Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Und schon wieder ein Völkermord mehr, an den wir glauben müssen

Wieder einmal haben sich die Deutschen selbst bezichtigt.

Diesmal geht es um Vorgänge zwischen 1904 und 1908 in Namibia, dem damaligen Deutsch-Südwestafrika. Damals seien 85.000 Herero und Nama von deutschen Truppen getötet worden. Das stuft die deutsche Regierung nun als Völkermord ein.

Das spricht gewiss für die edle deutsche Dauerbereitschaft zur Selbstzerknirschung. Dahinter stehen gewiss auch historische Fakten (auch wenn ich ehrlich gesagt kein großer Experte in der Geschichte jenes afrikanischen Landes bin).

Ungut ist nur, dass jetzt zunehmend europäische Strafgesetze zum Glauben an „Völkermord“-Deklarationen durch internationale Gerichte verpflichten. Das widerspricht nicht nur der Freiheit historischer Forschung – es könnten ja andere Historiker zu ganz anderen Ergebnissen kommen. Das ist auch ärgerlich, weil andere Völker viel weniger unkritisch sind und viel seltener solche „Völkermord“-Deklarationen abgeben.

Man denke nur an die Blutbäder und Verbrechen, die Belgien im Kongo angerichtet hat, die Großbritannien in Amritsar begangen hat, die die Sowjetunion an den Balten, den Krimtataren und Russlanddeutschen durchgeführt hat. Man denke nur an die tschechischen Verbrechen an den Deutschen in Böhmen und Mähren. Man denke nur an die japanischen Untaten in großen Gebieten Ostasiens. Man denke nur an das Blutbad des Russlandfeldzugs von Napoleon, der in Frankreich noch hoch verehrt wird.

Aktuell noch dubioser ist, ob man jetzt den Massenmord an 8000 Bosniaken in Srebrenica als Völkermord glauben muss oder nicht. Die EU sieht das so; in der UNO jedoch ist soeben ein diesbezüglicher Resolutionstext abgelehnt worden. Nicht zuletzt wegen des russischen Vetos, das damit begründet wird, dass man die Serben nicht nur als Täter bezeichnen sollte, sondern dass sie in einigen anderen Episoden auch Opfer gewesen seien. Was ja auch nicht von der Hand zu weisen ist. Aber haben nicht doch die Serben unter Milosevic mit allem angefangen? Aber haben nicht doch – endlos könnte man so Vorwürfe und Gegenvorwürfe alleine zum Stichwirt Srebrenica gegeneinander stellen.

Was gilt nun für den einfachen Bürger? Da schweigen die klugen Juristen und Gesetzgeber auf einmal, die sonst immer offensiver den Bürgern ihr Meinungsdiktat aufzulegen versuchen.

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung