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Das Schweigen der Medien

Brandanschlag auf eine Wahlveranstaltung in Wien. Alle Zeitungen berichten darüber. Daher ist der Anschlag auch kein Thema für dieses Tagebuch, das ja in der Regel nur die Dinge reflektiert, die anderswo nicht stehen.

Doch halt. In keinem Medium fand ich eine einzige Zeile über die Ende der Vorwoche in Wien-Margareten stattgefundene Attacke.

Ist das etwa deshalb der Fall, weil der Anschlag eines mutmaßlichen Linksextremisten "nur" einer Veranstaltung der FPÖ gegolten hat? Kann das wahr sein, dass er dann plötzlich nicht mehr berichtenswert ist? Tatsache ist jedenfalls, dass die Berichte immer groß sind, wenn es um Taten geht, die von mutmaßlich rechten Tätern begangen worden sind.

Für mich ist vor allem eines absolut rätselhaft: Wie wollen Medien auch nur einen Rest an Glaubwürdigkeit bewahren, wenn sie so selektiv berichten? Dabei ist es keineswegs das erste Mal, dass christliche oder freiheitliche Veranstaltungen oder CVer attackiert worden sind, ohne dass ein Medium davon Notiz genommen hätte.

Die medialen Einseitigkeiten und Manipulationen gehen aber noch weit darüber hinaus (und deuten übrigens auch auf ein mutmaßliches Mitspielen der Polizei hin): Warum wird bei ausländischen Tätern ihre Herkunft meist verschwiegen, dafür aber ihr völlig nebensächliches Alter berichtet, während bei Inländern immer ganz präzise deren Herkunft zu lesen ist? Warum gibt es sogar Fahndungsaufrufe, die zwar die Kleidung eines flüchtigen Täters beschreiben, aber nicht, mit welchem Sprachakzent dieser gesprochen hat?

Warum wundern sich viele Medien über ihren dramatischen (wenn auch oft verschwiegenen) Leser-, Seher- und Hörer-Verlust und verstehen nicht, dass neben dem Internet gerade diese ständige Einseitigkeit und Verdrehung der Wahrheit eine Hauptursache des Verlustes ist? Glauben sie wirklich, dass die Leser, Seher und Hörer so dumm sind, das alles nicht zu merken? Oder glauben sie gar, wie einst die Feudalherren durch Blut oder Gottesgnadentum zur Umerziehung der dummen Masse legitimiert zu sein?

PS: Auch ich finde Bilder von Leichen aus einem Schlepper-Lkw in der Kronenzeitung degoutant, über die sich die Medienwelt derzeit so erregt. Aber genauso degoutant finde ich den darob ertönenden hysterischen Aufschrei der Konkurrenz und die Fülle von Anzeigen, die diese jetzt gegen die Krone beziehungsweise den mutmaßlichen Amtsmissbrauch erstattet, durch den die Krone an solche Bilder herangekommen ist. Natürlich ärgert mich auch dieser Amtsmissbrauch sehr. Nur empört mich der mindestens genauso, wenn er nicht bei der Polizei, sondern bei der eigentlich besonders dem Rechtsstaat verpflichteten Staatsanwaltschaft passiert. Und wenn damit nicht der widerliche Voyeurismus von Boulevard-Konsumenten, sondern die mindestens ebenso widerliche Menschenhatz und Privatjustiz durch linke Vorverurteilungs-Medien (vor allem aus dem Wochenzeitungssektor) bedient wird. Nur gibt es in diesen Fällen halt keinerlei Aufschrei irgendwelcher Medien oder wahrnehmbare Aktivitäten der Justizbehörden, um das aufzudecken und abzustellen.

 

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