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Wie kann man Familien, junge Männer und junge Frauen, dazu bewegen, deutlich mehr Kinder in die Welt zu setzen? Das ist eine der Schlüsselfragen des Überlebens Österreichs.
Das von der Familienministerin in Auftrag gegebene Wifo-Gutachten gibt nur eine lächerliche Antwort auf diese Frage. Es schwadroniert wie alle Linken von mehr Sach- statt Geldleistungen. Das ist absurd, selbst wenn man nur statistisch argumentiert, wie es das Wifo im Auftrag Karmasins tut.
Zum ersten ignorieren beide völlig, dass in Wien die Geburtenrate, also die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau, signifikant unter dem österreichischen Schnitt liegt. Im Ländervergleich liegt Wien zusammen mit (den anderen SPÖ-regierten Ländern!) dem Burgenland, der Steiermark und Kärnten an der negativen Spitze, es ist also besonders kinderfeindlich.
Aber diesem Ländervergleich gehen das Wifo und Karmasin nicht nach. Daher ignorieren sie auch das Faktum, dass in (den besonders arbeitsamen) Ländern Oberösterreich und Vorarlberg die Kinderzahl besonders hoch ist.
Wenn man diesen Vergleich anstellte, kämen ganz andere Folgerungen heraus als die verstaatlichenden „Sachleistungen“. Aber das tun die Linken natürlich nicht.
Dabei sind gerade in Wien viele Kindergärten (das sind ja Karmasins „Sachleistungen“) rund ums Jahr geöffnet. Karmasin selber hat das – bei anderer Gelegenheit – auch gebührend bejubelt. In Wien gibt es mit Sicherheit für jedes Kind einen Kindergartenplatz, sogar im Frühkindesalter. In Wien kann kein Paar sagen, dass es wegen des Fehlens von Kindergartenplätzen kein Kind bekommt. In Wien sind überdies die Moslems mit ihrer hohen Geburtenzahl besonders stark vertreten und in dieser Statistik inkludiert. Dennoch liegt die Bundeshauptstadt eben signifikant unter dem Schnitt.
Es können also nicht die „Sachleistungen“ sein, welche die Geburten in die Höhe bringen. Freilich sind harte Fakten (alle Angaben sind übrigens bei der Statistik Austria nachzulesen) noch nie eine Sache der Linken gewesen. Da vergleicht man lieber mit einigen fernen Ländern.
Aber auch dort, und damit sind wir beim zweiten Einwand gegen diese von Karmasin in Auftrag gegebene „Studie“, hätte das Wifo einiges lernen können. Wenn nicht schon die Ideologie fertig gewesen wäre. Einerseits gibt es in Frankreich ab dem 3. Kind besonders viel Geld. Und andererseits liest man in der Studie selber nämlich mit Erstaunen, dass in Frankreich – dem absoluten europäischen Spitzenreiter in Sachen Kinderfreudigkeit! – die Geldleistungen (in BIP-Promille pro Kind) gemessen fast genauso hoch sind wie in Österreich. Denn jede saubere Studie und erst recht eine Politikerin, die sich schon fast ein Jahr mit der Materie befassen sollte, muss steuerliche Leistungen natürlich zu den Geldleistungen hinzuzählen.
Die steuerliche Berücksichtigung von Kindern aber hat in Österreich Bruno Kreisky abgeschafft. Er wollte damit die Mittel- und Oberschicht treffen. Er hat damit aber auch den genau mit seiner Periode beginnenden Geburtenabsturz auf das jetzige Niveau zumindest zum Teil mitzuverantworten.
In steuerlicher Berücksichtigung von Kindern (egal, ob man die hohen Geburtenzahlen der Vor-Kreisky-Zeit oder eben Frankreichs als Grund der Forderung hernimmt) läge auch der wahre Auftrag an eine Familienministerin der ÖVP. Während für Wenigverdiener die Familienbeihilfe ein gutes Geschäft ist, bedeutet für den anderen Teil der Bevölkerung das Großziehen von Kindern eine massive Verschlechterung der Lebensqualität und des Einkommens.
Es sagen ja auch die Familiengerichte (das sind die vor allem nach Scheidungen amtierenden) dass ein Kind besser verdienender Eltern Anspruch auf viel mehr Unterhalt hat als eines aus der Unterschicht. Vor den Gerichten desselben Staates gilt also mit gutem Grund nicht die schwachsinnige Phrase, die Kreisky zur staatlichen Politik erklärt hat: Jedes Kind sei gleichviel wert.
Die Familiengerichte wissen: Jeder Vater, jede Mutter wird, muss dem Kind wenigstens halbwegs den Standard geben, der ihrer Schicht entspricht. Was aber für Angehörige der Mittel- und Oberschicht seit Kreisky kaum noch möglich ist. Und was von Jahr zu Jahr durch die meist nicht erfolgende Inflationsanpassung der staatlichen Beihilfe noch weniger möglich ist.
Die Folge ist entweder ein signifikanter Abstieg oder der bequemere Weg: Rund die Hälfte der akademisch gebildeten Mütter – also meist der besten Mütter – setzt einfach keine Kinder mehr in die Welt. Während die Zuwanderer aus dem Orient vor allem der Unterschicht angehören und mit der Familienbeihilfe ihr Einkommen gut erhöhen. Also munter Kinder produzieren.
Noch wirksamer wäre es, wenn die Jahre der Kindererziehung auch bei der Pension der Mütter – oder in manchen Fällen der Väter – spürbarer wären. Erstmals werden seit der schwarzblauen Zeit zwar vier Jahre angerechnet. Aber das ist sicher bei Drei- und Mehrkindfamilien zu wenig. Denn so schön – wenn auch oft schwierig und Zeit wie Geld kostend – es auch ist, Kinder heranzuziehen, so ist doch klar: Der Hauptgrund, warum Menschen überhaupt Kinder in die Welt gesetzt haben, war kein emotionaler, kein christlicher, sondern ein ökonomischer. Es war vor allem die Altersversorgung.
Seit aber Politiker sagen, Altersversorgung können sie selber viel besser und „gerechter“, ist die Zahl der Kinder rapide nach unten gegangen. Diesen Prozess haben gleichzeitig die Methoden der Empfängnis-Verhütung noch gewaltig erleichtert.
Der Staat wird natürlich am Ende der Schuldenwirtschaft draufkommen, dass er Vieles nicht kann. Aber dann ist es wahrscheinlich schon zu spät, um Österreich doch noch überleben zu lassen.
PS: Ich habe nichts gegen Kindergärten, um die üblichen Anschuldigungen der Linken gleich vorweg zu erwidern. Ich bin selber so wie fast alle meiner Kinder und Enkelkinder schon lange vor dem dritten Lebensjahr in einen solchen gegangen. Aber eben nur auf ein paar Stunden an einigen Tagen und nicht über 40 Stunden, wie es die familienfeindlichen Linken und frauengierige Teile der Industrie zur Norm machen wollen. Damit die Mütter gleich wieder voll arbeiten gehen können. Und nach diesen beiden Gruppen bald auch müssen.