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Der nächste Gesamtschultrick

Der Statistik-Austria-Chef namens Pesendorfer ist in offensichtlich bravem Parteigehorsam ausgerückt, um die dahingesiechte rotgrüne Gesamtschulpropaganda zu unterstützen. Er begreift nur nicht, dass seine Zahlen genau das Gegenteil von einem Erfolg der „Neuen Mittelschule" beweisen (oder darf es nicht begreifen).

Der Herr Pesendorfer und die sich natürlich sofort bestätigt fühlende Bildungsfrauenministerin Heinisch-Hosek begehen damit wieder einmal einen groben Missbrauch in der Uminterpretation statistischer Daten. Sie berufen sich auf Zahlen, dass aus den NMS ein größerer Prozentsatz der Schüler in AHS-Oberstufen oder BHS wechselt als aus den Hauptschulen. Die Zahlen werden schon stimmen. Aber es wäre sogar für die analytischen Fähigkeiten des oft bemühten Milchmädchens (für die Frauenministerin: und Milchbubens) eine Beleidigung, wenn man versuchte, daraus eine Überlegenheit der NMS abzuleiten. Denn:

  1. Es wird nicht untersucht, ob nicht bei den NMS-Absolventen ein viel höherer Prozentsatz der Schüler die Reife (Übertrittserlaubnis) für AHS oder BHS bescheinigt bekommt als in den traditionell viel strengeren Hauptschulen (was nach allen Beobachtungen sicher der Fall ist).
  2. Es wird nicht gesagt, dass das Bildungsniveau der NMS-Absolventen nach allen bisher veröffentlichten Studien nur gleich hoch ist wie das der Hauptschüler – oder sogar niedriger; es wird auch keine neue eigene Studie dazu vorgelegt (geschweige denn eine, wo auch Nicht-Rotgrüne mitmachen).
  3. Es wird nicht gesagt, dass zu den NMS auch einige umgetaufte Unterstufen von (linken, daher meist wenig leistungsorientierten) Gymnasien gehören, die sich natürlich besonders intensiv um den Verbleib der Schüler nach der Unterstufe bemühen.
  4. Es wird nicht untersucht, wieviel Prozent der NMS-Absolventen nur deshalb einfach in AHS/BHS gehen, weil sie keinen echten Lehrplatz finden, und wieviel Prozent das im Vergleich dazu bei Hauptschülern sind (Lehrbetriebe können sich nämlich zum Unterschied von Gymnasien qualitätsmäßig aussuchen, wen sie nehmen und wen nicht).
  5. Es wird nicht untersucht, wie in AHS und BHS durchschnittlich die Noten, also die Erfolgs- und Misserfolgsquoten von NMS-Absolventen zum Unterschied von Noten und Quoten der Hauptschul-Absolventen aussehen (und sei es auch nur in den ersten Jahrgängen, weil es ja noch zu wenig Gesamtschul-Karrieren bis zur Matura gibt).
  6. Es wird auch nicht einmal ersatzweise eine billige und einfache Umfrage bei AHS/BHS-Lehrern gemacht, wie diese die Bildungsqualität der Schüler aus NMS beziehungsweise Hauptschule beurteilen, die sie nun weiter zu unterrichten haben.

Ich wette jede Summe, dass nach – objektiver – Erhebung dieser Fakten durch unabhängige Wissenschaftler und Statistiker das Propagandagewäsch von Pesendorfer und Heinisch-Hosek sofort schamerfüllt verstummen müsste. Aber vorerst plappern es natürlich wieder einmal alle „progressiven“ Journalisten nach.

 

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