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Das Wiener Wahlergebnis kann nach den Parolen des Wahlkampfes nur bedeuten: Ein guter Teil der Wiener Wähler unterstützt durch seine Stimmabgabe für Rot oder Grün (oder die Neos) die Willkommenseuphorie, die seit Wochen jedem Afrikaner und Asiaten das völlig unkontrollierte Betreten Österreichs erlaubt. Unabhängig davon, ob er dann vielleicht einmal weiter nach Deutschland zieht oder ob er dauerhaft hierbleiben will – was nach den offiziellen Berechnungen allein für heuer mindestens 80.000 Menschen tun werden.
Jeder von ihnen soll hier nach dem rot-grün-pinken-linkskatholischen Willen offen aufgenommen werden. Das ist eine gewaltige Menge. Sie hat nur den kleinen Nachteil, dass Österreich keinerlei Bedarf an ihr hat. Dass im nächsten Jahr auf Grund der Untätigkeit der Politik noch mehr kommen werden (usw). Und dass bisher eigentlich immer unklar geblieben ist, wer konkret diese Menschen eigentlich gut aufnehmen soll. Nur sehr unbedarfte Linkspropagandisten können dieses Problem herunterspielen und sagen, diese 80.000 seien ja nicht einmal zwei volle Praterstadien. Und überdies den niedrigen Bildungsstand, die dramatischen Kultur- und Zivilisations-Unterschiede, die explosive Kraft akkumulierter Testosteron-Mengen und die multiplikative Beispielswirkung des österreichischen und deutschen Verhaltens für viele Millionen andere Drittwelt-Bürger ignorieren.
Alle Umfragen aus diesen beiden Ländern zeigen zwar eine immer schneller werdendes Schrumpfen jener Willkommenskultur. Auch die Spendensammelaktionen von ORF und einigen anderen sich wichtigmachenden Vereinen haben ja nur blamabel wenig eingebracht. Und selbst pubertierende Mädchen bekommen nach der anfänglichen Bahnhofs-Euphorie nun langsam Sorgen um die eigene Sicherheit. Aber sei‘s drum: Das Wiener Ergebnis zeigt das nicht wirklich. Und wahrscheinlich gibt es auch außerhalb Wiens noch immer etliche Österreicher, die – mit viel humanitärem Geschwafel – für die Massen-Zuwanderung eintreten. Jedenfalls stellt das Gutmenschentum noch zweieinhalb Jahre den Bundeskanzler.
Es gibt nur eine einzige denkbare Lösung (abgesehen von der endgültigen Selbstzerstörung der Republik): Alle Gutmenschen müssen persönlich zeigen, dass sie nicht nur heucheln, sondern wirklich gute Menschen sind. Sie sollen nicht nur ständig laut „Willkommen!“ und „Anstand!“ rufen, sondern dieses Willkommen auch persönlich praktizieren. Das können sie einzig und allein dadurch, dass jeder Gutmensch zumindest einen Flüchtling aufnimmt. Und zwar ehrlich, voll und auf Dauer, nicht nur für eine Nacht, für ein paar Stunden am Bahnhof oder für eine Jause, nach der man sich selber sehr edel vorkommen mag, aber absolut kein Problem gelöst hat. Es geht darum, dass jeder Welcome-Rufer volle Verantwortung für die von ihm Aufgenommenen übernimmt: für Quartier, Verpflegung, Berufssuche, Arbeitslosigkeit, Familiennachzug, Folgen eventueller Rechtsbrüche usw.
Es geht nicht mehr, immer nur auf Kosten der anderen Menschen gut sein zu wollen. Der Staat ist man selber oder gar niemand. Der Staat selbst hat keine Quartiere, geschweige denn Massenquartiere in Reserve. Ganz im Gegenteil: Kaum stellt er in seiner Not Zelte oder Container auf, rufen Michael Häupl und damit automatisch ORF und die anderen linken Medien: „Doch keine Zelte oder Container! Wie unmenschlich!“
Also kann es nur eine logische Konsequenz geben: Nicht nur demonstrieren, sondern die Migranten bei sich selber aufnehmen. Nur das ist Nächstenliebe, die ja nach Ansicht mancher Linkskatholiken, der Caritas und einiger Bischöfe in der Aufnahmebereitschaft für alle sechs Milliarden Erdbewohner zu bestehen hat. Nur das ist gut und menschlich. Bloß gutmenschlich wäre hingegen das, was jetzt schon in sozialdemokratischen Städten Deutschlands geschieht, die von Deutschen benutzte Wohnungen zugunsten der Flüchtlinge beschlagnahmen, weil das Gesetze der Merkel-Regierung so vorsehen.
Diese Notwendigkeit, als glaubwürdig guter Gutmensch doch selbst Migranten aufzunehmen, habe ich unlängst einem bekannten Paar gemacht, das sich – obwohl bisher recht bürgerlich und vernünftig – ganz an der „Refugees welcome“-Rhetorik erwärmt (und am Bahnof auch ein paar Altkleider entsorgt) hat. „Man muss doch!“, „Man kann doch keine Mauern rund um Europa bauen!“ und „Hast du nicht das Foto vom toten Kind an der türkischen Küste gesehen?“
Ich war ergriffen von so viel Gutmenschlichkeit, wusste freilich auch, dass dieses Paar drei Wohnsitze hat. Nach der Heirat vor ein paar Jahren haben beide – „sicherheitshalber“ – ihre eigene Wohnung behalten; zusätzlich haben sie sich ein schönes Wochenendhaus im Grünen gebaut. Da hielt ich es für eine völlig logische und von ihnen sicher mit Begeisterung aufgenommene Idee, dass sie auf zwei ihrer drei Heime zugunsten der armen Flüchtlinge verzichten sollten.
Irgendwie komisch: Kaum habe ich diesen Vorschlag gemacht, haben die beiden sehr rasch den nett begonnenen Abend beendet und seither nichts mehr von sich hören lassen.
Was habe ich nur falsch gemacht?
PS: Einen anderen ähnlich gutmenschlich redenden Freund, der vehement für die Offenheit Europas und gegen Mauern oder gar gegen Abschiebungen gewettert hat, habe ich gefragt, warum er eigentlich nächtens sein Haus absperrt. Das versperrte Tor ist ja nichts anderes als eine Mauer um sein Heim. Auch er empfand diese Frage als Zumutung.