Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Es ist zwar nicht überraschend, aber dafür umso anschaulicher. Es ist ein weiteres Beispiel für den Mist, den Europas politische und diplomatische Eliten in den letzten Jahren angerichtet haben. Ein Beispiel, warum die Bürger darüber immer öfter nur noch verzweifelt lachen können. Ein Beispiel, warum die Sanierung von EU und Euro-Zone nicht gelingen kann.
Die Fakten: Die beiden iberischen Länder haben in den letzten Jahren ihre Krise und Defizite zwar halbherzig bekämpft, aber die versprochenen Sanierungsziele nie auch nur annähernd erreicht. Und im letzten Jahr haben sie überhaupt alle diesbezüglichen Bemühungen eingestellt. In Spanien angesichts von Dauerwahlkämpfen, die aber noch immer keine Regierungsmehrheit zur Folge haben, sondern dem Land möglicherweise die dritten Wahlen binnen weniger Monate zu bescheren drohen. Und in Portugal hat eine neu zur Macht gekommene Linksregierung überhaupt den Kurs geändert und wieder mit freigiebigen Wohlfahrtsausgaben begonnen.
Damit wären eigentlich nach den europäischen Verträgen Strafzahlungen fällig. Die will aber weder Kommission noch Rat verhängen. Denn in Spanien amtiert (noch?) eine konservative Regierung. Deshalb wollen die europäischen Konservativen und Christdemokraten dem Land nicht weh tun. Und gegenüber Portugal zeigen Europas Sozialisten die gleiche Haltung.
Irgendwie erinnert das an zwei Mafia-Paten, die jeweils ihr Fußvolk schützen wollen und daher einen gegenseitigen Waffenstillstand halten.
Der zweite Grund, warum es keine Strafzahlungen gibt, ist noch viel gravierender. Ihn hätte man freilich schon vor Jahren klar erkennen müssen (was viele Ökonomen auch taten, auf die die Politik aber wie so oft nicht hören wollte). Denn es ist widersinnig, einem Land noch mehr Geld wegzunehmen, wenn es mit seinem Geld nicht einmal annähernd auskommt, damit das Land dann besser mit seinem Geld auskommt. Das würde ja die Krankheitssymptome nur noch weiter verschlimmern.
Auf eine so perverse Idee können nur Politiker kommen, die ein ständiges Wir-tun-so-als-ob, ein ununterbrochenes Aufschieben von Problemen für eine sinnvolle Politik halten. Sie vereinbaren „Lösungen“, bei denen man von Anfang an wissen müsste, dass sie nicht funktionieren.
Wollte man ernsthaft Druck auf undisziplinierte Länder ausüben, dann gibt es nur zwei Wege:
Die politisch-diplomatische Elite hat dabei aber eine Kleinigkeit übersehen: die Bürger Europas. Diese begannen die Tricks zu durchschauen und reagieren nun auf ihre Weise.
Der sich natürlich auch deshalb dramatisch verstärkt hat, weil die Menschen parallel beim tönernen „Wir schaffen das“ der Elite angesichts der Völkerwanderung das gleiche peinliche Versagen mit wohl noch schlimmeren Folgen sehen.