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Das was Claudia Bandion-Ortner – zu Recht – zum Vorwurf gemacht worden ist, trifft jetzt zehn Mal mehr auf Gabriele Heinisch-Hosek zu: Es geht um abgrundtief dumme Formulierungen zu den unmenschlichen Praktiken des saudi-arabischen Islam-Regimes, die jetzt zwingend zum Rücktritt der Frauen- (und im Nebenberuf auch Bildungs-)Ministerin führen müssten.
Der Rücktritt ist vor allem auch deshalb am Platz, weil gerade die SPÖ so heftig Schaum vor dem Mund bekommen hat, als Bandion-Ortner salopp und hirnfrei zur Verteidigung Saudi-Arabiens formuliert hat, dort würde ohnedies „nicht alle 14 Tage“ eine Hinrichtung erfolgen. Der Erregungssturm über die Ex-Ministerin war so heftig, dass ihr letztlich nur der Rücktritt als stellvertretende Generalsekretärin des Abdullah-Dialogzentrums übrig geblieben ist. Wenn es in der Politik und medialen Öffentlichkeit auch nur einen Funken Gerechtigkeit gibt, muss jetzt auch Heinisch-Hosek gehen.
Während man Bandion noch irgendwie zugute halten konnte, dass ihre Äußerungen in einem nicht autorisierten Interview gefallen sind, dass sie also wieder einmal schneller geplappert als gedacht hat, fällt Heinisch ein schriftlicher Text auf den Kopf, der also von ihr und ihrem Team in aller Ruhe auf irgendwelche Hoppalas geprüft werden konnte. Und den sie sogar persönlich eingeleitet hat. Das Werk befasst sich (auch) mit Steinigungen in Saudi-Arabien. Der Skandal ist inhaltlich der gleiche wie bei Bandion: Steinigungen werden nicht etwa generell verdammt, sondern es wird nur die Ungleichbehandlung von Frauen beim Eingraben des Opfers vor der Steinigung getadelt. Wörtlich: „Schließlich weist auch die Durchführung der Steinigung selbst eindeutig Nachteile für Frauen auf“.
Danke, Frau Heinisch, es reicht. Abtreten. Auf Wiedersehen. Denn selbst, wenn Sie den Text des von Ihnen eingeleiteten Machwerks nicht selber gelesen haben sollten, dann besteht Ihre Schuld darin, dass Sie sich mit lauter Kampffeministinnen umgeben haben, die nur noch absurde Ideologie statt Intelligenz im Hirn haben.
Dabei würde es ja schon reichen, dass das Ministerium auch sonst ständig Mist baut, wie etwa zuletzt bei den ständigen Zusammenbrüchen des Servers für die vorwissenschaftliche Arbeit der Zentralmatura.
Aufgedeckt hat das zwar offenbar die FPÖ, aber gespielt wurde es über das Faymann-Blatt Kronenzeitung, woraus man ableiten kann, dass auch der selbst um sein Überleben ringende SPÖ-Vorsitzende schon auf Distanz zu Heinisch gegangen ist.