Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
So schnell hat das noch kein neuer Bundeskanzler geschafft. Gratulation Herr Kern!
Er stellt – noch bevor er ein einziges Mal an einem Europäischen Rat der Regierungschefs teilgenommen hat! – in einem seiner ersten Interviews Ungarn als „Führerstaat“ hin. Noch dazu in einem Interview mit einem ausländischen Medium. Ungeschickter kann man als Elefant wohl nicht durch den Porzellanladen der internationalen Politik trampeln.
Herrn Kern ins Stammbuch: Ungarn ist genauso demokratisch wie Österreich. Und dass sein Regierungschef – jedenfalls in Ungarn und wahrscheinlich auch in Österreich – populärer ist als Kern oder dessen Vorgänger, ist auch noch kein Grund, ihn zu beschimpfen. Oder glaubt der Mann, der als doppelter Österreich-Rekordhalter vom größten Schlepper zum ersten nie gewählten Bundeskanzler geworden ist, solche Äußerungen wären schon deshalb gerechtfertigt, weil in Ungarn eine konservative Partei regiert, und weil die Sozialisten dort sogar erst an dritter Stelle liegen?
Erstaunlich ist aber auch, dass Herr Mitterlehner – zumindest vorerst – keinen Grund sieht, seinen Koalitionspartner dafür zu rügen. Von den diversen, derzeit schleimige Gutmenschtöne raspelnden Bundespräsidenten gar nicht zu reden. Man stelle sich nur vor, ein schwarzer oder blauer Spitzenpolitiker hätte so übel über ein Nachbarland gesprochen! Da wäre der Teufel los. Aber Mitterlehner hat sich offenbar für noch zwei Jahre Schweigevizekanzler entschlossen, um seinen Job so lange zu behalten.