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Argentinien ist ein Fanal

Dieses Wahlergebnis hat viel größere Bedeutung als den bloßen Machtwechsel in einer Demokratie. Der Sieg des liberalkonservativen Oppositionsführers Mauricio Macri ist historisch, er ist ein Fanal für den Zusammenbruch einer epochenprägenden Art von Politik. Er wird in seiner Bedeutung erst klar, wenn man mehrere Jahrzehnte überblickt.

Denn er ist das krachende Ende des Peronismus, der fast die ganze Nachkriegszeit Argentinien regiert hat. Am Beginn die Familie Peron, am Ende die Familie Kirchner. Sie haben mit etlichen Zwischenläufern in gemeinsamer Verantwortung eine unglaubliche „Leistung“ geschafft: Argentinien war in den Nachkriegsjahren einer der wohlhabendsten Staaten den Welt, heute liegt es im „Human Development Index“ an 49. Stelle.

Die Gründe liegen in eben diesem Peronismus. Dieser besteht aus drei Elementen:

  1. eine populistisch-sozialdemokratische Wirtschaftspolitik mit Schulden und ständig steigenden Versprechungen;
  2. verbreitete Korruption und eine versagende Verwaltung;
  3. ein übler Personenkult um die jeweils herrschenden Familien.

All das ist jetzt nach mehreren Staatspleiten und einer schweren Desillusionierung der Menschen des Landes zu einem bitteren Ende gekommen. Was freilich nicht heißt, dass Macri eine Erfolgsgarantie hat. Im Gegenteil: Argentinien zu sanieren ist zu einer fast unlösbaren Aufgabe geworden.

PS: Österreicher, die über Parallelen zwischen ihrem Land und Argentinien nachsinnen, können aufatmen: Personenkult gibt es hierzulande keinen…

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