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Die Frau des Ex-Präsidenten kandidiert nun definitiv für das höchste amerikanische Amt.
Das war zwar erwartet worden. Das ist dennoch interessant und macht den Wahlkampf spannend. Nur noch ganz verklemmte Menschen und einfallsarme Journalisten werden es als etwas (im Positiven oder Negativen) Sensationelles finden, dass eine Frau für das Weiße Haus kandidiert. Aber auch nur wenige jener „progressiven“ Medien, die jetzt ob Hillary Clintons Antreten einen feministischen Orgasmus bekommen, werden sich selbstkritisch daran erinnern, wie sie bei der vorletzten Wahl die Vizepräsidenten-Kandidatin Sarah Palin wegen ihrer wertkonservativen Ansichten als frommes Landei auch sexistisch verhöhnt haben. Hillary Clinton war jedenfalls eine durchaus passable Außenministerin und damit auch Kandidatin. Was aber stutzig macht, ist die langsame Verwandlung Amerikas in eine Aristokratie. Siehe etwa die Kennedys. Siehe etwa die Familie Bush, die nun gar schon zum dritten Mal einen Präsidenten stellen will. Siehe viele Abgeordneten-Dynastien. Sollen politische Jobs dauerhaft den Mitgliedern einiger weniger Familien gehören? Das wäre bedenklich. Man denke an jene Vorzeiten, wo eigentlich nur kurzfristig bestellte Heerführer (=Herzöge) die Herrschaft zu einer dauerhaften und familiär erblichen gemacht haben. Daraus entwickelte sich der Adel, dessen Herrschaft dann immer totalitärer geworden ist. Ähnliche Entwicklungen kennt man auch von den römischen Kaisern und nordkoreanischen Diktatoren. Geht es wieder dorthin?