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Der Triumph

Manche Dinge sind so unglaublich, dass man sie erst drei Mal lesen muss, um sie ganz zu begreifen. Das ist der Satz, den jetzt Angela Merkel (ohne den leisesten Hauch der Kritik an der Alpenrepublik) laut „Spiegel“ bei einem CDU/CSU-Treffen gesagt hat: „Dann macht Österreich den Brenner dicht.“

Der Satz kam als Antwort auf die Frage, was ist, wenn jetzt (nach der Sperre der Balkanroute) bald über Italien Hunderttausende „Flüchtlinge“ nach Deutschland strömen wollen. Angela Merkel sieht in dem, was Österreich nun vorhat, ganz offensichtlich eine ausreichende Antwort auf beunruhigende Fragen.

Einen größeren Triumph für die Richtigkeit der österreichischen Politik der letzten Wochen kann man sich gar nicht vorstellen als diesen Merkel-Satz. Freilich, hätte sie auch noch (wie etwa die CSU) in irgendeiner Form „Danke, Österreich!“ gesagt, wäre das noch schöner. Und würde vor allem Charakter zeigen. Aber das ist in der Politik wohl zuviel verlangt (Österreich hat ja auch nicht „Danke, Ungarn!“ gesagt, sondern durch seinen Bundeskanzler mies gegen Budapest gestänkert).

Man erinnert sich noch sehr gut, wie empört Merkel und viele andere waren, als Österreichs Außen- und Innenminister (mit externer, aber klarer Unterstützung des Verteidigungsministers) in Wien eine Konferenz organisiert haben, bei der eine Sperre der Balkanroute organisiert worden ist. Und selbst Sebastian Kurz hat unlängst zugegeben, wie unsicher er damals war, ob dieser Alleingang (zu dem Bundes- wie Vizekanzler anfangs auffallend geschwiegen haben) gut gehen wird.

Man hat ohnedies nicht allzuviel Anlass, Österreich zu loben. Daher sei es hier an dieser Stelle ausdrücklich getan. Und man muss der Regierung die Daumen drücken, dass sie in Sachen Brenner unter dem Druck Italiens, der EU-Kommission und der üblichen linksradikalen Krakeeler bei SPÖ, Grünen und zugehörigen Medien nicht umfällt.

Auf orf.at sucht man allerdings längere Zeit diesen Merkel-Sager vergeblich (Zum Unterschied von „Presse“ und „Standard“, die ihn beide sofort prominent gemeldet haben). Dafür fand man dort längere Zeit ein Lob des Deutschland-Besuchers Barack Obama für Merkel: Ihre Flüchtlingspolitik sei „beispielhaft“ gewesen, als viele Migranten nach Europa gekommen seien. Und Obama fügte auch gleich ein Selbstlob für die USA hinzu: Diese wollen heuer 85.000 Flüchtlinge aufnehmen.

Großartig. Das ist weniger, als allein das kleine Österreich im Vorjahr aufgenommen hat (von der Dunkelziffer illegal hier befindlicher Menschen ganz zu schweigen).

 

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