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Schon wieder haben die Bürger hochfliegenden Plänen der machthabenden Elite ein Nein entgegengesetzt. Das ist für die gesamte (in diesem Fall: deutsche) Funktionärsklasse ein neuer Schock. Sie wird diesen freilich wohl nicht einfach hinnehmen – sondern damit beantworten, dass sie den Bürgern künftig noch weniger Mitsprache zubilligt. Es sei denn, dass sie dazu gezwungen wird.
Die Hamburger haben bei einem Referendum den Plänen, 2024 Olympische Spiele abzuhalten, mit 51,6 Prozent eine Absage erteilt. Das ist doppelt sensationell. Denn erstens war die gesamte Klasse der Machthaber für Olympia. Und zweitens haben alle Prognosen ein deutliches Ja zu Olympia gesagt. Womit einmal mehr bewiesen ist, dass auch die Meinungsforschung die Direkte Demokratie nicht ersetzen kann.
Ein Teil der Menschen sagt halt außerhalb der Wahlzelle nicht die Wahrheit, wenn seine eigene Meinung jener der Obrigkeit widersprechen würde. Da traut man sich manches halt nur in der völligen Anonymität auszudrücken. Das lässt übrigens auch stark annehmen, dass noch deutlich mehr Deutsche gegen die Völkerwanderung des heurigen Jahres sind als die 70 Prozent, die das jetzt auch schon bei Meinungsumfragen sagen, obwohl fast alle Medien wilde Propagandisten der Völkerwanderung sind. Aber das nur am Rande.
Die Hamburger wissen – oder spüren zumindest – dass Olympia teuer ist. Sie sehen primär die Lasten auf sich zukommen. Dazu zählen: die hohen und meist am Ende auch noch zusätzlich aus dem Ruder laufenden riesigen Kosten solcher Megaveranstaltungen; der die ganze Stadt lahmlegende Menschenandrang während der Spiele; die Angst vor Anschlägen; die damit verbundenen und immer dichter werdenden Sicherheitsmaßnahmen; und nach den Spielen verlassene, verkommene Sportarenen, die in Wahrheit nur für die Spiele selbst gebraucht worden sind.
Solche Sportruinen gibt es schon in vielen Städten großer Sportwettkämpfe von Athen über Peking, von Sotschi bis Klagenfurt. Die Hamburger haben daher völlig recht, wenn sie das nicht wollen. So wie die Oberbayern recht hatten, als sie im Vorjahr auch die Bewerbung für Winterspiele abgelehnt hatten.
Jetzt werden zwar sicher viele Kommentatoren über das Unverständnis der Wähler schimpfen. Aber diese agieren in Wahrheit klüger und rationaler als die involvierten Lobbys. In Wahrheit sind diese selbst emotional getrieben, wenn sie glauben, eine Stadt wie Hamburg brauche solche Spiele für das eigene Ego. Oder sie sind gar korrupt. Korruption wird ja derzeit im Sport bei einem Verband nach dem anderen aufgedeckt, was auch nicht gerade Werbung für den Sport ist.