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Das also ist der neue Stil: Beim ersten Kern-Ministerrat gab es ganz nebenbei ein kostenloses Büro für Werner Faymann. Gesponsert vom Steuerzahler.
Vor kurzem fabulierte Werner Faymann noch in Boulevard-Intervies von einem Job bei der EU, Donald Tusk wollte er beerben. Aber Träume sind bekanntlich Schäume. Damit er nicht traurig ist, ließ Christian Kern den neuen Gemeinschaftssinn der Koalition spielen: Faymann wird in den „Zukunftsfonds Österreich“ geholt, und damit wenigstens das Wort „Europa“ vorkommt, soll er für die Kooperation mit anderen europäischen Einrichtungen zuständig sein. Dafür dürfen wir alle die Infrastruktur zahlen.
Der Arme ist ja auch notleidend: Er bekommt keine Gehaltsfortzahlung, weil er sein Nationalratsmandat annehmen könnte. Und so wird der Mann mit dem verheimlichten Bildungsweg ausgerechnet in einen wissenschaftlichen Forschungsfonds der Republik verräumt, der sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus befasst.
Seine Vorgänger, die das Kanzleramt verlassen haben und bis zur Pension (oder darüber hinaus) weiterarbeiten wollen, bringen es fertig, für ihre Büros selbst zu sorgen. Werner Faymann lässt da schon lieber den Steuerzahler bluten.
Auch für Heinz Fischer wurde für die Tage nach der Hofburg ein Büro beschlossen. Im Bundeskanzleramt soll er das Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018 vorbereiten. Und wenn der Wähler, dieses unberechenbare Wesen, am Sonntag nicht den genehmen Nachfolger kürt, dann hat man wenigstens gleich einen Ersatz-Präsidenten bei der Hand – so scheint die Überlegung zu sein.
Bei der Versorgung von Parteigenossen schaut Kerns angekündigter New Deal recht alt aus. Wenn das nicht ein bezeichnender Anfang ist für den neuen Stil...