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Bei Siemens läuft seit Jahren ein Sparprogramm nach dem anderen. Dem Konzern geht’s immer schlechter. Das hat zwei klare Hauptgründe.
Jetzt werden wieder weltweit 7800 Siemens-Jobs gestrichen. Das ist dramatisch, auch wenn angeblich diesmal Österreich nicht betroffen ist, wo ja noch über 10.000 Siemens-Menschen arbeiten. Was aber ist der Grund? Nun, gewiss gab es wie immer viele einzelne Fehlentscheidungen. Aber zweifellos verliert Siemens erstens vor allem deshalb, weil Deutschland aus der Atomenergie ausgestiegen ist, in der Siemens einst führend gewesen ist. Zweitens und noch wichtigster ist die deutsche Antikorruptionspolitik. Denn in den meisten Drittweltländern können Großanlagen – also die Hauptspezialität von Siemens – nur mittels Bestechung lokaler Machtträger verkauft werden. Das hat Siemens jahrzehntelang so wie alle internationalen Konkurrenten getan. Jetzt aber praktiziert Deutschland eine strikte Antikorruptionspolitik. Da kein Siemens-Mitarbeiter Gefängnis riskieren will, wird halt auch viel weniger verkauft. Die weltweite Konkurrenz besticht weiterhin und verkauft daher besser. Offen ist: Sind die früheren Bestechungen durch Siemens von US-Geheimdiensten enthüllt worden? Wollten diese dadurch amerikanischen Großkonzernen wie General Electric einen Konkurrenten aus dem Weg räumen?
Vielleicht ist die Welt doch nicht ganz so, wie es sich deutsches Sauberkeitsdenken vorstellt?