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Fünf Jahre Tagebuch: „Schafft die Politik ab!“ gratis für alle Abonnenten

Am 10. Oktober 2009 musste ich wegen einer offenkundig parteipolitischen Säuberung die „Wiener Zeitung“ trotz eines noch fast einjährigen Weiterlaufens meines Vertrags und trotz exzellenter Auflagenentwicklung verlassen. In einer Gewaltaktion konnte ich damals mit Hilfe meines kleinen Teams sofort das Tagebuch ins Internet stellen. Nun liegt dessen Start auf den Tag genau volle fünf Jahre zurück. In dieser Zeit ist ohne Ausnahmen (weder an Sonntagen noch zu Weihnachten gab's solche) täglich mindestens ein Tagebuch-Eintrag erschienen. Ermöglicht haben das vor allem die vielen Abonnenten; als kleines Dankeschön darf ich – bei Interesse – jedem von ihnen gratis meine Streitschrift „Schafft die Politik ab!“ zusenden, die dieser Tage erschienen ist.

Jeder zahlende Abonnent (Partner) ist eingeladen, diese Streitschrift kostenlos zu bestellen, die nicht nur kritisiert, sondern auch Lösungsansätze anbietet. Dazu genügt ein formloser Hinweis unter „Kontakt“ mit der Angabe der eigenen Postadresse (die wir ja nicht haben, aber logischerweise zur – für Abonnenten unentgeltlichen – postalischen Zusendung brauchen!). Zwei kleine Hinweise: Der Inhalt dieses Buchs wird aus verlagsrechtlichen Gründen auch in Zukunft nicht im Blog erscheinen. Im Buchhandel kostet es 7,50 Euro.

Schlaglichter aus der Geschichte des Blogs

Während der ersten neun Monate (so lange ich noch den Wiener-Zeitungs-Lohn bezogen habe), war das Tagebuch für jeden gratis zugänglich. Seit Sommer 2010 ist es das nur noch für zahlende Abonnenten unbeschränkt und sofort. Für nicht zahlende sind Texte hingegen erst nach 36 Stunden voll lesbar.

Sie haben auch sonst noch etliche Beschränkungen: Sie können keine Postings bewerten; sie können nicht die vielen „Zahlen und Daten“ sehen, die zu allen wichtigen Bereichen geordnet zusammengestellt sind; nur Abonnenten können allen Lesern Tipps und Hinweise (auch auf eigene Aktionen) geben; nur Abonnenten sehen ein total inseratenfreies Tagebuch; nur Abonnenten haben das Recht, sich eine Analyse zu wünschen (natürlich nicht deren Aussagen); nur Abonnenten sehen die rund 50 Link-Tipps; nur Abonnenten können sich wünschen, dass ihnen jeder neue Text sofort automatisch als Mail zugesandt wird.

Genauso wichtig wie meine eigenen Texte sind längst die der Gastkommentatoren. Mittlerweile haben schon 224 verschiedene Autoren Beiträge verfasst. Als Gastkommentar kommen alle Artikel in Frage, die sowohl interessant wie auch verständlich sind und die sich im liberalkonservativen Bereich in seiner ganzen Bandbreite bewegen. Gleichgültig ob das nun betont wirtschaftsliberale, libertäre, wertkonservative oder christliche Texte sind.

Fast ein Viertel aller Zugriffe gilt diesen Gastkommentaren. Fast genauso wichtig sind die Postings zu einzelnen Tagebucheintragungen. Diese greifen meine eigenen Analysen und Meinungen zwar oft heftig an (etwa bei meiner Kritik an der russischen Eroberungspolitik), ich halte sie aber in ihrer Vielfalt und auch – meistens – ihrem Niveau dennoch für sehr wertvoll.

Gewiss verstehe ich die vielen Leser, die sich sehr über manche Postings ärgern, die diese deswegen auch gar nicht mehr lesen. Aber dennoch werde ich die Meinungsfreiheit von Usern auch dann verteidigen, wenn mir ihre Worte inhaltlich total gegen den Strich gehen. Viele Zeitungen haben ja eine Zensur eingeführt, was ich für einen ganz schlimmen Rückfall in Metternichsche Methoden halte. Und für den verzweifelten Versuch, das einstige Monopol des Journalismus wiederherzustellen.

