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Die letzten Jahre haben Wichtiges gelehrt: Die Wirtschaft funktioniert nicht wie eine Maschine. Der Glaube, dass man nur immer noch mehr Geld in sie hineinschütten müsse, und dass dann alles wieder laufen würde, ist ad absurdum geführt. Das grenzenlos verschüttete Geld nützt nicht, sondern richtet zusätzlichen Schaden an.
Das Tragische für Europa: Die Europäische Zentralbank glaubt immer noch an die Maschinen-Theorie. Sie wirft weiterhin in rauen Mengen Euros in den Markt. Und ignoriert, dass die Eurozonen-Wirtschaft dennoch nicht ins Laufen kommt. Die Investitionen springen nicht an. Die Euro-Massenproduktion hat genau das Falsche bewirkt: Die Euro-Staaten haben sich mit dem billigen EZB-Geld mühelos weiter verschuldet. Sie konnten sich fast alle notwendigen, wenn auch oft unpopulären Sanierungsmaßnahmen ersparen – oder um noch einmal mit der Maschinenwelt zu vergleichen: alle Reparaturen, jeden Austausch von Ersatzteilen, jedes Service.
Nur wenige Länder wie Irland haben die Atempause benutzt, die ihnen in der Krise das billige EZB-Geld verschafft hat; manche wie Spanien oder Portugal haben nur das Notdürftigste gemacht; und Frankreich, Griechenland, Italien oder Österreich haben überhaupt nur laut vom Sanieren geredet, beim Tun waren sie sehr leise.
Man kann sogar sehr stark vermuten, dass genau diese Schützenhilfe für Staaten, die statt zu sanieren geschummelt haben, sogar insgeheim Intention mancher EZB-Menschen gewesen ist.
Das billige Geld hat noch etwas zweites Schlimmes angerichtet. Es hat unter immensen Kosten die Regeln der Märkte ausgehebelt. Diese haben ja normalerweise eine essenziell wichtige Funktion:
Diese Phänomene werden nicht durch eine „kapitalistische“ Macht dekretiert. Sie sind vielmehr die erstaunlich positiven Folgen, wenn man die Menschen frei agieren lässt.
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.