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Schönborns Begeisterung für homosexuelle Vorbilder

Die Kirche kann sich vor dem vorbildlichen menschlichen Verhalten Homosexueller verneigen: So sprach jetzt der Wiener Erzbischof. Na super. Jetzt ist die Kirche ja ganz offensichtlich auf dem richtigen Weg.

Offen ist nur noch, ob sie irgendwann vielleicht auch einmal das vorbildliche menschliche Verhalten von Heterosexuellen erwähnen wird. Christoph Schönborn hat sich in einem Interview mit einer italienischen Zeitung vorerst freilich nur für Homosexuelle begeistern können.

Er selbst kenne in Wien ein homosexuelles Paar, so der Wiener Kardinal, das in einer eingetragenen Partnerschaft lebe. „Es war wunderbar, menschlich wie christlich, wie sich der eine um den anderen kümmerte“, (als der krank wurde).

Ist das nicht schön. Dennoch ist die Begeisterung Schönborns mehr als seltsam. Hat man ihn doch noch nie gehört, dass er sich so empathisch begeistert hätte, wenn sich heterosexuelle Paare umeinander kümmern. Menschlich und christlich. Oder wenn das auch Menschen ohne eine sexuelle Beziehung tun, Geschwister etwa oder Kinder und Eltern. Ich kenne jedenfalls hunderte sich liebe- und aufopferungsvollst bis zum Tod füreinander aufopfernde Beziehungen dieser diversen Kategorien. Aber leider noch keine homosexuelle.

Oder überrascht es Schönborn so, dass er auch ein solches homosexuelle Paar gefunden hat? Muss neuerdings etwas sexuell sein, dass er sich so begeistert? Ist dem Erzbischof eigentlich bewusst, dass man mit Einzelfällen alles und nichts beweisen kann? Immerhin ist ja eine großer Teil der sich öffentlich als homosexuell outenden Menschen durch – sagen wir: – nicht gerade sehr einförmige Partnerschaftsverhältnisse bekannt.

Oder meint Schönborn, dass Homosexuelle a priori die besseren Menschen wären? Diese Vermutung wird fast zur Gewissheit, wenn er in diesem Interview auch noch eine Botschaft an Priester und Bischöfe formuliert (laut kathpress): „Oft könnten sie sich vor dem vorbildlichen Verhalten Homosexueller verneigen, auch wenn sie diese Form der Sexualität nicht absegnen könnten.“

Nun denn, verneigen wir uns halt. Was auch immer das vorbildliche Verhalten einzelner Menschen wie die Pflege eines Kranken mit ihrer Sexualität zu tun haben mag. Und warum auch immer Kirchenmänner in ihren Aussagen so oft von einem Extrem ins andere fallen müssen.

PS.: Wenn Schönborn wirklich etwas für Homosexuelle tun will, dann sollte er sie vielleicht weniger uns als Vorbild vorhalten, sondern sich mehr für die Abwehr des Islamismus engagieren, unter dessen Regime ja Homosexuelle regelmäßig brutal abgeschlachtet werden. Christen auch, aber das stört ja offenbar nicht so.

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