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Der langjährige WU-Rektor Christoph Badelt wird neuer Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo. Das ist – vorerst – eine sehr gute Nachricht.
Denn Badelt hat als Rektor eindeutig seine Unabhängigkeit bewahrt. Er hat zugleich immer wieder Mut zu kritischen Konfrontationen mit der Politik gezeigt. Er hat auch brillante Management-Fähigkeiten bewiesen, als er das spannendste architektonische Projekt des Nachkriegs-Wiens, nämlich den WU-Neubau im Prater, ohne Budgetüberziehung auf die Beine zu stellen vermochte. Das alles qualifiziert ihn.
Jetzt stehen ihm freilich zwei hohe Hürden bevor. Die eine ist die Tatsache, dass Badelt ja kein Volkswirt, kein Makroökonom, kein wirtschaftsliberaler Denker ist, sondern eine zur Utopie neigende sozialökonomische Prägung aufweist. Was nicht gerade das ist, was Österreich derzeit braucht. Die zweite, noch größere Hürde: Im Wifo scheint sich wie in anderen von externen Aufträgen lebenden Instituten in den letzten Jahren die Unsitte des Prinzips „Wer zahlt, schafft an“ verschärft zu haben. Wird Badelt imstande sein, auch dann hart zu bleiben, wenn etwa die Arbeiterkammer – eine der Institutionen mit dem weitaus größten Auftragsbudget – signalisiert, dass Studien gefälligst in ihrem Sinne auszufallen haben?
Dann wird auch Badelt bald erfahren müssen: Wenn Aufträge ausbleiben, muss man Mitarbeiter abbauen. Was tut man da?