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Der Burgtheater-Rechnungshofbericht und der neue Kulturminister: Ein Interessenskonflikt, der keiner sein darf.
Es gab eine Künstlerpetition für den Verbleib von Josef Ostermayer als Kulturminister – die allerdings nicht erhört wurde. Faymanns Alter Ego wurde durch Thomas Drozda ersetzt. Petitions-Unterzeichner und Burgtheater-Doyen Michael Heltau war gleich begeistert: „Das ist schön, dass einer von uns Minister wird“, frohlockte er schnell überzeugt in die Mikrophone.
Einer von uns?
Ach ja, Drozda war ja nicht nur bei den Vereinigten Bühnen Wien: Davor werkte er bis Ende 2007 als kaufmännischer Direktor des Burgtheaters. Und seine Stellvertreterin war eine gewisse Silvia Stantejsky. Jene Dame, deren kreative Buchführung sie selbst ins Kriminal, den Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann in die fristlose Entlassung und das Burgtheater in seine bisher größte Krise gestürzt hat.
Drozda wusch schon am Höhepunkt der Affäre seine Ex-Direktoren-Hände in Unschuld: „Klare Zuständigkeiten und funktionierende Kontrollmechanismen“ habe es gegeben – aber natürlich keine Direktoren-Verantwortung für die Tricksereien, die bereits zwischen 2004 und 2007 von seiner Stellvertreterin vorgenommen wurden. Wo käme man denn auch hin, wenn das dem kaufmännischen Leiter hätte auffallen sollen!
Da gibt es natürlich auch keinerlei Interessenskonflikt, wenn ihm nun der Rechnungshof-Endbericht zur Causa Burgtheater als zuständigem Minister vorliegt. Drozda erkundigt sich gerade einmal, welche Empfehlungen der Prüfer bereits umgesetzt worden sind. Und sonst lässt er die Gerichte arbeiten – gegen Stantejsky und Hartmann.
Als Minister steht man natürlich über den Dingen. Ballspielende Kinder würden sagen – „im Leo“. Da kann man nicht abgeschossen werden.