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Ein Hoch der Kultusgemeinde

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde zeigt großen Mut. Dafür ist er vor den Vorhang zu holen und als Vorbild zu preisen.

Oskar Deutsch wagt im Gegensatz zum Großteil der Regierung und der Medien davon zu sprechen, dass wir Österreicher bei der Aufnahme von Immigranten am „Ende unserer Kapazitäten“ angelangt sind. Er wagt von „zum Teil sogenannten Flüchtlingen“ zu reden. Er wagt kritisch zu fragen, „wie viele Flüchtlinge ein Land aufnehmen kann“. Er wagt zu sagen, dass der von diesen aus dem Nahen Osten mitgebrachte Antisemitismus, in dem sie von klein auf aufgewachsen sind, schlimmer ist als der von hiesigen Rechtsextremisten. „Es wäre schrecklich, wenn das auch in Österreich wahr würde.“

Alles absolut richtig. Aber dennoch erfordert es angesichts des in Österreich vorherrschenden Meinungsterrors großen Mut und Charakterfestigkeit, das auch in voller Deutlichkeit öffentlich zu sagen. Man denke nur, dass zur gleichen Zeit Heinz Fischer in einer – angeblichen – Gedenkstunde für die Opfer des Pariser Terrorismus vor allem ein Hohelied auf diese „Flüchtlinge“ gesungen hat. Ein Lied, das der SPÖ-Staatsfunk, aber auch die zum Teil noch linker stehenden Privatsender noch immer täglich singen (im ORF wurden Redakteure sogar intern bedroht, wenn sie auch nur einmal das Wort „Völkerwanderung“ verwenden).

Oskar Deutsch verdient auch deshalb Anerkennung, weil er damit die Kultusgemeinde aus der ewigen Rolle eines treuen Anhängsels der rotgrünen Einheitsideologie hervorgeholt hat, das sie unter seinem Vorgänger Muzicant gewesen ist.

Ob Zufall, ob in Absprache: Fast gleichzeitig hat auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ähnlich Klartext gesprochen. Etwa mit dem Satz: „Viele der Flüchtlinge … entstammen … Kulturen, in denen der Hass auf Juden und die Intoleranz ein fester Bestandteil ist“.

So deutliche Worte von Persönlichkeiten, denen gegenüber sogar die linke Hassarmee ein wenig gehemmt sein dürfte, tun wohl. Auch wenn die Lage sehr ernst ist. Vor allem für die europäischen Juden. Es steht ja außer Zweifel, dass für sie die Bedrohung durch die Völkerwanderung eine noch viel größere ist als für Christen oder Laizisten (auch wenn der Terror in seiner jüngsten Etappe ein blindwütig-ungezielter gewesen ist). Damit ist endlich auch das verlogene Getue der Religionsführer zu Ende, dass ja ohnedies alle drei Religionen abrahamitische Eingott-Bekenntnisse seien, womit unterschwellig signalisiert worden ist, dass irgendwie eh alles eins sei.

Aber gerade für jüdische Repräsentanten erfordert natürlich solcher Klartext besonderen Mut. Umso dringender wäre es, dass sich auch Kardinal und Bischöfe endlich trauen, ebenfalls ähnlich deutlich zu werden. Und nicht die jüdischen Mitbrüder im Alten Testament allein zu lassen. Die christlichen Oberhirten Österreichs sollten sich so wie Deutsch und Schuster an die Seite ihrer Gemeinden stellen. Sie sollten nicht immer nur unverbindlich vages „Verständnis“ für deren Ängste äußern (wobei der Unterton so herablassend klingt wie gegenüber Kindern, die Angst vor dem Krampus haben). Und sie sollten auf Distanz zum Linksradikalismus der derzeitigen Caritas-Führung gehen.

Freilich: Auch im Dritten Reich haben nicht alle Bischöfe den Mut zur vollen Wahrheit (und der große Rest der Bürger schon gar nicht) wider einen von oben verordneten Meinungsterror gehabt. Andere haben jedoch damals diesen Mut überaus eindrucksvoll demonstriert.

PS: Ähnlich sollten wir – insbesondere auch der in diesem einen Punkt etwas naive Integrationsminister – verstärkt die ebenso mutigen Exponenten eines Euro-Islam wie etwa den Wiener Universitätsprofessor Aslan unterstützen, die ebenfalls von der sich radikalisierenden Strömung des Islam ganz besonders bedroht sind. Wir sollten vor allem den Mut haben, die dubiose Rolle der „Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich“ viel kritischer zu durchleuchten. Denn es ist ja mittlerweile unübersehbar Tatsache, dass ein guter Teil der europäischen Moslems nicht gerade hellauf empört über die terroristischen Massenmorde sind. Dass also deren Exponenten auch nicht Partner sein können.

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