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Werner Faymann hat sich von Tschechien und der Slowakei eine schallende Abfuhr geholt, als er ihnen jetzt persönlich erklären wollte, künftig die Aufteilung von „Flüchtlingen“ gemäß einer EU-Quote zu akzeptieren.
Es zeugt von einer großen Naivität, dass Faymann solches auch nur angedacht hat.
Jedenfalls hat er Außenpolitik immer nur als Instrument dafür benutzt, in seinen beiden Lieblingszeitungen gut wegzukommen. Er war immer scharf, wenn „Krone“ oder „Österreich“ von ihm Scharfmacher-Töne gegen das Ausland verlangt haben, weil sie einen Aufmacher gebraucht haben. Dass Außenpolitik aber das langsame Bohren dicker Bretter ist, und dass es dabei gerade für ein kleines Land enorm auf gute, viele Jahre aufgebaute behutsame und persönliche Kontakte ankommt, das hat er noch nie begriffen.
Gipfelpunkt der Peinlichkeit: Jetzt will die Slowakei nicht einmal jene 500 Asylwerber von Österreich übernehmen, die sie eigentlich schon lange fix zugesagt hat. Das scheint die Bevölkerung von Gabcikovo geschickt verhindert zu haben. Und warum sollte es sich Premier Fico wegen eines nicht ernstzunehmenden Österreichers mit dieser verscherzen? Faymann kommt also nicht mit einer Null nach Hause, sondern einem glatten Minus.
Die Hoffnung, dass auch ein Faymann erkennt, dass die ganze Quoten-Debatte eine weitgehende Themenverfehlung ist, habe ich schon aufgegeben. Er wird nie begreifen, dass jetzt schon an manchen Tagen Zehntausende und nicht mehr nur Tausende neue Zuwanderer kommen, egal ob es eine Quote gibt oder nicht. Dass also das Problem bei der Wurzel gestoppt werden muss, dass man mit den ständigen – eh vergeblichen – Versuchen einer Verteilung des Schadens davon nur ablenkt.
Und jedenfalls ist es absurd zu glauben, die „Flüchtlinge“ lassen sich auf Länder aufteilen, wo sie nicht bleiben wollen. Sie haben ja schon gezeigt wie erfolgreich, wie vehement sie sich bei der Einwanderung über alle Grenzen hinwegzusetzen bereit sind. Europäische Behörden nehmen die längst nicht mehr ernst.