Das Tagebuch wird auch immer wieder ausgebaut; zuletzt insbesondere durch die „Großvater-Videos“, in denen mich mein Enkel Maximilian mit den Fragen eines 16-Jährigen konfrontiert; und durch die englischen Versionen etlicher meiner Texte, die Michael Leidig von Central European News genial in seine Muttersprache übersetzt hat.

Neben den Abonnenten gebührt auch noch vielen anderen Mitarbeitern großer Dank für diese ersten fünf Jahre. Meinem Programmierteam von den „Seitenmachern“, den Layoutern, den vielen Menschen, die wertvolle Anregungen zur Weiterentwicklung gegeben haben, den vielen Mitarbeitern, die sich um Rechtschreibfehler-Beseitigung und Abonnenten-Verwaltung gekümmert haben, und last not least meinen Söhnen, die mich technisch, marketingmäßig und inhaltlich in diese neue Aufgabe hineingeführt und dort begleitet haben.

Fünf Jahre in Zahlen

Für jene, die den Erfolg des Tagebuchs in Zahlen wissen wollen (manche dieser Zahlen gibt es erst seit Juni 2010; einige Werte sind also in Wirklichkeit noch ein wenig größer):

  • 3122 Tagebuch-Einträge aus meiner eigenen Tastatur;
  • 1077 Gastkommentare;
  • 313.853 Postings (Kommentare);
  • 765 zahlende Abonnenten;
  • 4.575.643 „Sitzungen“ (zu dieser Zahl kommen noch jene Abonnenten hinzu, die sich  jeden neue Eintrag automatisch als Mail zusenden lassen, und die dann gar nicht mehr ins Internet einsteigen);
  • 978.189 „Nutzer“ (Unique clients);
  • 13.837.067 Seitenaufrufe;
  • 5,03 Minuten durchschnittliche Sitzungsdauer;
  • 185 Herkunftsländer der Zugriffe (nur Grönland ist auf „google-analytics“ noch als weißer Fleck sichtbar):
    86% davon sind aus Österreich, 7% aus Deutschland, 1% aus der Schweiz; unmittelbar dahinter liegen: die USA, Großbritannien, Italien, Belgien, Norwegen und Ungarn.
  • Alter (woher  auch immer „google-analytics“ diese Zahlen  hat; eigentlich geben Computernutzer ja ihr Alter nicht an):
    27,5% sind 18 bis 24 Jahre alt;
    33,5% sind 25 bis 34 Jahre alt;
    15,5% sind 35 bis 44 Jahre alt;
    12,5% sind 45 bis 54 Jahre alt;
    5,5% sind 55 bis 64 Jahre alt;
    5,5% sind über 65 Jahre alt.
  • Geschlecht: 45,85 Prozent sind weiblich.
  • Zugriffsgeräte (während der gesamten Beobachtungsdauer; der Anteil der Desktop-PCs ist natürlich in letzter Zeit merklich kleiner geworden, aber noch immer ganz dominant):
    88% Desktop;
    8% Mobil;
    4% Tablet.

Viele dieser Zahlen sind sehr ermutigend. Das ist vor allem ihre stetig wachsende Tendenz, wie auch die ständig zunehmenden Zugriffe (Klicks) zu Inseraten auf den nicht angemeldeten Seiten.

Am meisten freuen mich die vielen ermunternden Kommentare, die immer wieder bitten, dass diese liberalkonservative Stimme angesichts einer sehr gleichförmig linken (und überdies vielfach von den in Bund und Ländern machthabenden Parteien mit Steuergeld bestochenen) Medienlandschaft unbedingt weiter ertönen soll.

Das wird sie.

PS: Neuerdings laden immer mehr PR-Agenturen dazu ein, gegen Geld den Namen von Firmen oder Produkten in Beiträgen dezent zu erwähnen. Darauf bin ich natürlich absolut nie eingegangen. Aber das enthüllt bedenkliche Tendenzen, wohin sich die scheinbar so freie Welt vieler Blogger hin entwickelt. Viele Journalisten und Medien begreifen nicht, dass ihr einziges Kapital das Vertrauen der Leser in die volle Unabhängigkeit eines Journalisten ist. Nur wenn diese garantiert ist, ertragen die Menschen die leider immer passierenden Irrtümer, Rechtschreibfehler und Meinungsdifferenzen.

 

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