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Der Kapitän verlässt die Bank Austria.
Das eindrucksvolle Agieren eines Ehrenmannes: Willibald Cernko nimmt nach Monaten des ergebnislosen Ringens um eine Rettung Abschied von der Bank Austria. Er will nicht vom Chef des einst größten Finanzflaggschiffs Österreichs zum Wrack-Verwerter degenerieren.
Nichts anderes als bloße Abfallverwertung ist es ja, was jetzt bei der Bank Austria passiert. Das Filial- und Privatkundengeschäft wird dramatisch heruntergeschraubt. Und das Juwel der Bank, das in den letzten Jahrzehnten komplett von Wien aufgebaute Osteuropageschäft, muss überhaupt an die italienischen Eigentümer abgetreten werden.
Aber wieder wird der Hauptschuldige am Niedergang der Bank schweigen, als ob er nie etwas damit zu tun gehabt hätte: Michael Häupl. Unter ihm war es jedoch, dass die Bank der Gemeinde Wien zu einem Selbstbedienungsladen für Betriebsrat und Partei verludert ist. Sie konnte auch durch die feindliche Übernahme der Creditanstalt und deren stillen Reserven nicht mehr dauerhaft gerettet werden, welche vor den Herrn Klima, Edlinger &Co dem Rathaus zugespielt worden war.
Praktisch alle Großbanken des Landes sind nun schwer marod. Darüber wird wohl keine Zeitung in aller Klarheit berichten – zu gewichtig sind die Inseratenumsätze der Banken. Einen großen Teil des Niedergangs hat überdies die Banken- und Steuerpolitik der Ära Faymann bewirkt, die man ja ebenfalls nicht attackieren will.
Es ist tragisch für Österreich. Auch wenn jeder Kunde gerne über sie geschimpft hat, waren die Banken doch der einzige Wirtschaftszweig des Landes, wo Österreich einst internationale Bedeutung hatte.