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Eine Vergewaltigung und die Berichterstattung

Erstaunlich, dass sogar der ORF in der ZiB1 den grauslichen Fall der offenbar mehrfachen Vergewaltigung einer 15-Jährigen in einer Grazer Schule meldet. Das Mädchen wagte die Tat erst etliche Zeit nachher anzuzeigen, als sie nicht mehr in diese Schule ging. (Mit nachträglicher Ergänzung)

Der Fall wirft ein erschütterndes Schlaglicht auf die Zustände in manchen Schulen Österreichs.

Verständlicher wird der Bericht im ORF dadurch, dass die Art der Schule verschwiegen wird, in der die Tat begangen worden ist: Es war eine der von allen linken Geistern als größte Errungenschaft der Bildungspolitik seit Maria Theresia gefeierten Gesamtschulen („Neue Mittelschule“). Aber das erfährt man im ORF natürlich nicht. Man erfährt auch nicht, dass es offensichtlich eine der ebenfalls besonders hochgejubelten Ganztagesformen ist, da sich die Tat in einem Essensraum abgespielt hat. Ebensowenig wird die (zumindest aus einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ hervorgehende) schlimme Untätigkeit einer Lehrerin thematisiert. Freilich: In gewissen Schulen sind ja die Lehrer jeden Tag schon froh, wenn sie selber unversehrt wieder aus der Schule herauskommen.

Noch mehr ärgern sich jedoch alle, die von dieser Tat lesen oder hören, dass weder Medien noch Sicherheitsbehörden etwas über den ethnischen Hintergrund der Täter und der untätig zuschauenden Schüler andeuten. Solches auch in anderen Fällen immer öfter zu beobachtende Schweigen der Sicherheitsbehörden über wesentliche Aspekte einer Tat reduziert jedenfalls das Vertrauen der Österreicher in die Exekutive mindestens genauso wie deren Unfähigkeit, die Grenze zu schützen.

Das ruft zugleich in vielen die Überzeugung hervor, dass eh klar wäre, was die Abstammung der Täter ist. Das ganze Land weiß ja über die Zusammensetzung der Schüler von großstädtischen NMS Bescheid. Sollte der Verdacht der Österreicher jedoch nicht stimmen, wäre das Schweigen der Exekutive noch viel mieser. Denn eine Obrigkeit, die Fakten verschweigt, ist verantwortlich dafür, wenn sich auch falsche Vorurteile in der öffentlichen Meinung zu Fakten verdichten. Und die Medien beschleunigen diesen Vorgang dadurch noch zusätzlich, dass sie bei einschlägigen Themen einfach immer öfter die Kommentarfunktion sperren.

Nachträglicher Ergänzung: Ein Leser schickte mir einen Link, über den man auf eine Tiroler Webseite kommt, die eine erste Ausgabe der "Kleinen Zeitung" gescannt hat. In dieser war noch zu lesen, dass fünf der sechs Täter "afrikanischer" Abstammung seien. In allen späteren Ausgaben war diese Passage entfernt, der Artikel geschrumpft und von der Spitze der Seite auf den Fuß derselben hinuntergeschoben worden. Eine weiterer Schlag der Zensur durch eine allgegenwärttige Meinungsdiktatur. Und wer noch Zweifel hat, dass das ein skandalöses Verhalten sei, der möge nur eine Sekunde überlegen, was passiert wäre, wenn die fünf mutmaßlichen Täter nicht afrikanischer Abstammung wären, sondern FPÖ- oder ÖVP-Funktionäre, Priester oder Ministranten. Dem ORF hätte eine Sondersendung gar nicht gereicht. Und die Tat wäre nicht monatelang überhaupt geheimgehalten worden.

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