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Wiens Ärzte haben in einer Urabstimmung den Vertrag von Gewerkschaft und Ärztekammer mit der Gemeinde Wien über Arbeitszeiten und Entlohnung abgelehnt. Tun sie das aus parteipolitischem Bestemm?
Das scheint nahezuliegen, weil ja die nun "gespritzte" Einigung zwischen einer SPÖ-Stadträtin und zwei SPÖ-Ärztevertretern ausgeschnapst worden ist. Genossen unter sich. Anscheinend erkennen etliche Ärzte nun, dass es doch nicht gar so klug war, in Wien einen gestandenen Genossen zum Ärztepräsidenten zu machen. Aber der Hauptgrund ist die Chuzpe der Gemeinde und ihres Krankenanstaltenverbundes: Zwar hat man den Spitalsärzten ein höheres Grundgehalt zugestanden, weil sie auf Grund einer neuen EU-Richtlinie viel weniger der (bisher das schlechte Einkommen kompensierenden) Nachtdienste machen dürfen. Nur: Die Gemeinde hat bei diesen Verhandlungen verschwiegen, dass sie zur Finanzierung der höheren Grundgehälter einfach 400 Ärzte weniger beschäftigen will. Eine gigantische Zahl. Durch diese Ärztereduktion wird nicht nur der Arbeitsdruck auf die verbliebenen Mediziner gewaltig erhöht. Damit reduziert sich unweigerlich auch die Qualität der ärztlichen Versorgung in Wien signifikant. Was die Patienten noch viel mehr als die Ärzte auf die Barrikaden bringen müsste. Jetzt müssen die Patienten halt hoffen, dass die Ärztegewerkschafter endlich doch mehr an das Gesundheitssystem als an die Partei denken. Sonst wird die Zweiklassenmedizin noch viel stärker und rascher Realität, als sie es ohnedies schon ist.