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Und das ausgerechnet aus einem der Länder mit der höchsten Kriminalität und Korruption.
Das ist ohne Zweifel Nigeria, also noch dazu ein Land, das zusätzlich zu all dem offenbar unausrottbaren Chaos im Norden seit Jahren von einem ganz schlimmen radikalislamischen Terror der Sorte „Islamischer Staat“ gequält wird. Dennoch hat Nigeria nicht nur recht ordentliche demokratische Wahlen abgehalten. Dort wurde vor allem der amtierende Staatspräsident an den Urnen besiegt. Und er hat ohne Protest und ohne die in vielen Ländern üblichen „Wahlbetrugs“-Rufe seine Niederlage hingenommen und eingestanden. Damit hat im größten afrikanischen Staat die Demokratie eine entscheidende Bewährungsprobe bestanden. Dazu kommt, dass der geschlagene Staatspräsident ein (nicht ganz korruptionsfreier) Christ ist und der Sieger ein (offenbar recht asketischer) Moslem, der auch schon einmal unter weniger friedlichen Begleitumständen Präsident gewesen ist. Kein einziger Bericht aus Nigeria erweckt aber den Eindruck, dass die Religionszugehörigkeit des Wahlsiegers ein Grund zur Besorgnis wäre. Vielleicht erwächst damit – ausgerechnet – in Nigeria wieder eine neue Hoffnung, dass Islam an der Macht nicht nur jene Plage sein muss, die er mittlerweile in Dutzenden Ländern in drei Kontinenten für Hunderte Millionen Menschen bedeutet. Wir sollten genauer hinschauen.