Nachrichten aus Absurdistan
02. Januar 2015 01:54
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 3:00
Wenn Österreich nicht an Überalterung, Schuldenwirtschaft und Islamisierung untergeht, wird es jedenfalls an seiner Bürokratie und deren Unfähigkeit, deren Kleinlichkeit wie auch Hybris zerbrechen.
Jedes der folgenden Beispiele steht wieder für tausende andere, ähnliche Fälle.
- Da hat in Salzburg ein Staatsanwalt allen Ernstes ein Strafverfahren angestrengt, weil Seilbahnen Lehrern Zweitages-Skipässe zum Kennenlernen der heimischen Lifte gratis angeboten haben. Diese Skipässe sind rund 70 Euro wert . . .
- Da sind in Hinterstoder vier(!) Beamte ungefragt auf ein privates Grundstück einmarschiert, um dort zu dekretieren, dass der Eigentümer eine Zypresse ausreißen müsse. Denn in der Nähe liege ein Nationalpark, der durch diese Pflanze gefährdet sei . . .
- Da wurde im Südburgenland eine Christbaumproduktion verboten. Wieder war es der „Naturschutz“, der die Behörden angeblich zum Einschreiten gezwungen hat . . .
- Da muss die Stadt Linz jetzt voraussichtlich Spekulationsverluste von 530 Millionen Euro tragen. Aber der Linzer Bürgermeister Luger war sich dieses Risikos „nicht bewusst“. Und der Linzer Finanzdirektor war selber Aufsichtsratschef der „Immobilien Linz GmbH“, musste also in dieser Eigenschaft an sich selbst berichten, wie der Rechnungshof schon lange pikiert gerügt hatte. Aber es ist ja verständlich: Wenn man die Bürger mit lauter Petitessen quält, kann die Behörde nicht auch noch im Großen sorgfältig sein . . .
- Da will die auch in Salzburg linksextremistische Hochschülerschaft den ÖH-Beitrag verpflichtend erhöhen, damit die Studenten dann gratis ein öffentliches Verkehrsmittel in Salzburg benutzen können. Unabhängig davon, ob das ein Student jemals tut, soll er zahlen müssen. Ist doch der öffentliche Verkehr die heilige Kuh der Grünen . . .
- Da habe ich vor einiger Zeit (im Tagebuch schon einmal erwähnt) eine Einladung des Bundesheers – mit dem ich seit 30 Jahren nichts mehr zu tun hatte, aber dennoch „mit kameradschaftlichem Gruß“ – zu einer Feier „im kleinen Ausgangsanzug“ erhalten, zu der ich mich eine Stunde vor der angegebenen Zeit einzufinden habe, um ein „Dankschreiben“ zur Beendigung meiner Wehrpflicht zu erhalten. Das Heer ließ auch dann nicht locker, als ich der Vorladung nicht folgte: Es schickte mir seinen Dank via Einschreibbrief. Was mich eine Viertelstunde auf dem Postamt und die Steuerzahler 3,52 Euro kostete . . .
- Da hat die Bundesregierung jetzt ein Gesetz zur angeblichen Aufhebung des Amtsgeheimnisses ans Parlament geschickt, das so voller Ausnahmen ist, dass der Staatsmoloch am Ende noch weniger Informationen herausrücken wird als jetzt. Als Ausnahmen von einer theoretisch versprochenen Informationspflicht gegenüber dem Bürger sollen gelten: „zwingende außen- und europapolitische Gründe“, „die nationale Sicherheit“, „die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit“, „die Vorbereitung einer Entscheidung“, „das „wirtschaftliche Interesse von Bund, Ländern und Gemeinden, „überwiegend berechtigte Interessen Dritter“. Ein Beamter oder Politiker muss schon grenzdebil sein, wenn er in diesem Katalog von Gummi-Paragraphen nicht mindestens einen fände, der ihn berechtigt, auch weiterhin keinerlei Auskünfte zu erteilen. Schließlich haben korrupte Politiker und Beamte ja sehr große „wirtschaftliche Interessen“, schließlich muss jeder Unterschleif erst „vorbereitet“ werden, schließlich könnte der Zorn über das Bekanntwerden mancher Umtriebe leicht die „öffentliche Ruhe“ gefährden . . .
Es vergeht einem wirklich der Spaß, wenn man als Untertan auch noch gefrotzelt wird.
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