. Das ist schlicht lächerlich. Solche Maßnahmen werden normalerweise mit ein paar Telefonaten zwischen Vorspeise und Hauptgang eines Mittagessens erledigt. Ansonsten sind nur leere Worthülsen und eine „Roadmap“ herausgekommen, in der man sich wieder einmal alles aufgeschrieben hat, was man eigentlich längst erledigen sollte.
Dabei hat dieser Gipfel ja nicht nur aus dem einen Tag von Bratislava bestanden, sondern auch aus einer großen Fülle von bilateralen und Gruppen-Treffen der diversen europäischen Regierungschefs in den Wochen davor. Wir sehen: Nicht nur die Führungsgarnitur in den europäischen Institutionen ist jämmerlich schwach und von der historischen EU-Krise überfordert. Das gilt auch für die Regierungschefs der einzelnen Staaten.
Letztlich hatten diese „Chefs“ nach ihrem Treffen nämlich absolut nichts zu verkünden außer unerträgliche und inhaltsfreie Phrasen (Etwa ein Bekenntnis aller zur „flexiblen Solidarität“ - was ja ein Widerspruch in sich selbst ist. Oder Christian Kern: "Wer Europa liebt, der muss Interesse haben, dass es sich verändert." - was so hohl ist, dass es nicht einmal in Volksschullesebüchern stehen dürfte, wenn man an Bildung interessiert wäre.)
Sonst gibt es absolut nichts.
Ach ja: Sehr viel war hingegen wieder einmal die Rede vom notwendigen Schutz der EU-Außengrenze. Das ist aber absolut leeres Gerede, das nur dazu dient, um vor den Wählern daheim nicht ganz nackt dazustehen, die auf irgendwelche Gipfelergebnisse gehofft hatten.
Politiker, die jahraus, jahrein vom notwendigen Schutz der EU-Außengrenze faseln, aber nicht all diese vier Konsequenzen klar ansprechen – ja nicht einmal eine einzige davon –, die lügen uns ganz erbärmlich an. Und man kann nur hoffen, dass im kommenden Jahr in den drei größten Staaten Europas doch endlich wieder einmal Staatsmänner an die Macht gewählt werden, die das energisch realisieren können (ja, auch in Österreich wäre das gut, aber das Land ist nicht so wichtig).
Jedoch: Außer in Frankreich zeichnet sich weit und breit keine solche Besserung durch Personalwechsel ab.
Denn natürlich wäre es dringend notwendig, dass sich Europa diesen Problemen gemeinsam stellt. Es schafft das nur nicht mehr. Es ist zu einer Summe leerer Worthülsen und Fototerminen degeneriert.